Fünf Stunden Tanz und Narretei

Gelungene Gala-Sitzung der Feuerreiter begeistert das Publikum – Viele Gastredner

Fetziges Wolfgang-Petry-Medley: Die Große Garde der Feuerreiter begeisterte das Publikum mit ihrem Auftritt während der Gala-Sitzung im Fritz-Treutel-Haus. Auch der Elferrat applaudierte. (Foto: Georgi)

Kelsterbach. Fetzige Tänze, aberwitzige Büttenreden und schwungvolle Showeinlagen – fest in närrischer Hand war am Samstagabend der Bürgersaal im Fritz-Treutel-Haus. Die Feuerreiter hatten zu ihrer Gala-Sitzung eingeladen und verstanden es auch in diesem Jahr wieder, das Publikum mit einem knapp fünfstündigen abwechslungsreichen und kurzweiligen Programm zu begeistern.

Nicht nur auf der Bühne ging es hoch her, auch das bunt und einfallsreich kostümierte Publikum feierte kräftig mit. 460 Narren waren in den seit drei Wochen ausverkauften Bürgersaal gekommen und wurden nicht enttäuscht.Mit schwungvollen Liedern stimmte die Sängerin Sylvia Martens das närrische Auditorium auf den Abend ein. Gaby Elsener alias „Appollonia“ hatte mit ihren Ausführungen zum „Facebook-Syndrom“ sofort alle Narren auf ihrer Seite. Ihre Freundin hätte über 400 Freunde in Facebook, früher mochte die keiner, wie habe die das nur geschafft, fragte Appollonia skeptisch. Doch zum Garten umgraben sei außer ihr dann keiner von denen gekommen. Sitzungspräsident Anton Schmidt antwortete, dass Appollonia garantiert auch ohne Facebook eine Menge Freunde haben müsse – und er gehöre auf alle Fälle dazu.
Schmidt reflektierte als Protokoller unter anderem die schwarz-grüne Hessenpolitik und trug seine gereimten Verse in rasanter Schnelligkeit vor. Ebenfalls vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurden die Auftritte der Feuerreiter-Tanzgruppen. So tanzten die Feuerreiter-Minis den „Gangnam-Style“ während die Very Minis als Biene Maja in niedlichen schwarz-gelben Kostümen über die Bühne wirbelten.
Als Chinese verkleidet stieg Bürgermeister Manfred Ockel in die Bütt und erzählte von seinen Erlebnissen während der Chinareise mit seinen Amtskollegen Thomas Jühe aus Raunheim und Patrick Burghardt aus Rüsselsheim. Er suche dort nach Investoren, um den Mittelstand zu stärken. Er könne sich außerdem vorstellen, einen Verkehrskreisel nach dem Partner aus dem Land des Lächelns zu benennen, so Ockel scherzhaft.
Für zahlreiche Lacher sorgten auch die „3 KL-ANT-ERIS“, hinter denen sich der Feuerreiter-Vorsitzende Klaus Börner, der Sitzungspräsident Anton Schmidt und das Elferratsmitglied Erich Hatzmann verbargen. Als angeheiterte Sträflinge verkleidet, trug das Trio den textlich leicht abgeänderten Gefangenenchor aus der Verdi-Oper „Nabucco“ vor.
Als Tankwart stieg Komitee-Vorsitzender Werner Georg in die Bütt und erklärte, dass man früher an einer Tankstelle noch bedient worden sei. Manche zweideutige Interpretation ob seines Schlauches wurde ihm da verziehen.
Mit Gags über Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bischof Franz-Peter Tebartz van Elst punktete Ramon Chormann alias „De Pälzer“. Mit der heutigen Welt käme er nicht mehr zurecht. Früher habe das Telefon immer am selben Platz gestanden, heute liefen die jungen Leute mit dem Handy auf der Straße herum und redeten. Und auch das dicke Telefonbuch sei keine App gewesen, sondern man musste schon das ABC können, so „De Pälzer“.
Stehende Ovationen gab es für Corinna Kuhn, die als „Die Dolle“ über die Bühne wirbelte. „Alkohol fördert das Wollen nicht das Können“, erklärte sie in ihrer schrillen Art und animierte das Publikum dazu, gedanklich das eigene Hochzeitsvideo rückwärts laufen zu lassen und so die Kirche wieder als freie Frau zu verlassen.
Als weitere Redner überzeugte das Feuerreiter-Eigengewächs Anna-Lena Hofmann, die über die guten Neujahrsvorsätze ihrer Mutter witzelte, und Thomas Siebenhaar als von Kindern genervter Zoobesucher. Außerdem erheiterte „de Begge Peder“ mit seinen Kalauern das Publikum.
Für Abwechslung zwischen den Redebeiträgen sorgten die gelungenen Showtänze. Neben den Feuerreiter-Teenies und dem Feuerreiter-Männerballett, das einen Ententanz aufführte, überzeugte auch die Große Garde, die zu einem Wolfgang-Petry-Medley tanzte. Außerdem traten das Okrifteler Showballett „Magic Pearls“, die Stimmungssängerin Chris Malu sowie die Showgruppe „Zigeuner Hofheim“ auf.
Im Anschluss an die Gala lud die Kapelle „Modern-Sound“ zum Tanz ein. (geo)

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