Das Geschenk des Himmels

50 Darsteller bezaubern mit Krippenspiel-Musical in der St. Markuskirche

SINGENDE ENGELCHEN stimmten mit ihrem Weihnachtsmusical in der St. Markuskirche auf das Christenfest ein. (Foto: Scherer)

Kelsterbach (nad). Die Engel waren völlig im Stress: Die Geburt des Gottessohnes stand bevor! Aber noch gab es so viel zu tun, denn Tontechnik und Beleuchtung müssen für das Großereignis passen. Und dann das: Für Maria und Josef gab es in Bethlehem keine angemessene Unterkunft. „Das geht doch nicht, das kann nicht sein“, sangen Engel und Hirten im Chor.

 

„Alle Jahre wieder und die Kersch is‘ voll“, freute sich Pfarrer Franz-Josef Berbner beim Blick in die St. Markuskirche. Kein Wunder, kamen doch rund 700 Besucher zum Familiengottesdienst an Heiligabend in das katholische Gotteshaus. Da alle Bänke, auch die oben auf der Empore, besetzt waren, mussten viele Besucher im Eingangsbereich mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. Eingestimmt wurden die Gottesdienstbesucher vom evangelischen Posaunenchor, der bei seinem traditionellen Kurrendeblasen auch in der St. Markuskirche einen Zwischenstopp einlegte. Die Musiker spielten einige weihnachtliche Weisen, darunter „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ und „Stille Nacht, heilige Nacht“. 
Es müsse eben ein ganz besonderes Ereignis sein, das die Menschen jedes Jahr an Weihnachten in die Gotteshäuser dränge. Die Verkündung der frohen Botschaft mit der Geburt eines Kindes im Stall, berühre die Menschen nach wie vor, so Pfarrer Berbner.
Und um die Weihnachtsgeschichte ging es auch im unterhaltsamen Weihnachtsmusical „Ein himmlisches Geschenk“, das der Kinderchor Kicoj-u-nity, der Eventchor sowie Freunde vom Chor Einigkeit zusammen mit den Jugendleiterinnen Silvia Helmchen und Martina Ravnikar einstudiert hatten. Auch viele Kommunionkinder machten beim Weihnachtsmusical mit, das laut Helmchen seit vielen Jahren fester Bestandteil des Familiengottesdienstes an Heiligabend ist. Über 50 Darsteller im Alter von drei bis 79 Jahren schlüpften diesmal in die Rollen von Engeln, Hirten, Maria und Josef sowie Herbergsbesitzern- und Gästen. 
Große Aufregung herrschte bei den Engeln, die sich schon sehr auf die Geburt Jesu freuten, dafür die Sterne auf Hochglanz polierten und alle Vorbereitungen trafen. Etwas Ärger machte jedoch die Technik, doch glücklicherweise war der Beleuchter vor Ort – eine Rolle, in die zur Freude der Besucher Pfarrer Berbner geschlüpft war. Der mokierte sich im blauen Hausmeisterkittel über die Engel, die seine PAR-64-Scheinwerfer als „Funzel“ bezeichneten und ließ auch niemanden an das Equipment, mit dem dann immerhin das Hirtenfeld ausgeleuchtet werden sollte. „Frauen und Technik“, schimpfte der Beleuchter noch über die Engel.
Die waren jedenfalls entsetzt, als feststand, dass die schwangere Maria und ihr Mann Josef in ganz Bethlehem nur noch einen Stall als Unterkunft finden. „Ich geh‘ zum Chef. Er kann und darf das nicht zulassen“, ärgerte sich ein Engel.
Doch Gott unternahm nichts. Denn sein Sohn komme zur Rettung aller Menschen auf die Erde und es sei ein Angebot: Jeder müsse selbst entscheiden, ob sie ihn in sein Haus oder Leben lasse. Er war, so die Botschaft des Musicals, das „Geschenk des Himmels“.

 

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