Mutig hinab in den Gruselkeller

Beim Herbstfest feiern 200 Kinder in der Stadt- und Schulbibliothek – Basteln, Schminken und Kino

LECKERE STOCKBROTE wurden im Freien über einem knisternden Feuer gebacken. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Zögerlich blicken Lotta und Anna um die Ecke in den dunklen Heizungskeller. Von der Decke hängt dunkles Krepp- und weißes Toilettenpapier. In den Ecken leuchten kleine Geisterfiguren und Lichterketten. „Ich glaube, ich geh’ nicht weiter“, sagt Lotta. Trotzdem wagen sich die beiden sechsjährigen Mädchen in den „Gruselkeller“ hinein bis zum dunklen Vorhang, hinter dem plötzlich die Arme von Fabian Pausch hervorschießen. „Das war voll unheimlich“, findet Lotta, die den Keller gemeinsam mit ihrer Freundin kichernd wieder verlässt.

Ein Riesenspaß mit Bastelangeboten, Filmvorführungen und Halloweengaudi war das Herbstfest der Kinderkultur, das zum Abschluss der Ferien in der Stadt- und Schulbibliothek stattfand. In Kooperation mit der städtischen Jugendförderung und der Schulkindbetreuung hatten die Einrichtungen ein buntes Programm auf die Beine gestellt.
Eingebunden war außerdem der Kinder- und Jugendbeirat, der mit „Alles steht Kopf“ und „The Amazing Spiderman“ abends zwei Filme vorführte. Einen Auftritt auf der Bühne hatten außerdem die Kinder- und Jugendlichen, die an dem einwöchigen Hip-Hop-Workshop mit Riccardo Montero im Quartier „Auf der Mainhöhe“ teilgenommen hatten. 
Über 200 Kinder, so schätzte Meike Betzold, Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek, schauten beim Herbstfest vorbei. Es wurde einiges geboten: Die Kinder konnten sich kreativ austoben und mit bunter Knete Figuren gestalten oder eigene Buttons herstellen. Lange Schlangen bildeten sich außerdem vor dem Schminkstand. Auch die abwaschbaren Glitzertattoos waren beliebt. 
Etwas Wartezeit mussten die Kinder einplanen, wenn sie den zum Gruselkeller umfunktionierten Heizungsraum sehen wollten. In kleinen Gruppen führte Mitarbeiterin Mona Schott die Mädchen und Jungen durch den Raum – mit Gänsehautgarantie. Ruhiger ging es im Lernstudio zu, wo es für die kleinen Gäste ein Bilderbuchkino mit Geschichten unter anderem vom Grüffelo und der Maus Frederik gab.
Seit einigen Jahren kooperieren die Betreuungseinrichtungen beim Herbstfest miteinander. So könne man auch Ressourcen bündeln, wenn jeder etwas vorbereite, sagte Markus Egger von der Jugendförderung. Die hatte das Spielmobil, eine große Hüpfburg und eine aufblasbare Rampe samt Rollrutsche mitgebracht und im Freien aufgebaut. „Die Zusammenarbeit lohnt sich und man erreicht auch mehr Kinder“, freute er sich über die gelungene Veranstaltung. Da basteln und spielen hungrig macht, gab es beim Herbstfest frische Waffeln. Über einem Lagerfeuer wurde Stockbrot gebacken. 
Gefeiert wird in jedem Jahr woanders: Jugendzentrum, Bibliothek und die Schulkindbetreuung der Karl-Treutel-Schule wechseln sich ab. Aus der Schulkindbetreuung waren in diesem Jahr 14 Betreuer und rund 70 Kinder mit dabei. Für viel Spaß sorgte Betreuer Klaus Müller, der als Clown auf der Bühne bestens unterhielt. „Das ist ein nettes Miteinander“, beschrieb Sascha Meder, Leiter der Schulkindbetreuung, die gute Zusammenarbeit der Einrichtungen. 
Wie Meike Betzold ankündigte, wird in wenigen Wochen der Veranstaltungskalender der Kinderkultur für 2018 in Druck gehen. Bis zu 150 Angebote gibt es pro Jahr. Allerdings soll das Programm in den Ferien in der Bibliothek zurückgefahren werden. „Wir haben gemerkt, dass die Kinder in den Ferien durch die anderen Angebote gut betreut sind“, so Betzold. Die Ferienangebote in der Bibliothek seien deshalb nicht so gut angenommen worden.
Das Herbstfest 2018 wird im Juz stattfinden, dann mit Livemusik. Wie Betzold ankündigte, feiert die Stadt- und Schulbibliothek im kommenden Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass habe man bereits die Band Rock for Kids engagiert. (nad)

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