Sommertrachthonig aus dem Waldenserhof

Eine exklusive Süßspeise

ALLE HÄNDE VOLL ZU TUN: Imker Martin Schulmeyer gewinnt im Begegnungsgarten den Sommertrachthonig. (Foto: Koch)

 

Mörfelden-Walldorf (ako). Seit dem Frühsommer lebt im Begegnungsgarten des Treffpunkts Waldenserhof ein Bienenvolk. Der Imker Martin Schulmeyer, Vorsitzender des Imkervereins Mörfelden-Walldorf, hat hierfür die Verantwortung übernommen. „Zum Volk gehören rund 30 000 Bienen“, sagte der Imker.

Am Mittwoch vergangener Woche war im Waldenserhof wie jeden Mittwoch der traditionelle Kaffeetreff. Doch diesmal hatte der Imker zu einer besonderen Veranstaltung in den Begegnungsgarten eingeladen. So durften die interessierten Besucher Schulmeyer bei der Honiggewinnung zusehen und dabei mitwirken. Trotz großer Hitze stieß die Veranstaltung auf gute Resonanz. Der Imker entnahm vor den Zuschauern den Honig aus dem Bienenstock. Anschließend wurde er mit einer Honigschleuder bearbeitet. „Insgesamt 14 Kilogramm Honig konnten gewonnen werden“, freute sich Schulmeyer. Das ist eine gute Nachricht für alle Bürger, die gerne die süße Speise mögen. Den selbst gemachten Honig aus dem Begegnungsgarten gibt es nämlich bald exklusiv im Treffpunkt Waldenserhof für fünf Euro das Glas zu kaufen. In einem Glas werden 500 Gramm Honig abgefüllt. Als Namen für den Honig aus der Mitte Walldorfs hat der Imker „Sommertrachthonig aus dem Waldenserhof“ gewählt. „Im Honig steckt der Geschmack des Sommers und der örtlichen Pflanzen im Begegnungsgarten“, erklärte der Imker.

Sterben der Wildbienen bereitet Sorgen

Schulmeyer stand den Besuchern für Fragen zu Bienen und Honig zur Verfügung. Sorge bereite ihm vor allem das Sterben der Wildbienen, während Honigbienen durch die Imker besser geschützt seien. Für Imker sei es aber ebenfalls eine große Herausforderung, Bienenvölker zu erhalten und sie durch den Winter zu bringen. Veränderte Umweltbedingungen wie der Mangel an Blütenvielfalt durch Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft würden die Bienenhaltung erschweren. Hinzu komme die Belastung durch die in den 1970er Jahren eingeschleppte Varroamilbe. Doch Schulmeyer lässt sich nicht entmutigen: „Ich bin seit 40 Jahren begeisterter Hobby-Imker.“ Das Bienenvolk im Begegnungsgarten des Waldenserhofs besteht neben einer Königin aus etwa 200 bis 300 Drohnen und fast 30 000 Arbeiterinnen. Nach der Honiggewinnung ging es an das regelmäßige Rühren des Honigs. Dieses wird über acht Tage dauern, bevor der Honig in die Gläser abgefüllt werden kann. „Die Bedingungen im Waldenserhof sind hervorragend“, betonte Schulmeyer.

„Der Treffpunkt wird gut angenommen“

Der Begegnungsgarten, der zuvor am Walldorfer Friedhof war, ist an den „Treffpunkt Waldenserhof“ verlegt worden. Schulmeyer hatte bereits im Begegnungsgarten am Friedhof einen Bienenstock betreut. Leider war dieser sowie die von Paten angelegten Blumenbeete Vandalismus ausgesetzt. Durch die vielen Anwohner direkt am Waldenserhof in der Mitte Walldorfs sind Blumenbeete und Bienenstock dort sicherer. Zudem wird so der neue Treffpunkt noch lebendiger. Ein kleines Team der Stadtverwaltung mit Jennifer Steinmann, Anette Keim und Dagmar Sensche koordiniert die Belegung des Hauses durch verschiedene Gruppen und Vereine, die dieses seit seiner Eröffnung am 1. März zusammen mit vielen interessierten Bürgern mit Leben gefüllt haben. „Der Treffpunkt wird gut angenommen“, sagte Jennifer Steinmann. Sie verweist zudem auf rund 30 ehrenamtliche Helfer, die regelmäßig mit anpacken und so viele Veranstaltungen und Angebote ermöglichen. Als nächstes stehen am Freitag, 9. August, das Nachbarschaftsfest von 15 bis 19 Uhr und das Lichterfest ab 19 Uhr an. Beides wird von den Beetpaten und dem Waldenserhof-Team organisiert. Martin Schulmeyer wird beim Nachbarschaftsfest um 17 Uhr einen Vortrag zum Thema Bienen und Imkerei halten. Zudem wird Ralf Baitinger mit seiner Gitarre für eine stimmungsvolle Atmosphäre beim Lichterfest sorgen. Sobald es dämmert, wird das eigentliche Lichterfest mit Tee-Lichtern, Laternen und anderen bunten Lichtern beginnen.

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