Frischgemüse für die Mainhöhe

Kinder und Eltern säen gemeinsam aus

MIT FRISCHER ERDE befüllten die Helfer und Teilnehmer der Aussaat-Aktion am Bürgertreff die Eierkartons. (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. Schnittlauch, Paprika, Salat, Tomaten und jede Menge Blumen wurden am Dienstagmittag am Bürgertreff Mainhöhe ausgesät. Rund 15 Kinder und einige Eltern halfen mit bei der Aktion des NH-Quartiersmanagements und der Stadt. 

Die mit Erde und Samen befüllten Eierkartons nahmen die Teilnehmer zur Aufzucht auf der Fensterbank mit nach Hause. Im Mai nach den letzten Frosttagen sollen die Pflänzchen dann vor dem Bürgertreff eingepflanzt werden, damit im Laufe des Jahres erstmals eigenes Obst und Gemüse im sogenannten MAINgarten geerntet werden kann.
Als fachkundiger Gärtner stand Franz Reil den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite. Der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, der selbst seit vielen Jahren im Quartier wohnt, hatte Samen für Gemüsepflanzen und Blumen mitgebracht. „Die Pflanzen sind alle recht unkompliziert. Die Kinder sollen Erfolge sehen. Und es soll vor allem eines: Spaß machen“, sagte Reil. 
Vor der Aussaat befüllten die Kinder und Eltern die Eierkartons mit Blumenerde. „Die Samen nicht zu tief in die Erde drücken“, riet Reil den jungen Gärtnern. „In der Natur liegen die Samen auch zuerst obendrauf. Dort bekommen sie Sonne ab.“ 
Auch beim Wässern der Samen gab Reil genaue Anweisungen: „Gießen ist gar nicht gut. Da werden die Samen schnell weggespült“, wusste der Hobbygärtner aus Erfahrung. Stattdessen solle man eine alte Sprühflasche mit Wasser befüllen und die Erde immer ein bisschen feucht halten.
Natalie Beindeik-Beuter kam mit ihrem fünfjährigen Sohn Leon zur Aussaat-Aktion. „Das ist eine super Idee“, fand die junge Mutter, die in der Nachbarschaft wohnt. „Wir selbst pflanzen immer mal wieder Tomaten. Meinen Sohn freut es, wenn er dann ernten darf.“ Dieses Mal wollen sie die Pflanzen zuhause anzüchten, um sie später in die Beete beim Bürgertreff zu setzen.
Emine, die ebenfalls mithalf, hatte sich für Strohblumen entschieden: „Die sahen auf der Packung sehr schön aus“, meinte die Neunjährige, die ihren eingesäten Karton später mit nach Hause nahm. Auch der Hort der Karl-Treutel-Schule hat die Patenschaft für einige Pflanzen übernommen und zieht diese auf. 
„Die Kinder haben schon jetzt untereinander Wetten am Laufen, wer wohl die meisten Pflänzchen mitbringt“, sagte Streetworkerin Jaqueline Wiewior, die das Projekt betreut. „Die Motivation ist also da und wir hoffen, dass wir im Frühling viele Pflanzen zum Aussetzten haben.“
In den Osterferien werden unter Anleitung der Jugendförderung Hochbeete aus Holzpaletten gebaut werden. Nach den Eisheiligen ist für den 17. Mai geplant, die Pflanzen in die Hochbeete nach draußen umzusetzen. Jedes Hochbeet soll dann von den Kindern bis zur Ernte betreut werden. „Vielleicht können wir die Ernte dann beim Kochen über den Tellerrand verwenden“, überlegte die Flüchtlingskoordinatorin Agneta Becker. (mki)

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