Ein Triathlon für jedermann

Rund 600 Sportler beim MöWathlon dabei – Mörfelder Ramali erneut der Schnellste

Auf die Plätze, fertig, los: Die erste Startgruppe mit fast 300 Sportlern stürzte sich am Walldorfer Badesee ins Wasser. Dort mussten die Athleten zunächst 500 Meter schwimmen. (Foto: Scherer)

Mörfelden-Walldorf. Schwimmen, Radfahren, Laufen – Willenskraft und Kondition waren am Sonntagmorgen beim MöWathlon gefragt. Zum mittlerweile sechsten Mal hatte die Abteilung Triathlon der SKV Mörfelden zu der sportlichen Großveranstaltung in die Doppelstadt eingeladen. Mit rund 600 gemeldeten Athleten waren noch einmal etwa 100 Sportler mehr als im vorigen Jahr gekommen.

Neben den Teilnehmern lockte der MöWathlon wieder zahlreiche Zuschauer an, die die Athleten am Walldorfer Badesee, entlang der Radstrecke und schließlich am Ziel im Waldstadion lautstark anfeuerten. Den Sportlern wurde wieder einiges abverlangt. Denn obwohl sich die Sonne meist hinter dicken Wollen versteckte, herrschten schwülwarme Temperaturen. Abkühlung gab es beim ersten Abschnitt des Triathlons. So mussten die Teilnehmer zunächst 500 Meter im Badesee schwimmen, dann ging es aufs Rad. Nach 20 Kilometern auf Bundes- und Ortsstraßen durch das Stadtgebiet mussten die Athleten noch einen Fünfkilometerlauf durch den Unterwald absolvieren.
Den Start hatte man um eine Stunde auf 9.10 Uhr vorverlegt, auch um dem Verkehr auf den Straßen und am Badesee zu umgehen. Mit dem MöWathlon, einem Triathlon für jedermann, habe man eine Lücke geschlossen, freute sich Dieter Bürger von der SKV-Abteilung Triathlon über die wachsende Beliebtheit der Veranstaltung. Denn diese kurzen Strecken würden für Triathleten selten angeboten. „Als nächstes kommt dann schon die olympische Distanz mit 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen“, erklärte Bürger.
Neben den Einzelkämpfern hatten sich in diesem Jahr 48 Staffeln für den MöWathlon gemeldet, 8 mehr als im Vorjahr. Denn wer sich nicht die komplette Strecke mit allen drei Disziplinen zutraut, der kann auch zu zweit oder zu dritt starten und Teilabschnitte des Triathlons übernehmen. Die wachsende Zahl bei den Staffeln zeige auch, dass gerade das Interesse unter den Anfängern zunehme, sagte Bürger. Denn die sollen laut Bürger „Blut lecken“ und sich für den Triathlon begeistern. Mit der Veranstaltung wolle man weniger die knallharten Profis als die gut trainierten Jedermanns ansprechen.
Denn gerade beim Schwimmen gehört Durchsetzungsvermögen dazu. „Das ist Stress hoch drei“, so Dieter Bürger. Denn die Wenigsten sind das Schwimmen in freien Gewässern gewohnt. Vor allem beim Start im Pulk bekommt man schon mal den Arm oder das Bein des Nebenmanns ab.
Gestartet wurde in zwei Gruppen mit jeweils 300 Sportlern, wobei die schnelleren Athleten als erstes ins Wasser steigen durften – frei nach dem Prinzip „Bleistift und Radiergummi“. Heißt: Zuerst die Schnellen, dann die etwas langsameren Sportler. Einige schafften die Schwimmstrecke in rund sechseinhalb Minuten. „Das ist dann schon das Tempo, das die Profis beim Ironman schwimmen“, betonte Bürger.
Damit auch wirklich niemandem etwas passiert, wurde die Schwimmstrecke von der Interessengemeinschaft Rettungsdienst Badesee Walldorf (IRBW) überwacht. So begleiteten die Helfer die Schwimmer mit Rettungsboards, und auch vom Wachturm aus wurde die Strecke kontrolliert. Freiwillige Helfer und Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr sicherten die Radstrecke ab.
Insgesamt kümmerten sich rund 120 Helfer aus verschiedenen Abteilungen der SKV um den Ablauf des MöWathlons. Sie verteilten Startnummern und am Ende die Medaillen an die Sportler und versorgten sie im Waldstadion und entlang der Laufstrecke mit Getränken und Obststückchen. Im Stadion, wo die Athleten unter dem Applaus des Publikums einliefen, versorgte die Radsportabteilung der SKV die Gäste mit Getränken und Gegrilltem.
Sieger bei den Männern wurde wie schon im letzten Jahr Pascal Ramali, der diesmal für die SKV Mörfelden gestartet war. Der 27-jährige Mörfelder, ein erfolgreicher Speedskater, brauchte für den Triathlon 55:58 Minuten. Auf seine Zeit habe er gar nicht so geachtet, erklärte Ramali. „Ich wollte das Ding einfach nur gewinnen“, so der Sieger zufrieden. Die verlorene Zeit beim Schwimmen hatte der Sportler dann beim Radfahren aufgeholt und kam als erster im Waldstadion an.
„Beim Laufen hatte ich dann ein bisschen schwere Beine“, so Ramali, der für das Triathlon-Training derzeit das Speed‧skating ein wenig zurückstellt. Nachdem er in diesem Jahr bereits den halben Ironman auf Mallorca gemeistert hat, peilt Pascal Ramali nun im September die Ironman 70,3-WM in Kanada und die Europameisterschaft in Wiesbaden an.
Als schnellste Frau beim MöWathlon kam die Groß-Gerauerin Nicole Best mit einer Zeit von 1:01 Stunde ins Ziel. Bei der Staffel siegte das Hammer Gel Team mit einer Gesamtzeit von 53:29 Minuten. (nad)

Noch keine Bewertungen vorhanden


X