Größer, besser und mehr Container

Neuer Wertstoffhof am Südpark eröffnet

Eröffnet wurde der neue Wertstoffhof am Südpark von Bürgermeister Manfred Ockel (rechts) und FFR-Geschäftsführer Rolf Niermann. Nach über zwei Jahren Planungs- und Bauzeit ist der neue Hof endlich fertig. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Ein kleiner Blickfang war er schon, der orangefarbene Teddybär. Der erste Kunde hatte ihn vorbeigebracht, wohl um ihn zu entsorgen. Die Mitarbeiter des Wertstoffhofes fanden aber zumindest vorläufig einen anderen Platz für den kuscheligen Zeitgenossen: nicht in, sondern auf einem der großen Container.

Mehr Platz, mehr Entsorgungsmöglichkeiten und ein anderer Standort: Pünktlich zum Jahresbeginn öffnete am Samstagmorgen der neue Wertstoffhof am Südpark seine Pforten für die Kelsterbacher. Die nutzten das Angebot auch gleich – und so herrschte schon am ersten Tag Hochbetrieb. Holz, Altpapier, Zierleisten und viele andere Wertstoffe fanden ihren Platz in den entsprechenden Containern. Einige interessierte Bürger schlenderten über den Hof, denn anlässlich der Eröffnung hatten Stadt und der Betreiber, die Frankfurter Fußweg-Reinigung (FFR), zu einer kleinen Feier mit einem Rundgang eingeladen.
Über zwei Jahre hatten Planung, Ausschreibung und der Bau des neues Hofs gedauert. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen laut Bürgermeister Manfred Ockel (SPD) bei rund 500 000 Euro. Nötig war der Umzug freilich, denn der alte Wertstoffhof im Langen Kornweg war zu klein, der Boden nicht versiegelt und entsprach damit nicht mehr den neuesten Entsorgungsrichtlinien.
Mit rund 5000 Quadratmetern Fläche bietet der neue Standort doppelt so viel Platz. Dank 22 verschiedener Abfallfraktionen können die Wertstoffe noch besser getrennt werden, zudem sind die Container, in denen giftige Stoffe abgeladen werden, alle überdacht. Neu ist die Annahme von Flachglas, Faserzement (Eternit), Rigipsplatten und Mineralwolle, außerdem wurden Holz und Bauschutt noch einmal je nach Zusammensetzung unterteilt.
Mit dem neuen Wertstoffhof habe man so einen weiteren Schritt in Sachen Umweltschutz und zur Wahrung der Rohstoffressourcen getan, erklärte Ockel. Rund drei Viertel des Abfalls, den Menschen im Durchschnitt jährlich produzierten, seien Wertstoffe und könnten recycelt werden, so der Bürgermeister. Der neue Hof mit dem größeren Platz- und Entsorgungsangebot sei auch deswegen nötig gewesen, da sich auch das Wertstoffaufkommen erhöht habe. „Ich bin überzeugt, dass der neue Wertstoffhof gut angenommen wird. Der neue Standort ist optimal und gut zu finden“, zeigte sich der Bürgermeister optimistisch.
Nach einem Betreiber des Wertstoffhofs hatte die Stadt mit einer euroweiten Ausschreibung gesucht und sich dann für das Angebot der FFR, einer hundertprozentigen Tochter der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES), entschieden. Die FFR stellte seit 2008 bereits das Personal für den alten Wertstoffhof. Der Vertrag für den neuen Hof zwischen Stadt und Betreiber ist zunächst auf fünf Jahre festgelegt.
Ein wichtiger Aspekt bei der Ausschreibung war auch, dass die im Wertstoffhof gesammelten Abfälle in der Nähe entsorgt werden. „Die Anlagen zur Entsorgung liegen alle im Frankfurter Stadtgebiet. Mülltransporte über längere Strecken sind nicht nötig“, erklärte Rolf Niermann, Geschäftsführer der FES. Um die Fahrten und damit den CO2-Ausstoß zu reduzieren, seien außerdem große Behälter mit einem Fassungsvermögen von bis zu 36 Kubikmeter aufgestellt worden.
Eine statische Sache sei der neue Wertstoffhof nicht, so Niermann. Man wolle den Standort in den nächsten Jahren durch Anregungen aus der Bevölkerung weiter optimieren. In Kürze würden noch begehbare Rampen an den Containern und Kameras rund um das Gelände installiert, um illegaler Müllablagerung und Diebstahl vorzubeugen.
Bei den Kelsterbachern, die am Samstag ihre Wertstoffe abgaben, kam der neue Standort gut an. „Das ist sehr schön hier, größere Container und viel übersichtlicher“, erklärte Antoine Hage, der seinen Bauschutt ablieferte. Auch Begi Akan freute sich über den neuen Hof. „Der alte Wertstoffhof war zu klein, hier ist viel mehr Platz.“
Der neue Wertstoffhof, Am Südpark 4, hat montags von 8 bis 12 Uhr, dienstags von 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 14 bis 19.30 Uhr sowie freitags und samstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Angenommen werden haushaltsübliche Wertstoffe von Privatpersonen. Gewerbebetriebe dürfen ihre Abfälle nicht über den Wertstoffhof entsorgen. (nad)

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