Zum Finale eine Herzblatt-Show

Die Bühne MöWa setzte humorvoll hessische Missverständnisse in Szene

REICHLICH WASSER AUF DEN KOPF gab es für Ottmar Schaffner bei den Sketchabenden der Bühne MöWa im Mörfelder Jugendzentrum. (Foto Dormehl)

Mörfelden-Walldorf (dor). Mann und Frau – oft kann man nicht mit und nicht ohne einander. Dass diese Konstellationen viel humoristisches Potential enthalten, zeigte die „Bühne MöWa“ am Wochenende.

 

Statt zu einem Herbsttheater luden die Laienschauspieler zu zwei kurzweiligen Sketch-Abenden unter dem Titel „Skätsch abb – Fraue, Männer un annere hessische Missverständnisse“ ins Jugend- und Kulturzentrum ein. Damit wagten sie sich auf neues Terrain, da die Gruppe bislang nur Theater spielte. Und deswegen nahm die Schauspielgruppe auch keinen Eintritt. 
„Das Timing muss einfach stimmen, damit die Gags zünden“, erklärte Alexander Daus die Herausforderungen und Unterschiede zwischen Sketchen und Theaterstück. Zeitgleich habe man mehr Möglichkeiten zu improvisieren, so der Leiter der Aufführung.
Gemeinsam mit Ottmar Schaffner suchte Daus die passenden Sketche aus und passte diese der hessischen Mundart an. Denn eins ist gewiss – auch der schönste Dialekt Deutschlands trägt zu Missverständnissen bei. Das verdeutlichte der Eröffnungssketch „Tasse oder Kännchen“. Als Hans Kögler nur eine Tasse Kaffee bestellen wollte, doch die Kellnerin (Antje Mauler) nur Kaffeekännchen servieren konnte, kam es zu allerlei Wortklaubereien. 
Die Idee für den Sketchabend hatte Lena Heck, die als Dummchen zur Freude des Publikums und zum Ärgernis ihres gespielten Ehegatten Alexander Daus Fremdworte und deren Bedeutung durcheinanderwarf. Das Ganze trieb sie sogar so weit, dass sich beide Parteien vor Gericht wieder trafen – Anklage: versuchter Mord.
Durch die mangelnde Intelligenz seiner Frau verfiel Daus so in Raserei, dass er seiner Herzdame an die Gurgel gehen wollte. Daus konnte aber auf die Unterstützung des Richters (Michael Schneider) setzen. Er wurde freigesprochen und seine Frau wurde zu lebenslangem Lernen mit Duden verurteilt.
Diesen nahm sie auch mit zur Datingshow „Herzblatt“, wo sie auf der Suche nach einem neuen Mann war. Als großes Finale traten hier die Damen der verschiedenen Sketche als Kandidatinnen noch einmal auf.
Darunter war auch die muffelige Bäckereifachverkäuferin Gerda Schulmeyer alias Marc Hill, die ihre Kunden nicht das „Frische von gestern für den halben Preis für den nächsten Tag vorbestellen“ lassen wollte. Mit ihren beiden schlagkräftigen Argumenten konnte Gerda nicht punkten, was jedoch nicht von Belang war.
Der Moderator Ottmar Schaffner war viel mehr ihr Typ. Dieser führte gemeinsam mit seiner Schauspielkollegin Evelyn Schönhaber durch den Abend. Das Duo überbrückte die Umbaupausen mit kleinen Reimen und Wortspielen.

 

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