Schätze aus den Kisten geborgen

Ausstellung: Der Fotoclub erinnert in seinem Jubiläumsjahr an die analogen Zeiten

RÜCKBLICK: Die Ausstellung „Die analogen Jahre“ des Fotoclubs Mörfelden-Walldorf erfreute die Besucher. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Am Anfang herrschte eine große Skepsis im Fotoclub. Sollte man die analoge gegen eine digitale Kamera tauschen und fortan ohne Filmrollen auf Motivjagd gehen? Stimmt die Qualität, stellen die Ergebnisse zufrieden?

Es dauerte eine Weile, bis sich die Bedenken zerstreuen ließen und digitale Modelle akzeptiert wurden. Dass die Clubmitglieder natürlich auch mit der „alten“ Technik schon beeindruckende Motive festhalten konnten, war am Wochenende in der Ausstellung „Die analogen Jahre“ zu sehen. Anlässlich des 40. Clubgeburtstags wurden die schönsten Aufnahmen von dreizehn Mitgliedern präsentiert.
Ein Querschnitt der vergangenen Jahrzehnte hing an den Fotowänden in der Stadthalle. So unterschiedlich die Motive und die Menschen hinter den Kameras auch sind, gab die Ausstellung doch einen stimmigen, harmonischen Eindruck ab. Größtenteils schwarz-weiß gehalten, strahlten die Fotografien eine große Ruhe aus. Fokussiert auf den einen richtigen Augenblick, der entscheiden kann, ob ein Bild gelingt, oder eben nicht. Die Aufnahmen spielen mit Licht und Schatten, dem Verlauf von Landschaften und verfolgen dabei eine klare Formensprache.
„Wir laufen alle schon mit viereckigen Augen rum, schauen nach Motiven und sehen, wie es funktionieren kann“, erzählte Gründungsmitglied und Vereinsvorsitzender Heinz Jürgen Huxhorn. „Jetzt haben wir unsere Schätze aus den Kisten geborgen. Es waren viele, es hätte für noch eine Ausstellung gereicht“.
So schön der Rückblick auch ist, der Analogfotografie trauert Huxhorn nicht nach. „Mit den ganzen Flüssigkeiten im Fotolabor, das war schon nicht so toll“, erinnerte er sich. Richtig angenehm und komfortabel sei es heute, das Bild gleich auf dem Display zu sehen, Einstellungen justieren zu können und ein weiteres Mal auf den Auslöser zu drücken.
„Gerade aber in den Jahren des Übergangs waren wir kritisch“, erzählte Huxhorn. Mit der Qualität der Schwarz-Weiß-Aufnahmen war man im Club nicht zufrieden, und auch das Fotopapier ließ anfangs zu wünschen übrig. Spätestens aber, als digitale Modelle sich als ebenbürtig erwiesen, kam der Umstieg.
„Es ist ein kleiner Verein mit einem beachtlichen Engagement“, lobte Bürgermeister Heinz-Peter Becker die 17 Mitglieder. Seit Jahren betreue der Club den Fotowettbewerb der Kulturreihe „Begegnungen mit ...“ und setze sich für die Städtepartnerschaften ein.
Im Jubiläumsjahr kann sich der Verein auf eine Erleichterung freuen. Mussten die Fotowände bislang immer mühsam abgebaut und eingelagert werden, können sie in Zukunft in einem Nebenraum im ersten Stock der Stadthalle auf die nächste Ausstellung warten. „Das macht es viel einfacher für uns“, freute sich Huxhorn. Ohne den großen Aufwand soll es in Zukunft mehr Club-Ausstellungen zu sehen geben. Neben der jährlichen Fotoschau im Herbst könne es nun auch eine Frühjahrsausstellung geben, kündigte Huxhorn an. (seb)

Noch keine Bewertungen vorhanden


X