„Ohne Jungs gefällt’s uns besser“

Bunte Party im JuKuZ zum internationalen Mädchentag – Kreisweite Zusammenarbeit

BELIEBTES ANGEBOT: Gar nicht genug bekamen die Mädchen im Jugend- und Kulturzentrum von den glitzernden Tattoos auf ihrer Haut. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Mit Musik, Theater, einem Kurzfilm und ohne Jungs wurde der internationale Mädchentag im Jugend- und Kulturzentrum gefeiert. Die „Girls on Fire“-Party war der gemeinsame Abschluss von Aktionen im gesamten Kreis Groß-Gerau. Mädchen aus Rüsselsheim, Kelsterbach, Riedstadt und Büttelborn kamen daher am Freitag nach Mörfelden. In den Tagen zuvor gab es verschiedene Programmpunkte in den Jugendzentren im Kreisgebiet.

Weltweit werden Mädchen bei der Bildung benachteiligt, sind Gewalt und sexuellem Missbrauch ausgesetzt, erklärte Alexandra Zerl vom Jugendbildungswerk Groß-Gerau zur Eröffnung im Jugend- und Kulturzentrum. Vor zwei Jahren riefen die Vereinten Nationen daher den 11. Oktober als Aktionstag ins Leben.
„Wir wollen euch heute jede Menge Sachen anbieten die Spaß machen“, sagte Zerl, bevor das Programm für Mädchen ab neun Jahren richtig los ging. „Mir gefällt die Musik, das Tanzen und dass man so viele Sachen machen kann“, fand Lara. Auch die Glitzertattoos, die von der Jugendförderung Kelsterbach kostenlos auf Arme und Beine aufgepinselt wurden, kamen bei ihr gut an.
Zwei Räume weiter konnten die Mädchen sich mit Papier und Buntstiften in Superhelden verwandeln und aufschreiben, welche besonderen Kräfte sie am liebsten hätten. Die Idee dazu stammt von Jugendpflegern aus Büttelborn, die am Freitag eine kleine Ausstellung mit Superheldenzeichnungen aus ihrem Jugendzentrum vorstellen.
Gefragt waren Superkräfte mit Wasser oder Luft, aber auch eine Superkraft zum Haarefärben würde den Mädchen gefallen. Ebenfalls vor Ort war das Jugendbüro aus Riedstadt, das ein Mitmachtheater anbot, bei dem Situationen vorgegeben wurden, auf die kreativ reagiert werden musste. Daneben gab es noch viele weitere Angebote, wie Zumba, einen Kurzfilm und eine Lesung.
Wer Spaß an Bewegung und Artistik hat, konnte beim Poi-Workshop mitmachen und kleine Sandsäcke herstellen, die man geschickt durch die Luft schwingen kann. Natürlich wurde auch vorgeführt, wie sich die Pois eindrucksvoll einsetzen lassen.
„Uns gefällt es ohne Jungs besser“, sagten Joy, Nele und Selina, die sich gerade vom vielen Tanzen ausruhten. Am Mischpult legte DJ Lena einen Hit nach dem anderen auf und zeigte den Mädchen auch, auf was man als Diskjockey zu achten hat. „Ohne Jungs ist nichts peinlich und wir können so richtig tanzen“, erzählte Joy weiter.
„Unter sich probieren Mädchen ganz anders Dinge aus. Sie sind unbeobachtet und werden nicht von Jungs bewertet“, weiß Eva Huber vom Jugendzentrum Walldorf. Jeden Dienstagnachmittag sind die beiden Jugendzentren daher auch nur für Mädchen geöffnet.
Bei der „Girls on Fire“-Party habe die Zusammenarbeit mit den anderen Jugendförderungen sehr unkompliziert und gut funktioniert, freute sich Huber. Jeder habe das eingebracht, was er am liebsten anbieten wollte.
„Wir haben schon ganz früh gesagt, dass wir gerne die Abschlussveranstaltung machen möchten, weil das Jugend- und Kulturzentrum super Räume dafür hat“, erklärte Huber. Die moderne Architektur kam auch bei den Besucherinnen gut an, die nichts dagegen hätten, wenn sie im nächsten Jahr wieder zum internationalen Mädchentag nach Mörfelden eingeladen würden. (seb)

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