An die Pflicht zu helfen erinnert

Prozession und Pfarrfest an Fronleichnam – Viele Helfer tragen zum Gelingen bei

DIE MONSTRANZ wurde auf dem Altar abgestellt: Das Kriegsende vor 70 Jahren und die Not der Flüchtlinge waren Themen der Fronleichnamsprozession. Am Haus Weingarten beteten die Gläubigen zusammen mit Pfarrer Franz-Josef Berbner. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. „Flüchtlingsdrama im Mittelmeer: 700 Tote“ und „Die Tragödie nimmt kein Ende“ – Schlagzeilen aus der Tagespresse, befestigt am Altar vor dem Haus Weingarten. Die aktuelle Flüchtlingskatastrophe und das Kriegsende vor 70 Jahren waren die Themen der Fronleichnamsprozession der katholischen Kirchengemeinde.

Rund 300 Gläubige nahmen an der Prozession teil, die nach einem Gottesdienst in der St. Markuskirche bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen zu zwei Altären führte und ihren Abschluss in der Herz-Jesu-Kirche fand.
 Angeführt wurde der Zug von den Messdienern, außerdem begleiteten die Kommunionkinder und Firmbewerber sowie Mitglieder der Eghalanda Gmoi und der Kolpingfamilie die Prozession. Musikalisch gestaltete das Blechbläserensemble Herbert Dassler aus Darmstadt, in dem auch Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde spielen, die Feier.
Unter einem Stoffbaldachin, dem Himmel, trug Pfarrer Franz-Josef Berbner die in der Monstranz eingefasste geweihte Hostie durch die Straßen. Erste Station war der Altar an der Integrierten Ganztagsschule (IGS), den die Kolpingfamilie gestaltet hatte.
Dort erinnerten die Gläubigen an das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Verbrechen der Nationalsozialisten und ihrer Helfer in den Konzentrationslagern. Im Fokus der Andacht stand das Schicksal von Pater Maximilian Kolbe, der 1941 nach Auschwitz deportiert wurde. Dort ging er für einen Mithäftling, der Familie hatte, in den Hungerbunker und betete dort mit den Anderen. Kolbe und die, die nicht verhungert waren, wurden schließlich von den Nazis getötet. 1982 sprach die katholische Kirche Kolbe heilig.
Am zweiten von den Firmbewerbern gestalteten Altar am Haus Weingarten warteten viele Bewohner des Alten- und Pflegeheims. Dort führten sich die Gläubigen die aktuelle Flüchtlingskatastrophe vor Augen und wiesen auf die Pflicht zu helfen hin. Am letzten Altar in der Herz-Jesu-Kirche sang der Gesangverein Einigkeit.
Nach der Prozession begann das Pfarrfest im und am Fritz-Treutel-Haus, bei dem viele Helfer aus dem Pfarrgemeinderat und der Gemeinde im Einsatz waren. Unter Sonnenschirmen an Biertischen stärkten sich die Gäste mit Gegrilltem, Salaten, Kuchen und kühlen Getränken. Für zünftige Frühschoppenmusik sorgte das Blechbläserensemble.
Wem es draußen zu warm war, der konnte sich im Bürgersaal ins Kühle setzen. Dort führte dann auch die Kita St. Markus das kurze Theaterstück „Hendrik aus Holland“ auf. Für die Kinder gab es einen Basteltisch, den die Erzieher der Kitas St. Elisabeth und St. Josef betreuten. Tolle Preise versprach eine Tombola.
Laut Christine Breser vom Pfarrgemeinderat kommt der Erlös des Pfarrfests der Kelsterbacher Schwester Edith, die in Südafrika verschiedene Hilfsprojekte betreut, zugute. Außerdem möchte die Gemeinde eine neue Sitzgruppe auf dem Grün am katholischen Gemeindezentrum aufstellen. Die alten Sitzgelegenheiten seien in die Jahren gekommen und man wolle eine Möglichkeit schaffen, dass dort kleinere Gruppen zusammensitzen können, sagte Christine Breser. (nad)

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