Infostände, Plakate, Flugblätter

BI „MöWa für zwei“ organisiert Widerstand gegen zentrales Feuerwehrgerätehaus

DIE BI-SPRECHER Raphael Anger und Sebastian Gleser stellten die Pläne bis zum Bürgerentscheid im Dezember vor. Moderiert wurde die Gründungsversammlung von Peter Schulmeyer (von links). (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf (seb). Aus der erfolgreichen Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren hat sich eine Bürgerinitiative für den Erhalt beider Gerätehäuser entwickelt.

 

Zur Gründungsversammlung von „MöWa für zwei“ kamen mehr als 50 Interessierte und bereiteten sich auf den Wahlkampf vor. Bis zur Abstimmung über die Zukunft der Gerätehäuser am 16. Dezember will man flächendeckend Flugblätter verteilen, Infostände und Veranstaltungen organisieren sowie Plakate kleben. 
Sebastian Gleser, Raphael Anger und Marco Schmitz wurden am Freitag im Gasthaus Goldener Apfel zum Führungstrio bestimmt. Sie fungieren bereits als Vertrauensleute bei Unterschriftensammlung und Bürgerbegehren, haben sich für die Organisation der Initiative aber noch Verstärkung geholt. Holger Höflein von der CDU, Dietmar Treber (DKP/Linke Liste) sowie Thomas Winkler (Grüne) von den Oppositionsfraktionen arbeiten im Führungsgremium mit. Gemeinsam will man gegen die Entscheidung der Koalition aus SPD, Freien Wählern und FDP zur Zusammenlegung der Einsatzabteilungen in einer Feuerwache zwischen den Stadtteilen mobil machen.
In letzter Zeit seien sie von vielen Menschen angesprochen worden, die sich Sorgen um den Brandschutz machten, erklärte Gleser. Die Initiative soll nun einen überparteilichen Rahmen bilden, in dem sich jeder engagieren kann. Davon erhoffe man sich eine Signalwirkung und weitere Unterstützung.
Zentrale Argumente sind in dem Gründungspapier festgehalten, das am Freitag vorgestellt wurde. Darin heißt es unter anderem, die von der Koalition verabschiedete Magistratsvorlage komme mit falschen Annahmen und Behauptungen daher. Sollte es zu einer zentralen Wache kommen, führe dies zu einer massiven Verschlechterung der Sicherheit.
So verlängerten sich Anfahrtszeiten, insbesondere für Einsätze südwestlich des Mörfelder Bahnhofs und im Norden von Walldorf. Erst nach Protesten von Feuerwehrleuten habe die Stadt umfangreichere Probefahrten angesetzt, heißt es vonseiten der Initiative. Die Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor.
Die Zahl der Einsatzkräfte, die nach zwei bis drei Minuten im Gerätehaus sein können, halbiere sich mit dem geplanten Standort, war am Freitag zu hören. Damit einher gehe eine Gefährdung des rein ehrenamtlichen Brandschutzes, eine hauptamtliche Unterstützung werde wahrscheinlicher.
Bedroht sieht man auch die Nachwuchsrekrutierung, da die geplante Wache für Kinder und Jugendliche schwerer zu erreichen sei. Letztlich komme eine Sanierung der bestehenden Gerätehäuser günstiger. Ein zentraler Neubau wird von der Initiative als überzogen und zu teuer abgelehnt. 
Der CDU-Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidat Karsten Groß sagte seine volle Unterstützung zu und betonte, wenn man auf eine ehrenamtliche Feuerwehr setze, müsse es bei dezentralen Gerätehäusern bleiben. Die Koalition denke aber wohl in Richtung hauptamtlicher Unterstützung, was rund 1,5 Millionen Euro jährlich koste, so Groß. Auch CDU-Landtagskandidatin Ines Claus stärkte der Initiative den Rücken.
„Die Bürger müssen es entscheiden. Sie haben letztlich auch die Kosten zu tragen“, sagte Thomas Winkler, der vor einer möglichen Grundsteueranhebung warnte. 
Bis zur Abstimmung müsse man auch thematisieren, dass die bestehenden Gerätehäuser zahlreiche Mängel haben, meinte DKP/LL-Fraktionsvorsitzender Gerd Schulmeyer. Sollte es zur Zusammenlegung kommen, sei unklar, was dann mit den derzeitigen Gebäuden geschehe.
Um eine zentrale Wache zu verhindern, müsse man nun „Klinken putzen, Klinken putzen“, betonte Rudi Hechler von der DKP. „Jeder kann etwas machen und wenn es Flugblattstecken ist."

 

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