Sinn für Gemeinschaft fördern

Neuer Bürgertreff im Quartier Niederhölle eingeweiht - Treffpunkt für Vereine

DAS QUARTIERS-TEAM vor dem neuen Bürgertreff: Von links Alexa von Wedel (Projektsteuerung), Miriam Kubat (Projektleiterin), Angela Grbic (Assistentin), Corinna Berger (Freiflächengestaltung) und Loimi Brautmann (Medienbetreuung). (Foto: Postl)

Kelsterbach. Das Projekt „Soziale Stadt“ im Quartier Niederhölle nimmt Fahrt auf. Mit dem neuen Bürgertreff wurde jetzt eine zentrale Anlaufstelle für die Bewohner des Quartiers, aber auch für Vereine und Initiativen eröffnet.

Mit dem Namen „Auf der Mainhöhe“ für den Bürgertreff könnte bereits eine erste Weichenstellung für die Umbenennung des gesamten Quartiers mit dem unbeliebten Namen „An der Niederhölle“ erfolgt sein. Viel bedeutsamer für den Fortschritt war jedoch der Förderbescheid des Landes Hessen über 875 000 Euro, den Staatssekretärin Beatrix Tappeser vom zuständigen Umweltministerium überreichte.
Die Untermainstadt war 2014 in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen worden. Es soll die Wohn- und Lebensqualität nachhaltig stabilisieren und verbessern. Die Stadt Kelsterbach erhielt bereits Zuwendungen aus dem Bund-Länder-Programm in Höhe von 520 000 Euro, ein Teil davon floss in den nun fertiggestellten Bürgertreff.
Da steht er nun, der Bürgertreff – ein recht edel wirkendes, flaches Gebäude am westlichen Ende der Rüsselsheimer Straße. Da zum Start des Förderprogramms „Soziale Stadt“ im Quartier keine geeigneten Räumlichkeiten vorhanden waren, die für zukünftige Angebote und Veranstaltungen genutzt werden konnten, wurde der Bürgertreff als Neubau in einer mobilen und hochwertigen Modulbauweise errichtet.
Die Außenwände sind mit Fotovoltaik-Platten belegt, die für Kühlung oder Wärme im Inneren sorgen und dem Gebäude ein schmuckes Erscheinungsbild verleihen. Der lichtdurchflutete Veranstaltungsraum bietet Platz für 30 Personen. Darüber hinaus gibt es einen kleinen Besprechungsraum, ein Büro sowie eine Küche und Toiletten.
In seiner Begrüßung der geladenen Gäste stellte Bürgermeister Manfred Ockel die besonderen Gegebenheiten des Quartiers heraus. „Wir wollen, dass zwischen den Bewohnern wieder mehr Kontakte entstehen und auch der Gemeinschaftssinn gefördert wird“, so das Stadtoberhaupt. Die Lage selbst sei, ganz im Widerspruch zum Namen „An der Niederhölle“ eine ganz besondere – einzig fehle es noch an einem direkten Zugang zum Mainufer. „Aber auch dies wollen wir im Rahmen des Programmes Soziale Stadt realisieren“, kündigte Ockel an.
„Im Förderprogramm Soziale Stadt wird das Augenmerk auf Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf gelegt“, betonte Beatrix Tappeser, Staatssekretärin aus dem für Stadtentwicklung zuständigen Umweltministerium. Hierfür sei die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger vor Ort von integraler Bedeutung. In Hessen habe man vier Modell-Quartiere ausgewählt, eines davon in Kelsterbach, so Tappeser. Sie lobte auch das besondere Engagement der Stadt im Zusammenspiel mit der Nassauische Heimstätte/Wohnstadt (NH).
Gespannt war sie auf die Namenserklärung zur „Niederhölle“. Hartmut Blaum, Vorsitzender des Volksbildungswerks und Kenner von Dialektbildung, erklärte, dass „Hölle“ von „Halde“ komme. „Somit ist die „Niedere Halde“ gar nichts so Schlimmes, wie man meist vermutet“, so Blaum. Eine Halde bezeichnet nämlich einfach einen Abhang.
Monika Fontaine-Kretschmer und Marion Schmitz-Stadtfeld (beide NH ProjektStadt) sahen in dem Quartier ein Vorzeigeprojekt mit Signalwirkung für die ganze Region. „Wir wollen nach dem Ende des Programmes Soziale Stadt, das auf zehn Jahre ausgelegt ist, etwas hinterlassen, woran sich die Menschen noch lange erfreuen können“, betonte Fontaine-Kretschmer.
In Kürze wird es bereits ein Sprach-Café und ein Elternfrühstück im Bürgertreff geben. Vereine haben die Möglichkeit, die Räumlichkeiten in Augenschein zu nehmen, um dort entsprechende Veranstaltungen durchzuführen. Das alles soll für eine Belebung des Quartiers sorgen. (pos)

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