Sahnetorten rasch ausverkauft

Frauenhilfe-Weihnachtsmarkt Nummer 90 trotz nasskaltem Wetter gut besucht

DIE GUTE LAUNE ließ man sich beim Weihnachtsmarkt der evangelischen Frauenhilfe Mörfelden vom vielen Regen nicht verderben. Schließlich war es ja auch die Jubiläumsausgabe. (Foto Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf (seb). Von weißer Schneepracht war man am beim ältesten Mörfelder Weihnachtsmarkt weit entfernt.
Stattdessen machten sich am Sonntag große Pfützen breit. Angesichts des regnerischen Wetters startete der 90. Weihnachtsmarkt der evangelischen Frauenhilfe Mörfelden etwas verhalten, zum Nachmittag wurde es bei der Jubiläumsauflage in der Kirchgasse aber doch noch voll. 

Seit dem ersten Markt im Jahr 1928 hat sich vieles verändert, eines ist aber stets gleich geblieben. „Der Weihnachtsmarkt diente schon immer einem sozialen Zweck“, erzählte die Vorsitzende Ulrike Nicodem. War es in der Anfangszeit die Gemeindeschwester, die man mitfinanzierte, unterstützt die Frauenhilfe mit dem Erlös aktuell ganz unterschiedliche soziale Projekte. Kommt es zu Naturkatastrophen oder einem anderen Unglück, hilft man schnell und spontan mit einer Spende. Außerdem kommt ein Teil des Geldes der Kirchengemeinde zugute.
Wird heute auch unter freiem Himmel gefeiert, beschränkte man sich früher auf den Gemeindesaal, erinnerte sich Ulrike Nicodem zurück. Um für ein stimmungsvolleres Ambiente zu sorgen, schaffte die Frauenhilfe zuletzt Holzhütten an, die mit Lichterketten und Tannengrün dekoriert werden. Mittlerweile finden die Besucher hier auch ein vielfältigeres Angebot an Leckereien, Geschenk- und Wellnessartikeln. So veränderte sich das Gesicht des ältesten Mörfelder Weihnachtsmarkts über die Jahrzehnte langsam aber stetig.
Auch diesmal gab es eine Neuerung, war doch erstmals der Behindertenwohnverbund der Nieder-Ramstädter Diakonie vertreten. Man wolle nicht nur nehmen, sondern der Gemeinde auch etwas zurückgeben, sagte Einrichtungsleiter Fabien Muller. Unterstützt die Kirche den Wohnverbund im Ludwig-Richter-Weg doch mit Konfirmandenprojekten und sorgt dafür, dass an christlichen Feiertagen eine Andacht gehalten wird. Nun revanchierte man sich und baute einen Stand mit Produkten aus dem Wohnverbund auf.
Eine Premiere war ebenso die Beteiligung des Fördervereins des evangelischen Kindergartens, der Pommes verkaufte und Weihnachtskarten im Angebot hatte. Auch Suppen, Stollen, Plätzchen, Glühwein und einiges mehr war im Hof zu haben. 
Wem es zu nass-kalt wurde, der wechselte in den Gemeindesaal, wo nicht nur ein großes Kuchen- und Tortenbuffet wartete. „Die Sahnetorten waren als erste ausverkauft“, sagte Sybille Glanz, eine von rund 50 Helferinnen. Ob man sich noch ein Stück genehmigen sollte, konnten Besucher nach einer Blutzucker und Blutdruckmessung am Stand der Diakoniestation entscheiden.
Gleich nebenan wartete die Tombola mit 500 Preisen, einen Raum weiter lagen die Tische voll mit Gestricktem. Besonders gefragt waren Socken, von denen rund hundert Paar zur Auswahl standen. Das ganze Jahr handarbeitete die Gruppe der „Montagsfrauen“ für den Weihnachtsmarkt, fertigte in Fleißarbeit Mützen, Handschuhe und Pullover.
Musikalisch stimmte der evangelische Posaunenchor Mörfelden unter der Leitung von Kantor Stefan Küchler auf Weihnachten ein. Die Musiker spielten im Hof ein Open-Air Konzert, direkt neben dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum.
Weil die Frauenhilfe in diesem Jahr niemanden fand, der ins Nikolauskostüm schlüpfte, konnten Kinder den mit Süßigkeiten behangenen Baum plündern.
Zum Ausklang ging es am Abend in die Kirche, wo alle zum Mitsingen bekannter Weihnachtslieder eingeladen waren. Hier konnten dann auch die eingespannten Helfer etwas zur Ruhe kommen und den ersten Advent begehen.
 
 
Noch keine Bewertungen vorhanden

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/32180


X