Musik liegt ihm im Blut

Stefan Geidel komponiert im heimischen Tonstudio fleißig Songs

ALS MISCHUNG aus Rock und Orchester, gepaart mit Elektroeinflüssen beschreibt Stefan Geidel seine Musik. (Foto: A. Niedermann)

Kelsterbach (and). Er wollte immer ein Hobby haben, an dem sein Herz hängt, auch wenn er nach einem langen Arbeitstag nach Hause komme, sagt Stefan Geidel. Schon früh hat er eins gefunden: die Musik.

Seit drei Jahren besitzt der Hobbymusiker und Produzent in den eigenen vier Wänden in Kelsterbach ein kleines Tonstudio. Dort komponiert er auf der Gitarre, dem Klavier oder Keyboard seine eigenen Songs. Und das, obwohl er gar keine Noten lesen beziehungsweise diese direkt auf das Instrument übertragen kann.
„Ich habe mir alles selbst beigebracht und hatte, abgesehen von der Schule, nie speziellen Musikunterricht.“ Geidel spielte sieben Jahre lang in einer Band und produziert seit 2008 selbst Musik. Nach seinem Umzug nach Kelsterbach entschied er sich aber, die Auftritte zu beenden und sich aufs Komponieren im eigenen Studio zu konzentrieren.
Sein Stil, so der 31-Jährige, ließe sich am ehesten mit Filmmusik vergleichen. „Es ist eine Mischung aus Rock und Orchester, gemischt mit Elektroeinflüssen“, so Geidel. Gerade der in Frankfurt geborene – und in Hollywood äußerst erfolgreiche – Komponist Hans Zimmer habe seine Begeisterung für diese Musikrichtung geprägt. „Ich will meine eigenen Songs machen und nicht nur vom Blatt abspielen“, sagt Geidel über seine künstlerischen Freiheiten. 
Dies könne er auch nur, weil er kein Album herausbringen möchte, mit dem er dann Geld verdienen müsse. „Es ist mein Hobby und nicht mein Ziel, mit der Musik das große Geld zu machen“, betonte Geidel, der als Energiemanager beim Flughafenbetreiber Fraport arbeitet. Im Sommer letzten Jahres gewann er mit dem Song „Ready for Take-Off“ den firmeninternen Musikwettbewerb. 
Nicht nur das Komponieren, auch das „Produzent-Sein“ erfüllt Geidel mit großer Freude. „Der Großteil der Personen, die zu mir ins Studio kommen, sind Privatleute, die einfach etwas für sich aufnehmen wollen. Es gibt aber auch einige Newcomer, die ich unterstützen und ihnen ein Feedback geben kann“, beschreibt Geidel seine Funktion als Produzent.
Und so freut sich Geidel auch immer besonders auf die Zusammenarbeit im Studio: „Mir ist dabei wichtig, nicht durch eine Aufnahmekabine von den Musikern und Sängerinnen beziehungsweise Sängern getrennt zu sein, sondern unmittelbar mit der Person von Angesicht zu Angesicht arbeiten zu können.“ Er sei zwar kein Gesangslehrer, wisse jedoch, wie er helfen könne: „Ich höre Musik sehr kritisch und kann dann entsprechend Hilfestellung geben.“
2012 zog Geidel von Münster (Hessen) nach Kelsterbach zu seiner Frau. Hier schätzt der Familienvater besonders die Nähe zu seinem Arbeitgeber. „Ich bin in zehn Minuten auf der Arbeit.“ 
Zwar habe er schon einmal darüber nachgedacht, sein Hobby zum Beruf zu machen, sich aber dagegen entschieden. „Filmmusik für Film und Fernsehen wäre es wohl gewesen“, so der Komponist. Allerdings sei ihm mit Frau und Kind das finanzielle Risiko zu groß. „Außerdem würde ich dann mein Hobby verlieren und müsste auf Knopfdruck kreativ sein.“
Und so komponiert Stefan Geidel lieber fleißig weiter in seinem kleinen Tonstudio in Kelsterbach – ganz ohne Druck. Weitere Informationen und Hörproben gibt es im Internet unter www.stefangeidel.de

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