Jetzt blitzt es aus Säulen

Neue Geräte aufgestellt – Verkehrsüberwachung wird ausgebaut

NEUE BLITZERSÄULEN stehen in der Gerauer Straße. Insgesamt hat die Stadt sechs der modernen Geschwindigkeitsmessgeräte gekauft. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Neue Geschwindigkeitsmessgeräte haben es an drei Standorten im Stadtgebiet auf Temposünder abgesehen. Nachdem die bislang verwendete Technik nicht mehr dauerhaft in Betrieb bleiben kann, beschloss das Parlament bereits im letzten Jahr eine Umrüstung auf Blitzersäulen. Außerdem wird ein neues Messfahrzeug angeschafft.

Im Haushalt stehen dafür 500 000 Euro bereit, von denen 370 000 Euro für Kauf und Installation der modernen Blitzer ausgewiesen sind. Die drei Säulen sind bereits im Vitrolles-Ring, in der Gerauer Straße auf Höhe des Spielplatzes sowie an der Kreuzung Frankfurter Straße/Jourdanallee aufgebaut. Zuvor waren hier alte Geschwindigkeitsmessgeräte installiert. Die neue Technik erlaubt es nun, aus verschiedenen Richtungen zu blitzen und kann einfacher an Ampelanlagen angeschlossen werden. Außerdem ist man nicht länger auf Kontaktschleifen in der Fahrbahn angewiesen.
Wie Ordnungsdezernent Steffen Seinsche (FDP) auf Nachfrage berichtete, werden die bislang eingesetzten Geräte nach rund 15 Jahren nicht mehr unterstützt, Ersatzteile fehlen, und eine Wartung sei nicht länger möglich. Für die neuen Blitzersäulen habe man sich genau überlegt, wo sie am besten zum Einsatz kommen.
Die Wahl fiel letztlich auf Standorte mit einem hohen Verkehrsaufkommen, die für Geschwindigkeitsübertretungen bekannt seien und wo Straßen in Wohnbereiche führen, so Seinsche. Der Stadt gehe es dabei weniger um möglichst hohe Einnahmen durch Bußgelder, sondern um den verkehrserzieherischen Gedanken. 
Bis sich die Investition wieder eingespielt habe, dauere es auch einige Zeit. Im Durchschnitt blitzten bislang alle stationären Geräte rund tausend Mal pro Monat, informierte der Ordnungsdezernent. 
Grundsätzlich hätten die Geschwindigkeitsüberschreitungen zwar nachgelassen, es gebe aber noch immer viele Beschwerden von Anwohnern. Autofahrer würden das Gaspedal besonders dann durchtreten, wenn sie das Gefühl hätten, es sei weniger Verkehr unterwegs. Auch wenn Blitzer über längere Zeit nicht in Betrieb seien, nehme das Tempo auf den Straßen zu. „Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es im Vitrolles-Ring ohne Tempolimit und eine Verkehrsüberwachung aussähe“, meinte Seinsche. Für Anwohner seien Blitzer an Ortsdurchfahrten ein Segen, da es hierdurch nicht nur sicherer, sondern auch leiser werde.
In Zukunft wird die Verkehrsüberwachung noch ausgebaut. Dafür sollen alle Ordnungspolizeibeamten an den Geräten geschult werden. So will Seinsche sicherstellen, dass Mitarbeiter die Blitzer auch bei Krankheit oder Urlaub von Kollegen bedienen können.
Außerdem sieht der Stellenplan zwei Neuzugänge im Ordnungsamt vor. Damit wären acht Beamte im Einsatz, womit Seinsche einen Schichtbetrieb ermöglichen will. Randstunden am Morgen und Abend sollen besser überwacht werden. Und solange das alte Messfahrzeug noch unterwegs sein darf, wird das Ordnungsamt mit zwei mobilen Blitzern im Einsatz sein. (seb)

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