Der Zusammenhalt ist wichtig

Viele Gmoin gratulieren Egerländern zum 60-jährigen Bestehen

IHRE VERBUNDENHEIT mit der alten Heimat demonstrieren die Egerländer, indem sie Trachten tragen und ihre Mundart pflegen – und wenn eine Gmoi ein Jubiläum begeht, machen sie sich auf den Weg, um zu gratulieren. So auch bei den Kelsterbacher Egerländern, die zum Heimatnachmittag anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens eingeladen hatten und viele Gmoin aus der näheren und weiteren Umgebung bei sich begrüßen konnten. (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. „Gemeinsam feiern, tanzen, singen und Tracht tragen: Das ist das, was die Egerländer ausmacht“, so beschreibt der Bundesvorsteher der Eghalanda Gmoin, Alfred Baumgartner aus Österreich, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Egerländer. Viele Mitglieder befreundeter Gemeinden aus dem näheren und weiteren Umkreis kamen in das Fritz-Treutel-Haus, um das 60-jährige Bestehen der Eghalanda Gmoi z’Kelsterbach zu feiern.
„Von überall sind Gmoin da“, freute sich die Vorsitzende Monika Kasper, die unter anderem die Egerländer aus Braunfels, Hungen, Bischofsheim, Limburg und Offenbach begrüßte. Gemeinsam marschierten die Fahnenträger in den Saal ein und eröffneten so den Jubiläumsnachmittag.
Die Singgruppe der Gmoi Kelsterbach trug zum Einstieg traditionelle Lieder vor. Ehrenvorsitzender Edi Fenkel unterhielt mit einem Gedicht in Mundart. Auch die befreundeten Gmoin bereicherten das Programm. Die Kindertanzgruppe der Gmoi Braunfels präsentierte sich mit zwei Tänzen. Darüber hinaus gab es Gesangsbeiträge und Vorträge. Viele traditionelle Tänze wurden dargeboten. Das Programm wurde musikalisch von der Kapelle der Wolfersheimer Musikanten begleitet.
Die Egerländer Gmoin gründeten sich nach der Vertreibung der Deutschen aus dem Egerland. „Es war sehr erstaunlich, wie fleißig und auch dickköpfig die Egerländer waren“, so Alfred Baumgartner. „Dadurch wurden sie gut integriert und schufen sich ein neues Zuhause.“
Vor sechzig Jahren wurde die Kelsterbacher Gmoi gegründet. Mit der Gründung sollte das Brauchtum der Egerländer gewahrt und verbreitet werden. „Das Leid der Vertreibung ließ sich dadurch leichter ertragen“, so Monika Kasper. „Die Heimat wurde durch die Treffen wieder lebendig.“ Die Gmoi in Kelsterbach ist seit ihrer Gründung sehr aktiv: Sie veranstaltet regelmäßige Treffen und Grillfeste und hat eine Gesangs-, Theater- und Tanzgruppe. 
„Ich wünsche der Gmoi zu ihrem Jubiläum weiterhin einen guten Zusammenhalt“, meinte Annette Loferer aus der Offenbacher Gmoi. „Das ist ganz wichtig, damit sie auch in Zukunft weiterhin so aktiv sein kann“, so die Egerländerin.
Bereits am Vorabend hatte sich die Egerländer Gmoi z’Kelsterbach in der katholischen Herz-Jesu-Kirche zum Festgottesdienst versammelt, um das Jubiläum feierlich zu begehen. Musikalisch gestaltete der Chor der Einigkeit die Messe. (mki)
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