Schneller als der Notarzt

Lea-Marie kommt im neuen Haus auf dem Enkagelände zur Welt

FAMILIENGLÜCK: Florian und Kathrin Hennekemper mit den Töchtern Mia und Lea-Marie, die im neuen Haus zur Welt kam. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Die Tasche für das Krankenhaus mit dem Nötigsten war schon gepackt. Schließlich konnte es jeden Moment los gehen, denn Kathrin Hennekemper war schon einige Tage über dem errechneten Geburtstermin. Dass es dann allerdings so schnell ging, damit hatte niemand gerechnet.

„Um 18.41 Uhr kam die erste regelmäßige Wehe, dann ging alles ganz schnell“, erinnerte sich Florian Hennekemper. Es war ein Sonntagabend, die kleine Familie war mit Tochter Mia just an diesem Tag in ihr Eigenheim gezogen, ein neues Reihenhaus in der Otto-Esser-Straße auf dem ehemaligen Enkagelände. Man war am selben Tag noch zur Untersuchung im Krankenhaus gewesen.
Als dann die Wehen einsetzten, griff Florian Hennekemper schnell zum Telefon und informierte die Schwiegereltern, die sich um die 15 Monate alte Mia kümmern sollten. Geplant war nämlich eine Fahrt ins Krankenhaus nach Bad Soden. „Dort war Mia schon zur Welt gekommen, ich war damals zufrieden gewesen und wollte da wieder hin“, erzählte Kathrin Hennekemper.
Der Nachwuchs hatte aber andere Pläne. Kurze Zeit später, der Vater hatte die Ankunft dem Krankenhaus bereits angekündigt, platzte die Fruchtblase. Nach Rücksprache mit den Ärzten wäre eine Fahrt ins Krankenhaus immer noch möglich gewesen. Aber das Baby war schneller. Die Schwiegereltern waren da schon im Haus und kümmerten sich um die Mutter, die Anweisungen gab, wo zwischen den Umzugskisten die Handtücher zu finden seien. „Außer mir wusste keiner, wo die waren“, erinnerte sich die 28-Jährige – schließlich hatte man sich gerade erst in dem Haus eingerichtet.
Der Schwiegerpapa stand derweil an der Rüsselsheimer Straße, um den gerufenen Rettungswagen zum Haus zu lotsen. „Die Adresse gibt es ja noch nicht in allen Plänen“, so Florian Hennekemper, der sich als Geburtshelfer behauptete. Der Notarzt traf dann zehn Minuten nach dem Baby ein. Mit dem Rettungswagen ging es dann aber doch noch ins Krankenhaus – mit der kleinen Lea-Marie im Arm.
„Dass ich mal eine Hausgeburt habe, hätte ich nie gedacht“, sagte Kathrin Hennekemper. Im Krankenhaus ein Kind zur Welt zu bringen, sei beruhigender. „Da sind Spezialisten vor Ort, es ist alles da, was man braucht, falls es Komplikationen gibt“, so die stolze Mutter. „Aber es gab keine Probleme und es ging ganz schnell. Ich denke, die Natur hat es so eingerichtet“, sagte die Bankkauffrau.
Die kleine Schwester Mia hat das neue Familienmitglied sofort ins Herz geschlossen. „Das ist echte Geschwisterliebe. Sie will gar nicht ohne das Schwesterchen einschlafen“, erklärt Florian Hennekemper. Wahrscheinlich habe das auch damit zu tun, dass sie bei der Geburt dabei gewesen sei, so der 33-Jährige. „Sie hatte sofort Kontakt zu Lea-Marie und durfte sie anfassen“, erzählte der stolze Papa.
Auf das Leben im Neubaugebiet freut sich die kleine Familie, die zuvor in einer Dreizimmerwohnung in Hattersheim gelebt hat, schon. Auch zu den Nachbarn habe man gute Kontakte, sagt Kathrin Hennekemper. Neben der guten Verkehrsanbindung war für die Eltern auch die Kinderbetreuung ausschlaggebend. „Hier ist ein Krippenplatz viel günstiger als in Hattersheim“, erklärt Florian Hennekemper. Und da man die Familie und Freunde auf der anderen Mainseite auch schnell erreichen könne, sei die Entscheidung recht leicht gefallen, so der Installateur. (nad)

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