Die Geburt Jesu musikalisch verkündet

Kurrendebläser ziehen bei frühlingshaften Temperaturen los

DIE FROHE BOTSCHAFT überbrachten die Kurrende-Bläser in der Markuskirche vor dem Familiengottesdienst. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Statt des leuchteten Sterns stand die strahlende Sonne an Heiligabend über Kelsterbach und sorgte beim Kurrendeblasen des evangelischen Posaunenchors eher für österliche Temperaturen. Trotz der Wetterlaune machte sich die Gruppe um Dirigent Ernst Freese, der zum 69. Mal an der Kurrende teilnahm, auf den Weg, um in der Stadt die Geburt Jesu musikalisch zu verkünden.
Mit Sonnenbrillen ausgestattet und in leichten Übergangsjacken ging es los. „Uns sind schon die Finger blau gefroren und die Lippen an den Instrumenten hängen geblieben, so kalt war es. Aber so warm wie diesmal, habe ich es noch nie erlebt“, meint Freese und blinzelt in die Sonne.

Die Route wurde der Stadtentwicklung angepasst und so wurde erstmals das Neubaugebiet auf dem Enkagelände mit einbezogen – dafür entfiel der Besuch des Flughafens. „Die Pfarrerin hat mich extra noch einmal angerufen, aber da hätten wir die ganze Sache ja fast eine Stunde früher beginnen müssen. Vielleicht machen wir das im nächsten Jahr wieder und fahren den Flughafen als erste Station an“, sagte Freese, der dies erst einmal mit den Musikern besprechen möchte.
Auftakt war auf dem Rathausplatz. „Man hört das ziemlich weit und das ist unsere Botschaft“, sagte Freese. Weiter ging es zum Altenwohnheim in der Moselstraße. Dort wurden einige Fenster geöffnet und es gab viel Applaus für die Musiker. Über die evangelische Friedensgemeinde ging es zur katholischen Markuskirche, wo die Bläser schon erwartet wurden, denn sie spielten dort vor dem Familiengottesdienst auf.
Im Neubaugebiet Länger Weg gab es gleich drei Stationen, dann ging es schnell weiter zur evangelischen Christuskirche, auch hier wurde vor dem Gottesdienst musiziert.
 Richtig überrascht waren die Bewohner des Neubaugebietes zu beiden Seiten der Otto-Esser-Straße auf dem ehemaligen Enkagelände. „Ich habe gedacht, da hat jemand das Fenster zu weit aufgemacht und das Radio laut aufgedreht, doch als wir die Bläser auf der Straße gesehen haben, sind wir gleich aus dem Haus gegangen und haben zugehört“, freuten sich Kerstin Bergmann und Hans-Joachim Gründer über die schöne Weihnachtsüberraschung. Und auch andere Anwohner kamen auf die Straße, um zuzuhören und zu applaudieren.
Von der Brücke am Sportfeld verkündeten die Bläser dann weithin hörbar in der Abenddämmerung ihre musikalische Botschaft.
Letzte Station ist traditionell gegen 18 Uhr der Platz vor der evangelischen Martinskirche – wo die Gemeindemitglieder gerade aus dem Gottesdienst kamen. Dort lauschten wohl die meisten Menschen und genossen die schönen weihnachtlichen Melodien, bis die Bläser ihre Instrumente einpackten, um den restlichen Heiligen Abend mit ihren Familien zu verbringen. (pos)

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