Schnuppertraining des Kanu-Clubs Kelsterbach

Nur wenige Teilnehmer beim ersten Angebot im Lehrschwimmbecken

Gleich einmal die Kenterrolle im Lehrschwimmbecken ausprobieren: Tarique Worku im Kajak erhält dabei Hilfestellung von Alexander Heil. (Foto: Koslowski)

Kelsterbach (rko). „Entspannen Sie sich. Sie haben viel Zeit unter Wasser, das wirkt nur immer so kurz“, fordert Alexander Heil seinen Schützling, Tarique Worku, auf. Die Frau nimmt am Schnupperpaddeln des Kanu-Club Kelsterbach (KCK) im Lehrschwimmbecken der Karl-Treutel-Schule teil und macht sich gleich an die schwierige Kenterrolle – auch bekannt als Eskimorolle. 

Heil steht in dem knapp hüfttiefen Wasser, Worku sitzt in einem Kajak. Er erklärt ihr die notwendige Körperhaltung und Körperbeherrschung sowie die Verwendung des Paddels. Worku schlägt sich gut. Sie hatte schon in der vergangenen Woche das Training des Kanu-Clubs besucht. Dort sah sie auch die Kenterrolle und will sie jetzt nachmachen, sagt sie. Sie habe ja Hilfe und deshalb auch keine Angst. Daher könne sie sich vorstellen, dass aus dem Schnupperpaddeln eine regelmäßige Teilnahme am Training wird und sie mit dem Kajak auch auf dem Main paddelt. Heil betont, dass jedes Training des Kanu-Clubs offen sei, mit dem ersten Schnupperpaddeln im Lehrschwimmbecken nun aber gezielt interessierte junge und alte Menschen gelockt werden sollen. Üblicherweise findet das Schnupperpaddeln auf dem Main statt, diesmal aber sollten sich die Anfänger im Lehrschwimmbecken ganz entspannt und ohne die Schifffahrt im Kreuz zu haben an dem Kajak ausprobieren. Die Trainer können dabei neben den Booten stehen und die Neulinge unterstützen. Die Funktionsweise eines Bootes, die Verwendung des Paddels soll ebenfalls in Rahmen des Schnupperangebotes erläutert werden.
Viel Arbeit haben sie indessen nicht. Zwei Kinder eines Vereinsmitglieds, die mit dem Sport schon Kontakt hatten, und eben Tarique Worku nutzen die Gelegenheit, sich mit Kajak und Paddel anzufreunden. Heil räumt durchaus ein, dass der Erfolg nun nicht so einschlägig war. Im Sommer auf dem Main sei die Quote besser. Mitunter blieben sogar mal ein paar Leute hängen. Die meisten Neuzugänge erhalte der Verein jedoch über seine Präsenz in den sozialen Medien. 

Fokus auf Breiten- und Freizeitsport 

Die beiden Jungen, Mattis und Jonas, sind mit ihrem Papa, Jan Rauland, vorbeigekommen. Der Vater ist bereits Vereinsmitglied. Er hatte seine Buben schon beim Paddeln dabei, hier im Lehrschwimmbecken sollen sie ein Gefühl für das Boot bekommen, sollen erst einmal sicher mit diesem umgehen können, bevor es dann auf den Main geht. Dem achtjährigen Mattis macht es auf dem Wasser im Becken Spaß. Sein zwei Jahre älterer Bruder findet die Wellen – wenn auch hier etwas kleiner – gut. Beide können sich jedenfalls gut vorstellen, mit den Kajaks auch auf dem Main zu paddeln. 
Heil informiert unterdessen, dass der KCK keinen Wettkampf-, sondern Breiten- und Freizeitsport betreibt. Spezialisiert hat sich der Verein auf den Wildwassersport – das Paddeln im Wildwasser in den Alpen ist die große Leidenschaft einiger Mitglieder. Wanderfahrten sind eine ruhigere Alternative. Der Kanu-Club bietet zudem auch Stand-Up-Paddeln an, hält aber darüber hinaus auch außerhalb des Wassers Angebote bereit und beispielsweise Wanderer, Ski- und Motorradfahrer in seinen Reihen. 
Nach den Osterferien kehren die Paddler wieder auf den Main zurück. Deshalb habe der Kanu-Club das Schnupperpaddeln auch zeitnah vor diesem Termin ansetzen wollen, so Heil. 30 bis 50 der insgesamt 150 Mitglieder im Alter von zehn bis 70 Jahren beteiligen sich aktiv am Paddelsport, darunter 15 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren, eine Anzahl im Nachwuchsbereich, mit der Heil zufrieden ist.
Die Kinder und Jugendlichen werden langsam an den Paddelsport herangeführt. Zunächst stehen Sicherheitsaspekte und -technik auf dem Trainingsprogramm. „Wenn das klappt, stehen erst mal einfache Fahrten an, beispielsweise auf dem Eddersee“, informiert Heil. Ab einem Alter von 14 oder 15 Jahren geht es dann auch schon ins leichte Wildwasser. Dafür sind dem Verein spezielle Trainingsstrecken bekannt.

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