Rund um die Beete ist einiges los

Begegnungsgarten offiziell eröffnet – Weitere Aktionen sind schon geplant

NEUER TREFFPUNKT IN DER STADT: Der vom Integrationsbüro organisierte Begegnungsgarten nahe dem Walldorfer Jugendzentrum wurde am Samstag offiziell eingeweiht. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Um einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen kennen lernen, ist in den letzten Monaten ein großer Begegnungsgarten angelegt und bepflanzt worden.

Flüchtlinge arbeiten hier gemeinsam mit Nachbarn, Vereinen und interessierten Bürgern in den Beeten. Ganz nebenbei kommt man ins Gespräch und tauscht sich aus. Am Samstag hatte das Integrationsbüro zur offiziellen Eröffnung geladen und konnte zahlreiche Gäste begrüßen. In Zukunft sind alle Menschen eingeladen, einmal vorbeizuschauen. 
Los ging es mit einem Auftritt der Nachwuchstänzer „Sonnenschein“ von der Turngesellschaft Walldorf. Die Kinder machten ihrem Namen alle Ehre und hielten die dunklen Regenwolken auf Abstand. So konnte rings um die Hochbeete und das große Gemeinschaftsbeet gefeiert werden. Hier und da wurde noch etwas angepflanzt, zur Stärkung gab es Kuchen und Gegrilltes. 
In den Begegnungsgarten am Walldorfer Jugendzentrum war auch Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU) gekommen. Denn das Projekt ist eines von zehn, welche die hessische Landesregierung im Rahmen ihres Programms „Flüchtlinge für bürgerschaftliches Engagement gewinnen“, mit jeweils 3000 Euro unterstützt. 
Gemeinsam mit den Kommunen habe Hessen 120 000 Flüchtlinge unterbringen und betreuen können, so der Staatsminister. Die eigentliche Herkulesaufgabe stehe nun aber mit deren Integration an. In Mörfelden-Walldorf sei man Dank der rund 130 Helfer aus dem Netzwerk Asyl auf einem guten Weg, freute sich Wintermeyer. Der Begegnungsgarten solle nun eine weitere Möglichkeit sein, um Menschen zusammenzubringen. Als treibende Kraft bedankte sich der Staatsminister bei Anette Keim, der Leiterin des Integrationsbüros.
„Es braucht viele Beteiligte bei diesem Projekt“, sagte Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD). Der Rathauschef führte aus, dass die Gartenarbeit bewusst auf viele Schultern verteilt sei. Fachmännische Unterstützung gibt es vom städtischen Gärtnermeister Michael Jakob und der Kreisvorsitzenden der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Friederike Heislitz. 
Außerdem sind Beet-Patenschaften unter anderem an Nachbarn, die Generationenhilfe, die Ahmadiyya- und die Eritreische Gemeinde vergeben worden. Aus dem Netzwerk Asyl sind Achim Sibeth und Agnes Heyer dabei, sowie der afghanische Flüchtling Scherullah Kawsari. Wenn kräftig angepackt werden musste, konnte man außerdem auf die Unterstützung der Bauhofmitarbeiter zählen.
Sorgen schon die vielen involvierten Gärtner dafür, dass an den Beeten einiges los ist und unterschiedliche Menschen in Kontakt kommen, wird es in den nächsten Monaten noch weitere Aktionen geben. Zu einem offenen Treff ist an jedem ersten und dritten Samstag eines Monats ab 14 Uhr eingeladen, erklärte Anette Keim. Außerdem ist ein Sommerfest angedacht, es sollen gemeinsam Insektenhotels gebaut werden, und das Begegnungscafé aus der Flüchtlingsunterkunft „Albatros“ findet über die warme Jahreszeit im Garten statt.
Einiges geboten wurde schon bei der Eröffnungsfeier. Die Vereine Rot-Weiß und TGS stellten Sportarten vor, es gab internationale traditionelle Tänze zu sehen, und die Künstlerin Ulrike Gähtgens-Maier hatte Farben und Pinsel für Besucher mitgebracht. Außerdem führte Fotografin Andrea Vinson die im letzten Jahr gestartete Aktion „Auch ich bin Mörfelden-Walldorf“ fort, bei der die Vielfalt der Stadtgesellschaft auf Bildern festgehalten wird. 
Und wer noch etwas für den heimischen Garten suchte, wurde bei einer Pflanzentauschbörse fündig. (seb)

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