Mit Sankt Martin durch dunkle Gassen

Laternen leuchten Kindern den Weg

„LATERNE, LATERNE“ – stolz halten die Kinder ihre fantasievoll gestalteten Leuchtobjekte fest. In Kelsterbach in der Walldorfer Straße, begleitet von Sankt Martin hoch zu Ross, ging es am Montag los zum Martinsumzug. Auch anderswo in den Straßen von Kelsterbach und Mörfelden-Walldorf gab es Laternenumzüge und gemütliche Treffen am Martinsfeuer. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Nachdem viele Kinder ihre schönen Laternen im Rahmen der beiden Workshops im katholischen Familienzentrum selbst gebastelt hatten, fieberten sie am Montagabend dem großen Umzug entgegen. Das Wetter hätte besser nicht sein können: Ein sternenklarer Himmel, dazu Temperaturen um den Gefrierpunkt. Ideal für die Kinder, aber dennoch zu kalt für die Finger der Musiker, die den Umzug begleiteten. Ganz gespannt waren die Kinder auf Sankt Martin, der hoch zu Ross angekündigt war.

Im Garten des Kindergartens Don Bosco loderte ein helles Feuer. Dort wärmten sich die Kinder, aber auch Eltern und Großeltern. Dann war plötzlich Hufgetrappel zu hören – und nichts hielt die Kinder mehr zurück. Alle wollten Sankt Martin sehen. Dann stand er plötzlich da, mitten auf der Straße: Julia Madl, das ehemalige Kindergartenkind aus Don Bosco, und ihr Pferd „Indi“. Sie trug einen Soldatenhelm, so wie damals der Soldat von Tours in Frankreich, der seinen Mantel teilte, um einen frierenden Bettler zu erwärmen. Dieser Soldat hatte sich dann zum christlichen Glauben bekannt und wurde schließlich sogar Bischof von Tours. 
„Ihr dürft alle gucken, aber kommt dem Pferd nicht zu nahe, damit nichts passiert“, mahnte Julia vom hohen Ross. Dann wurde zur Sicherheit ein Seil hinter dem Pferd gespannt, die Polizei schaltet das Blaulicht ein – und los ging der Umzug. „Ich geh’ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne und unten leuchten wir. Ein Lichtermeer zu Martins Ehr! Rabimmel-rabammel-rabum“, schallte es aus vielen kleinen und großen Kehlen. Über die Walldorfer Straße, Treburer Straße und Hundert-Morgen-Straße ging es in die Rudolf-Breitscheidt-Straße und von dort wieder zurück. 
Dann erklang die Strophe: „Mein Licht ist aus, ich geh’ nach Haus. Rabimmel-rabammel-rabum.“ Doch so schnell wollte niemand nach Hause. Alle trafen sie sich noch am Lagerfeuer im Garten. Dort gab es die Sankt-Martins-Brezel sowie Kinderpunsch und Glühwein. Dieser schöne Laternenumzug wird den Kindern sicher lange in Erinnerung bleiben. (pos)

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