Karl-Treutel-Schule: Neubau-Konzept beschlossen

Das Jahrhundertprojekt wird auf den Weg gebracht

BLICK AUF DIE ALTE KARL-TREUTEL-SCHULE: Das Foto zeigt das Bestandsgebäude (hinten rechts), links den Erweiterungsbau und die neuen, blauen Klassen-Container. (Foto: Postl

Kelsterbach (pos/ula). „Ein Jahrhundertprojekt“, so bezeichnete Bürgermeister Manfred Ockel den geplanten Neubau der Karl-Treutel-Schule. In einer Sondersitzung dreier Parlamentsausschüsse brachten die Kommunalpolitiker am Montag Abend das 40-Millionen-Euro schwere Vorhaben auf den Weg.

Sanierung lohnt sich nicht

Einstimmig beschlossen die Mitglieder der Ausschüsse für Bauen, Planung und Umweltschutz, Haupt- und Finanzausschuss und des Ausschusses für Bildung, Soziales, Kultur und Sport die überarbeitete Entwurfsplanung für einen Schulneubau. Seit 2017 wird immer wieder nachjustiert und umgeplant, nun ist der entscheidende Schritt für den Schulneubau getan. Alle Fraktionen sagten Ja zum größten finanziellen Projekt in der Kelsterbacher Historie. Damit stellt die Kommunalpolitik auch die Weichen für einen zentralen Bildungscampus: Die Integrierte Gesamtschule (IGS), die neue Grundschule und die Stadt- und Schulbibliothek bieten eine Insel des Lernens und Lehrens.
Sollten die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am Montag, 16. Dezember, dem Vorhaben so zustimmen, soll zügig mit der Ausschreibung begonnen und, so der Wunsch, Ende 2020 der Zuschlag an ein Unternehmen erfolgen. Läuft alles optimal, könnten Ende 2023 die ersten Kinder in der Karl-Treutel-Schule den Unterricht besuchen. Wie bereits berichtet, ist die Schule am derzeitigen Standort nicht nur stark renovierungsbedürftig, sondern auch zu klein geworden.
Eine Sanierung lohnt sich aus wirtschaftlicher Betrachtung nicht, zudem müsste die bei laufendem Schulbetrieb durchgeführt werden. Deshalb wurden vor zwei Jahren erste Weichen gestellt und ein Standort für den Neubau, angrenzend an die bereits bestehende IGS, gefunden.

Um noch in diesem Jahr eine Zustimmung des Stadtparlaments zu erreichen, tagten drei politische Fachausschüsse gemeinsam. Mit dabei war Christian Lanzinger, Vorstand des Planungsbüros kplan AG mit Sitz in Abensberg, das mit der Entwurfsplanung für den Neubau der Karl-Treutel-Schule beauftragt wurde. Bürgermeister Manfred Ockel erläuterte noch einmal die Gründe für den Neubau, die insbesondere im Bedarf von mehr „Raum“ für die in den letzten Jahren stark wachsenden Schülerzahlen liegen.
„Wir haben die Karl-Treutel-Schule zunächst von einer Drei- auf eine Vierzügigkeit umgestellt und mussten jetzt gar auf einen fünfzügigen Klassenverband erweitern“, so Ockel.

Ein weiterer Schulkörper sei machbar

Da man recht gute Erfahrungen mit dem Büro kplan beim Bau des Sport- und Wellnessbades gemacht habe und kplan zudem eine hohe Kompetenz in Sachen Schulneubauten aufweisen könne, habe man sich erneut für eine Beauftragung des Büros aus Abensberg entschieden.
Zunächst ging Manfred Ockel jedoch auf die von der Wählerinitiative Kelsterbach (WIK) eingebrachten schriftlichen Fragen ein. Hier wollte die WIK wissen, ob es bei Bedarf in der Zukunft eine Erweiterungsmöglichkeit durch eine Aufstockung gebe, ob die Kapazitäten für die Betreuung nach künftiger Gesetzgebung ausreiche und ob es ausreichend Freiraum für zu erwartende Schülerzahl gebe. Eine Aufstockung sei zwar nicht möglich, jedoch wäre ein weiterer Schulkörper machbar, so der Bürgermeister, auf der Restfläche des derzeitigen Kunstrasenfeldes.
„Eine Betreuung können wir auch künftig sicherstellen, wenn wir weitere Bereiche synergetisch nutzen, notfalls müsste ein Marktplatz entfallen“, verwies Ockel auch auf die Möglichkeit, rund 300 Mittagessen bereitzustellen. Die im Zuge des Schulneubaues ebenfalls neue Sporthalle soll insbesondere dem Schulsport zur Verfügung stehen. Die aufgeworfenen Fragen zur Finanzierung, es stehen rund 40 Millionen Euro im Raum, könne man erst konkreter beantworten, wenn die Planung gesichert stehe und entsprechende Ausschreibungen erfolgt seien, so Ockel weiter.

Drohnenflug durch das geplante Gebäude

Die Detailplanung erläuterte Christian Lanziger. Der Neubau der Karl-Treutel-Schule besteht aus drei miteinander verbundenen Baukörpern, dazu kommt der Turnhallenneubau, der an die derzeit schon bestehenden Umkleiden und Duschen des Kunstrasensportfeldes anschließt.
„Pläne sind zweidimensional, ich versuche sie jetzt mitzunehmen auf einen Drohnenflug durch das Gebäude selbst“, kündigte Lanziger die mit Spannung erwartet Präsentation an. Er nahm sein Publikum mit in die Sporthalle, „durchflog“ mühelos geschlossene Türen, um die Besonderheiten der Schulgebäude vorzustellen. So zeigte er im „Haus I“ die Lernlandschaften mit Sichtfenster zum zentralen „Marktplatz“. Von dort konnte man in den offenen Innenhof blicken und auch in den Gruppenraum und die Rückzugsräume, in denen es gar Einzelcoachings geben soll. Von den beiden „Lehrerstützpunkten“ ist ein Überblick über die ganze Schullandschaft möglich. Die Außenfront wird von der geständerten Fassade mit den Fluchtbalkonen beherrscht. 

 

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