Farbe auf die Kelsterbacher Bastion gebracht 

Kinder-Graffiti-Workshop am Mainuferweg mit Designer Jens Jansen  

Noch nicht ganz abgeschlossen, aber schon sehr hübsch: Das Graffiti an der Bastion, gestaltet von Kindern und Jugendlichen und Jens Jansen (hinten). (Foto: Koslowski)
 

Kelsterbach (rko). Rücksichtslose Fahrradfahrer vermiesten den Teilnehmern und Mitarbeitern des Fachdienstes Jukos sowie Diplom-Designer Jens Jansen den Graffiti-Workshop an der Bastion am Mainuferweg. Dort wurden Radfahrer wegen der Aktion am vergangenen Donnerstag und Freitag gebeten, doch bitte abzusteigen.

Denkste, denn viele Radler scherten sich nicht um die Bitte, fuhren entweder rücksichts- und verantwortungslos durch das Arbeitsfeld, oder versuchten, ihr Rad – nur halbwegs abgestiegen – möglichst schnell durch die Arbeitsstätte durchzubringen. Mitarbeiter, die zum Schieben aufforderten oder sich den sehr rabiaten Radfahrern in den Weg stellten, wurden beschimpft und beleidigt, mitunter sogar körperlich angegangen. Und das, wo ein fest montiertes Schild ohnehin zum langsamen Schrittfahren auffordert. Und eines muss konstatiert werden: Es waren in der großen Mehrzahl sportliche Rennradfahrer, die sich dem friedlichen Miteinander verweigerten. 

Visuell reduzierte Fluss- und Uferlandschaft

Da bildete das sommerliche, fröhliche Wandbild einen starken Kontrast zu den unfreundlichen Mitmenschen. Jens Jansen und der Fachdienst Jukos arbeiteten bereits bei mehreren Graffiti-Workshops zusammen. Diesmal galt es, eine Betonwand an der Bastion in Höhe des Treppenabgangs zum Main in ein Farbkleid zu hüllen. Jansen orientierte sich bei der Gestaltung an das reduzierte Design, das die Nassauische Heimstätte für das benachbarte Quartier Mainhöhe für die Präsentation im Internet, auf ihrem Flyer und bei anderen Medien verwendet. Diese einheitliche Gestaltung wurde bereits beim Bürgertreff und am Trafo-Häuschen angewendet (wir haben berichtet). Am Main gelegen wollte Jansen die Themen Natur, Wasser und Naherholung umsetzen. Mit den Farben Gelb, Blau, Grün und Weiß entstand so eine visuell reduzierte Fluss- und Uferlandschaft, mit dem Schriftzug „Bastion“ – identisch mit jenem in Metallettern „Mainhöhe“, der ein paar Schritte weiter auf der Betonwand am Treppenaufgang angebracht ist. 

Sieben Kinder sprayten mit 

Die sieben teilnehmenden Kinder füllten die großen Fläche mit Farbe. Die Feinarbeiten übernahm Jansen selbst. Die Kinder durften unterdessen auf Leinwand bunte Bilder und ihre Namen sprühen. Am vergangenen Donnerstag hatte es zu regnen begonnen. Jansen war froh, dass die Farbe auf der Wand dennoch haften blieb und trocknete. Laura Brockmann von der Jugendförderung meinte, dass mit den Graffiti-Workshops das Stadtbild gestaltet und verschönert werden sollte. „Es ist toll, wenn die Kinder und Jugendlichen der Stadt sich daran beteiligen und sie aus grauen Flächen bunte Flächen machen können“, stellte Brockmann fest. Die Kinder würden kreativ und erfahren zudem, dass sie nicht überall wild herumsprühen dürfen. Denn eine Einleitung und Einführung waren Teil des Workshops. „Ich liebe Kunst, ich liebe es, mit Farben zu spielen“, erzählte Helena, die ganz begeistert von dem Workshop war. Das elfjährige Mädchen mag es auch, mit einer Spraydose Farbe an eine Wand zu sprühen. „Legal“, wie sie betonte. Sie habe bereits am letzten Workshop teilnehmen wollen, sei dann aber leider erkrankt. Um so glücklicher war sie nun, einen Platz erhalten zu haben. 

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