Neuer Belag führt zu Mehrkosten

Bahnbrücke Aschaffenburger Straße für 550 000 Euro saniert – Weiter kein Radweg

BAHN FREI: Der Verkehr unter und auf der Brücke der Aschaffenburger Straße kann wieder ungehindert fließen. Die Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen, die Brücke seit Montag freigegeben. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Dreieinhalb Monate mussten sich die Autofahrer gedulden, am Montag wurde die Bahnbrücke der Aschaffenburger Straße wieder freigegeben.

Für rund 550 000 Euro wurden Sicherheitsauflagen erfüllt, der Fahrbahnbelag erneuert und der nördliche Gehweg verbreitert. Die Baukosten liegen damit etwa zehn Prozent über dem ursprünglichen Budget. Aufgefangen werden können die Mehrausgaben aus dem Topf für den Straßenunterhalt, erklärte Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD).
Im Wesentlichen führte der neue Straßenbelag zur Überschreitung der Baukosten. „Wir haben uns nachträglich zu diesem Schritt entschieden. Die Bürger hätten sicher kein Verständnis dafür, wenn wir die Brücke in einigen Jahren deshalb wieder sperren“, erklärte Becker. Nun könne der Verkehr die nächsten zehn bis zwanzig Jahre ohne Probleme über die Brücke rollen. So lange hofft Becker, ohne größere Reparaturen auszukommen.
Der Vergangenheit gehört nun das stark verrostete Brückengeländer an. Bei Sicherheitsüberprüfungen war die Metallkonstruktion zuletzt besonders negativ aufgefallen und hätte zu einer Zwangssperrung der Brücke führen können. Rund 130 Meter ist das neue Geländer lang, das einen besseren Berührungsschutz für die Hochspannungsleitungen der Bahn bietet. Durch mehr Höhe ist sichergestellt, dass niemand an die Leitungen fassen kann. Außerdem ist es mit Drähten abgesichert, damit bei einem Unfall nichts auf die Bahnlinie stürzt.
„Es sind aber nicht alle Probleme gelöst“, kam Becker auf den Fußgängerweg zu sprechen. Der ist mit 1,5 Meter zwar 50 Zentimeter breiter geworden, aber noch immer zu schmal für einen Radweg. Hier hat die Haushaltssituation einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ursprünglich war für 6,2 Millionen Euro ein kompletter Neubau geplant. Dann hätten auch zwei Radfahrer auf der Brücke aneinander vorbeifahren können. Nachdem die Stadt aber weiter rote Zahlen schreibt, wurde das Projekt aufgegeben.
Zwei zeitgleich eingerichtete Baustellen hatten zudem für Verdruss gesorgte. Neben der Sanierung der Brücke wird entlang der Bundesstraße 44 ein Radweg angelegt, weshalb es auch hier zu Verkehrsbehinderungen kommt. „Das war leider nicht zu verhindern“, sagte der Bürgermeister, beide Projekte seien lange geplant gewesen und konnten nicht aufgeschoben werden. Bei den Brückenarbeiten bestimmten vorgegebene Sperrzeiten für die Riedbahn den Zeitplan. Für ihre Geduld gelte den Autofahrern nun zu allererst der Dank, so Becker. (seb)

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