Tipps zum Energiesparen

Hohe Kosten: Stadt verteilt Infobroschüre bei Lebensmittelausgabe

Informierten über Energiesparen beim Verein EfA (von links): Tanja Liebeck (Klimaschutzkommission), Bürgermeister Thomas Winkler, Hannah Hamm und Robin Leußler vom Umweltamt sowie Vivien Häferer und Ulrich Raiß (beide Klimaschutzkommission). (Foto: Schüler)

Mörfelden-Walldorf (msh). Die kräftig gestiegenen Energiepreise bestimmen derzeit die Schlagzeilen. Gerade der Strompreis aber auch der Gaspreis haben sich auf dem Markt in den vergangenen Tagen vervielfacht, weshalb manche Menschen sorgenvoll auf die bald kommenden Herbst- und Wintermonate blicken. Die Klimaschutzkommission und das Umweltamt der Stadt Mörfelden-Walldorf haben daher Informationsbroschüren geschrieben, die sie erstmals am Donnerstag vergangene Woche bei der Ausgabe des Vereins „Essen für Alle“ (EfA) präsentierten.

Dass eher die Menschen von den Preissteigerungen bei Strom und Gas betroffen sind, die über weniger Einkommen verfügen, ist den Mitgliedern der Kommission klar. Daher hatten sie als Rahmen für die Vorstellung der Broschüren bewusst diesen Termin und diesen Ort für den Informationsstand gewählt – den Platz der evangelischen Kirche in Walldorf, wo EfA Lebensmittel ausgibt. 
„Wir versuchen bewusst, die richtige Zielgruppe anzusprechen. Viele Menschen, die hier zur Ausgabe der EfA kommen und sich als Lebensmittel-Retter betätigen, sind auch sehr bedacht auf Umwelt- und Klimaschutz“, sagte Bürgermeister Thomas Winkler, der gemeinsam mit Vertretern der Klimaschutzkommission und dem städtischen Umweltamt die Broschüren verteilte und mit den Interessierten in den Dialog trat.

Auf  leichte Umsetzbarkeit der empfohlenen Maßnahmen gesetzt

Bei der Erstellung der Broschüren wurde der Fokus auf die leichte Umsetzbarkeit der empfohlenen Maßnahmen gesetzt. „Es sollen Maßnahmen sein, die einen hohen Nutzen haben, ohne gleich – zum Teil sehr hohe – Investitionen vorauszusetzen. So kann man sich zum Beispiel fragen, ob einzelne Geräte den ganzen Tag am Strom hängen müssen oder ob der Stand-by-Modus wirklich notwendig ist“, erklärte Tanja Liebeck von der Klimaschutzkommission. So fehlen in der Broschüre die oft über Medien verbreiteten Tipps der Bundesregierung, auf Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Elektroauto zu setzen, da diese meist eine sehr hohe Anfangsinvestition notwendig machen. „Wer Schwierigkeiten hat, seine Stromrechnung zu bezahlen, der wird sich sicher nicht sofort eine Wärmepumpe installieren lassen können“, ergänzte ihr Kollege Ulrich Raiß.
So raten die Mörfelden-Walldorfer Experten dazu, die Fenster lieber fünf Minuten ganz aufzumachen als diese zu kippen und nachts den Rollladen zu schließen. Ein Zugluftstopper an der Wohnungstür kann die Wärme in der Wohnung halten, auf die Heizungen sollte man keine Handtücher hängen oder Möbel davorstellen. Aber auch die Anregung, die Heizung etwas kälter zu stellen und wärmere Kleidung zu tragen birgt Einsparpotenzial.

Infoaktion soll im Zwei-Wochen-Turnus wiederholt werden

Beim Strom wird die Notwendigkeit eines Wäschetrockners hinterfragt, da gerade im Sommer eine Wäscheleine den gleichen Effekt bringe. Beim Kochen empfehlen sie, Topf und Pfannen mit Deckel zu benutzen und Restwärme zu nutzen. Am Kühlschrank und Eisfach könne durch eine Anpassung der Temperaturen Energie gespart werden. LED-Lampen sparen zudem Strom, Ladegeräte sollten nach dem Laden aus der Steckdose entfernt werden. Eine Steckdosenleiste mit Schalter empfiehlt die Klimaschutzkommission ebenso und beziffert das gesamte Einsparungspotenzial bei einer vierköpfigen Familie durch die in den Broschüren enthaltenen Tipps mit bis zu 1500 Euro im Jahr.
Am Informationsstand konnten sich die Besucher zudem Stromverbrauchszähler ansehen, die zur Messung des eigenen Verbrauchs im Haushalt beim Umweltamt für bis zu zwei Wochen ausgeliehen werden können. Für die Klimaschutzkommission ist die Infoaktion, die zunächst im Zwei-Wochen-Turnus wiederholt werden wird, der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Informationsveranstaltungen zum Thema Energiesparen in der Doppelstadt. 
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