„Umwerfender“ Giggelschlag beim Kerwe-Frühschoppen

„Ist das Ton oder Beton?“

MIT VIEL SCHWUNG haute Anna-Lena Hofmann, unterstützt von Präsident Christian Michalsky, beim Giggelschlag auf den Tontopf und wurde am Ende zum neuen Giggelsmädche der Kerweborsch.  (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Ein scheinbar unkaputtbarer Tontopf, der Präsident samt Giggel-Anwärterin am Boden und ein tobendes Publikum: Mächtig viel los war am Montagmorgen beim traditionellen Frühschoppen im Kerwezelt. Denn die Suche nach dem neuen Giggelsmädche gestaltete sich durchaus spannend.

Auf das Programm wurden die bestens aufgelegten Besucher von den Original Steigerwäldern eingestimmt, die den Frühschoppen mit zünftiger Musik untermalten. Dazu gab es deftige Rippchen und Sauerkraut von der Festwirtsfamilie Diestelkamp. Fröhlich begrüßt wurden bei ihrem Einmarsch die Kerweborsch, angeführt von Noch-Giggelsmädche Janine Netsch und Kerwepräsident Christian Michalsky. Ebenfalls in bester Stimmung war der Hahn im Käfig, der hin und wieder mit lautem Krähen auf sich aufmerksam machte, den Dreschflegel aber natürlich nicht fürchten musste. 

250 Euro für den Kerwebaum

Vor dem traditionellen Giggelschlag zur Findung des neuen Giggel stand noch die Versteigerung des von Sven Wellinger gestalteten Schilds für das Showprogramm an. Kaum war dies geschafft, wurde noch der Kerwebaum nach amerikanischen System versteigert. Diesen erwarb schließlich Kerstin Netsch – die 250 Euro kamen durch die vielen Kleinspenden zusammen, die beim Versteigern in die Kappen der Kerweborsche geworfen wurden. „Das gibt gutes Brennholz, wenn es entsprechend durchgetrocknet ist“, freute sich Netsch.
Schließlich warben Wellinger und Bürgermeister Manfred Ockel noch einmal für den Kauf der Sonder-T-Shirts der Kerweborsch für den guten Zweck. „Eine Einschränkung gibt es jedoch: Alle XXL-Größen sind weg“, verkündete der Bürgermeister. Der Erlös aus dem Verkauf kommt der Kinderkrebshilfe zugute. Dann war es soweit: Ein neues Giggelsmädche musste gefunden werden. Auf der Suche nach geeigneten Kandidatinnen, die natürlich schon im Vorfeld ihre Bereitschaft erklärt hatten, schwärmten die Kerweborsch aus und baten die Damen auf die Bühne. Eine echte Show boten Präse Michalsky und Giggel-Anwärterin Anna-Lena Hofmann. Ihr wurden, wie bei allen Anwärterinnen, die Augen verbunden und der Dreschflegel in die Hand gedrückt. Unterstützt vom Präse versuchte Hofmann dann ihr Glück, denn jeder hat nur drei Versuche.

Anna-Lena Hofmann ist neues Giggelsmädche

Der erste Schlag saß perfekt, doch der Tontopf überstand alles unbeschadet. „Das gibt’s doch nicht“, wunderte sich Michalsky und setzte mit Anna-Lena Hofmann zum zweiten Schlag an. Der Ausholschwung war wohl so gewaltig, dass der Schlegel zwar wieder den Tontopf traf, aber auch das Dreschflegel schwingende Paar aus dem Gleichgewicht brachte – und dieses sich plötzlich auf dem Boden wiederfand. Das Festzelt tobte und der Tontopf war immer noch heil. „Herr Bürgermeister, ist das Ton oder Beton?“, kommentierte Michalsky scherzhaft eine mögliche Sabotage. Also raffte sich der Kerwepräsident vom Boden auf und zertrümmerte den Topf im Alleingang für Anna-Lena Hofmann. Die wurde schließlich zum neuen Giggelsmädche gekürt und mit der rot-weißen Mütze samt Fasanenfedern und Schärpe ausgestattet. Die 19-jährige Kelsterbacherin stammt aus einer traditionsreichen Kerwe-Familie. „Mein Opa Hans war vor vielen Jahren Kerwepräsident und meine Oma Margit feiert im nächsten Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum als Giggelsmädche“, verriet die Erzieherin. Für die nächste Kerb konnte Hofmann dann schon einmal üben: Sie führte die Kerweborsch bei ihrem ersten Marsch gekonnt von der Bühne durch das Festzelt. 

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