Schrille Outfits und fetzige Musik

Die Truden albern am Internationalen Frauentag im Fritz-Treutel-Haus

DIE TRUDEN Agathe, Yvonne, Erna und Mathilde (von links) in all ihrer Pracht. (Foto: Georgi)

Kelsterbach. Bei der zentralen kreisweiten Veranstaltung zum Weltfrauentag wurde weder tiefschürfend diskutiert noch kontrovers debattiert, im Fritz-Treutel-Haus wurde vor allem gelacht. Mit Comedy und Percussion setzte sich die Formation „Trude träumt von Afrika“ ironisch mit dem Internationalen Frauentag auseinander. Das rabiate Damenquartett nahm auf humorvolle und sehr direkte Weise Stereotypen auf die Schippe und spielte mit Klischees.
 

Die städtische Frauenbeauftragte Waltraud Engelke und Städträtin Ursula Will begrüßten das überwiegend weibliche Publikum. „Innerhalb von zwei Wochen waren die kostenlosen Eintrittskarten vergriffen“, freute sich Engelke über das große Interesse.
Vor dem Auftritt der Truden wurde es dann doch einmal kurz ernst, denn es wurde ein Kurzfilm der Landesregierung über den 100. Weltfrauentag im letzten Jahr gezeigt, darin wurde noch einmal deutlich gemacht, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele Frauen immer noch sehr schwierig ist.
Danach wurde es laut und chaotisch im Fritz-Treutel-Haus, denn die Truden trommelten sich durch ihr Programm. Sie bezauberten das Publikum mit ihrem Witz und Charme – jede auf ihre eigene Art und Weise. In ihren schrillen Outfits sahen sie hinreißend aus, zum bunt gemusterten Kleid durfte die passende Handtasche nicht fehlen. „Früher spielten wir Blockflöte, aber da kamen nicht so viele Leute zum Auftritt“, scherzte Trude Erna (Eva Roßberg) zu Beginn.
Musikalisch anspruchsvoll waren der mehrstimmige Gesang und die Trommeleinlagen der Truden. Musik machten die vier quirligen Damen mit Wanderstöcken, Kochtopfdeckeln, Triangel, Xylophon und Kuhglocken. Die Rhythmen waren mitreißend und begeisterten das Publikum.
Neben der stets modern gekleideten Trude Erna standen noch Trude Mathilde von der Heilsarmee (Annette Kayser), die temperamentvolle Trude Agathe (Anke Hundius) und Ernas hochbegabte Nichte Trude Yvonne (Winni Knaack) auf der Bühne. Das Damenquartett entpuppte sich als hochmusikalisch und ulkig zugleich. Es trommelte sich richtig in Fahrt und riss das Publikum dabei mit. Ihren Traum von Afrika machten die Truden mit den entsprechenden Rhythmen wahr.
Zum Schluss erzählten die vier Damen, was sie erst kürzlich auf dem Dachboden entdeckt haben: Einen alten Schallplattenspieler, den sie natürlich auch gleich ausprobierten. Das Lied, das die Truden auf dem alten Gerät gehört haben, wurde im Fritz-Treutel-Haus dann ganz authentisch gecovert – samt Knistertönen und Sprüngen in der Platte. Dafür gab es donnernden Applaus. Natürlich mussten die Truden noch eine Zugabe geben, bevor sie dann ihre Kochtöpfe und Kuhglocken zusammenräumen durften.
Kelsterbach war Gastgeber für die kreisweite Veranstaltung zum Weltfrauentag, da die Untermainstadt in diesem Jahr 60 Jahre Stadtwerdung feiert. (geo)

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