Daumen hoch für das Straßenfest

Tausende Besucher schlenderten an zwei Tagen über die bunte Festmeile

Auf ein schönes Fest stießen Franzosen und Kelsterbacher an. Die Verschwisterung wird bei jedem Fest neu begangen. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Musik und Tanzeinlagen, eine Gewerbeschau, zwei Autoausstellungen und internationale kulinarische Köstlichkeiten – für zwei Tage hatte sich die Mörfelder Straße in eine bunte Festmeile mit über hundert Ständen und zwei Festbühnen verwandelt. Zum fünften Straßenfest bei Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen kamen wieder tausende Besucher.

Monatelang hatten Vereine, Organisationen sowie die Interessengemeinschaft Kelsterbacher Gewerbetreibender (IKG) unter der Federführung der städtischen Wirtschaftsförderung am Programm getüftelt. Heraus kam wieder ein gelungenes Fest, das den Organisatoren viel ehrenamtliche Arbeit abverlangte, die aber mit Spaß bei der Sache waren.
Unter dem Motto „Amerika“ wurde den Gästen ein abwechslungsreiches Programm mit Livemusik, Spiel und Spaß für Kinder und tollen Auftritten von Vereinen und Schulen geboten. Inoffizieller Startschuss war der Fritz-Treutel-Gedächtnislauf des Turn- und Sportvereins (TuS) mit rund 150 Teilnehmern (siehe Bericht in dieser Ausgabe).
Eröffnet wurde die Großveranstaltung von Bürgermeister Manfred Ockel und Alexander Sharp vom US-Konsulat. „Das Fest ist so abwechslungsreich, so bunt und vielfältig wie mein Land“, zeigte sich Sharp begeistert. Neben den USA war auch die französische Partnerstadt Baugé-en-Anjou vertreten. Bürgermeister Joseph Ergand betonte, dass man nicht nur des Straßenfestes sondern auch der vielen Freunde wegen immer gerne nach Kelsterbach komme. Eine Radgruppe hatte die gut tausend Kilometer in sechs Tagen mit dem Fahrrad zurückgelegt und wurde mit großem Applaus auf dem Rathausplatz empfangen.
Dort feierten Cowboys, Franzosen und Besucher gemeinsam. An einem Stand der Partnerstadt wurde bei Wein und Sekt geklönt, auf der Bühne rockten die Bands Charly and the Outlaws und Rockabilly Squad. Verbundenheit auf der Tanzfläche zeigten die Linedance-Gruppen der Country Company aus Kelsterbach und The Spirit of Country aus Baugé. Auf der IGS-Bühne sorgte die Partyband Voice für gute Stimmung. Am Sonntagmorgen feierten die Gäste bei einem Elvis-Frühschoppen mit Reiner Kowalski. Außerdem präsentierten sich die Vereine, wie der HSK, die TSG Flair sowie Chöre und Tanzgruppen der Schulen.
Nachmittags und in den Abendstunden flanierten so viele Besucher über die Festmeile, dass fast kein Durchkommen mehr war. Dort konnten sie nach Schmuck, Kleidung und Kunsthandwerk stöbern, essen trinken und sich bestens unterhalten. Flammkuchen, Nougatblöcke, Crêpes, frische Brote, Salami und Käse aus Frankreich gab es auf dem Gourmetmarkt.
Im Rahmen einer Gewerbeschau präsentierten sich örtliche Firmen und Handwerker. Viele Besucher hätten das Straßenfest für ein Kundengespräch genutzt, freute sich Bernhard Treutel, der seinen Maler- und Stuckateurbetrieb vorstellte.
Auch die Vereine zeigten Flagge, darunter das Kleeblatt, der BSC, der Tierschutzverein, der Kanu-Club und der Marokkanisch-Islamische-Kulturverein. Mit der DLRG, dem DRK und der Freiwilligen Feuerwehr waren auch die örtlichen Hilfsorganisationen vertreten.
Viel Aufmerksamkeit erhielt der hölzerne Saloon der freikirchlichen Petrusgemeinde, deren Strohballen und Liegestühle immer besetzt waren – eine Oase inmitten der Festmeile. „Das Projekt wurde immer größer, die Ideen sprudelten“, erzählte Otto Tank. Mitgeholfen hatten auch Asylbewerber, die bei der Petrusgemeinde einen Deutschkurs machen. „Sie waren am ersten Tag des Straßenfestes von Anfang bis Ende dabei“, freute sich Doro Römhild.
Beliebt bei den Besuchern waren Probefahrten mit Segways, E-Trikke und E-Scootern. Wer sein Rad codieren wollte, war am Stand des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) willkommen.
Benzingeruch und Nostalgie lagen auf dem IGS-Parkplatz in der Luft. Hier bestaunten die Gäste Oldtimer und US-Cars, darunter einen echten Polizei-Streifenwagen aus den 70ern samt Blaulicht. Klaus und Wilma Bormet aus Gräfenhausen, die mit ihrem Opel Rekord Baujahr 66 an der Schau teilnahmen, waren begeistert. „Wir sind zum ersten Mal hier und es ist toll. Daumen hoch“, schwärmte Wilma Bormet.
Für die Kinder hatte die Jugendförderung auf einer Wiese verschiedene Spiele organisiert.
Einen Bücherflohmarkt, Kinderschminken und Basteltische gab es in der Stadt- und Schulbibliothek. Zudem erfreute Ballonkünstlerin Rita Wiebe die Kinder und Schnellzeichner Marcel Bender fertigte Karikaturporträts an.
Eine positive Bilanz zog Angelika Niederberger von der Wirtschaftsförderung, die das Engagement der Vereine und Helfer lobte. „Es war ein tolles Fest, das ein Stück von Kelsterbach zeigt.“
Ein wenig abgeschnitten von der Festmeile lagen wegen der Baustelle auf dem Sandhügelplatz die Geschäfte in der alten Mörfelder Straße. Sei der Sandhügelplatz erst bebaut, ergebe sich in zwei Jahren eine völlig neue Situation mit mehr Möglichkeiten, so Niederberger, die bereits das nächste Straßenfest plant. (nad)

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