Mörfelden-Walldorf: Wechsel an der Spitze des CDU-Stadtverbands

Max Hochstätter wird Nachfolger von René Rink / Kritik an Ordnungsdezernenten zurückgewiesen

Zum neuen CDU-Vorstand gehören (von links) Sebastian Cornels, Bernd Hain, Michael Hagspihl, Thomas Schwappacher, Max Hochstätter, Kirsten Schork, Andreas Müller und Kerstin Lenz. Auf dem Foto fehlen Denise Drewes, Gerhard Loos und Mickey Heumüller. Foto: Koch

Mörfelden-Walldorf – Max Hochstätter ist neuer Vorsitzender der CDU Mörfelden-Walldorf. Der 32-Jährige wurde am Mittwoch vergangene Woche bei der Jahreshauptversammlung zum Nachfolger von René Rink gewählt, der nach sechs Jahren nicht mehr kandidierte. „Ich möchte mich in den nächsten Jahren vor allem in der Stadtverordnetenversammlung und der CDU-Fraktion einbringen“, so Rink. 

Die Mehrfachbelastung als Stadtverbandsvorsitzender plus Stadtverordnetenmandat und stellvertretendem Fraktionsvorsitz sei sehr hoch gewesen. Rink begrüßt daher, mit Hochstätter einen geeigneten Nachfolger zu haben, der kein kommunalpolitisches Mandat innehat. Daher könne dieser sich im Sinne der Arbeitsteilung gut auf die Aufgaben als Stadtverbandsvorsitzender konzentrieren.
Rink konnte sich mit einer für die CDU erfolgreichen Wahl vom Vorsitz verabschieden. So sind die Christdemokraten bei der Landtagswahl in Hessen mit großem Abstand die stärkste Partei geworden, auch in Mörfelden-Walldorf. Sowohl bei der Wahlkreisstimme (33,1 Prozent) als auch der Landesstimme (32,3 Prozent) konnte die örtliche CDU gegenüber der Landtagswahl 2018 um mehr als neun Prozentpunkte zulegen und die 30-Prozent-Marke übertreffen, während die gesamte politische Konkurrenz unter der 20-Prozent-Marke blieb. Als Wermutstropfen sieht Rink aber das starke Abschneiden der AfD an, die bei der Landesstimme in Mörfelden-Walldorf 16,2 Prozent erhalten hatte. „Wir müssen die bürgerliche Mitte stärken.“ Populisten hätten nur Parolen, aber keine Lösungen anzubieten. Besonders die drei Parteien der Berliner Ampel hätten viele Wähler an die AfD verloren. Die CDU habe von der Schwäche der Ampel, aber auch von der guten Arbeit der CDU-geführten Landesregierung profitiert. 
Max Hochstätter, der mit 21 Ja-Stimmen und einer Enthaltung gewählt wurde, engagiert sich seit 2009 für die CDU. Anfang 2023 kandidierte er in seinem Geburtsort Nauheim als Bürgermeister, verpasste jedoch knapp – per Losentscheid bei Stimmengleichheit – den Einzug in die Stichwahl. Er hat Wirtschaftspsychologie studiert, einen Master gemacht und arbeitet für die Deutsche Bank. Aufgewachsen ist Hochstätter in Büttelborn. Der 32-Jährige lebt seit 2021 mit seiner Frau in Walldorf. „Die Stärkung des Mittelstands liegt mir besonders am Herzen“, so der neue Vorsitzende. Es mache einen Unterschied, wer regiere. Dies zeige sich im negativen Sinne aktuell bei der Berliner Ampel. Die gefährliche weltpolitische Lage mit zwei Kriegen, hoher Inflation und den Nachwirkungen der Corona-Pandemie verlange nach einer zuverlässigen politischen Kraft. Er freue sich auf die Arbeit mit seinem Vorstandsteam mit Stellvertreterin Kirsten Schork, Schatzmeister Michael Hagspihl, Schriftführer Thomas Schwappacher, dem Mitgliederbeauftragten Andreas Müller, den Beisitzerinnen Kerstin Lenz und Denise Drewes sowie den Beisitzern Gerhard Loos, Mickey Heumüller, Sebastian Cornels und Bernd Hain.
„Die Grundsteuer B wird nicht erhöht“, erklärte Erster Stadtrat und Kämmerer Karsten Groß zum Haushalt 2024 und kündigte einen weiteren Ausbau der Kinderbetreuung an. CDU-Fraktionsvorsitzender Holger Höflein sprach sich für ein Mitspracherecht der Stadtverordnetenversammlung bei Parkraumangelegenheiten aus. Als negatives Beispiel nannte er den Wegfall von Parkplätzen in der Langener Straße. Dies habe Bürgermeister Thomas Winkler (Grüne) veranlasst, ohne das Stadtparlament einzubinden. „In Zukunft muss bei solchen wichtigen Veränderungen ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung eingeholt werden“, so Höflein.
Er begrüßte, dass die Merfeller Kerb samt Umzug habe stattfinden können und verteidigte Bürger- und Ordnungsdezernent Bernd Körner (CDU) gegen Kritik, es gebe zu hohe Sicherheitsauflagen: „Wenn wirklich mal etwas Schlimmes passiert, dann würden alle sofort danach fragen, warum nicht mehr auf die Sicherheit geachtet wurde.“
René Rink und der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Sauer gratulierten Barbara (Bärbel) Burghardt zu 40 Jahren CDU-Mitgliedschaft. Sie lobten ihr ehrenamtliches Engagement für die CDU – sie wurde auf der Jahreshauptversammlung als Kassenprüferin einstimmig wiedergewählt.
Karsten Groß würdigte das Engagement von Nikolaus (Nik) Schwarz, der sich von 1972 bis 2023 als Stadtverordneter und seit 1993 als Stadtrat insgesamt mehr als 50 Jahre in der Kommunalpolitik in Mörfelden-Walldorf engagiert hatte. Groß betonte, dass sich Schwarz stets für die Bürger eingesetzt und sich in der Bevölkerung und parteiübergreifend hohe Anerkennung erworben habe. „Du warst immer die Stimme des Volkes“, lobte Groß den Ehrenstadtrat und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. ako
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