Ein Arbeiter im Dienste der Stadt

Um sein Dienstjubiläum wollte Bürgermeister Becker kein großes Aufheben machen

ZUM WOHLE DER STADT GEWIRKT: Heinz-Peter Becker (links) bekam vom Vorsitzenden der Kreisversammlung, Jan Fischer, die Ehrenurkunde für seine zehnjährige Tätigkeit als Bürgermeister überreicht. (Foto: Keim)

Mörfelden-Walldorf. Nein, ein Festakt hätte nicht zu ihm gepasst. Und dass die kleine Feier, pragmatisch an den Beginn der ohnehin terminierten Magistratssitzung gesetzt, dann immerhin mit Sekt, Torte und einer Bilderwand garniert wurde, lag auch nicht an ihm, sondern an seinen umtriebigen Mitarbeitern.

Zehn Jahre ist Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) im Amt und hätte es fast gar nicht gemerkt, so sehr ist er offenbar mit seinem Arbeitsalltag beschäftigt. Vor einiger Zeit habe ihn das Hauptamt aber daran erinnert und gefragt, was man denn da machen wolle und ober es eine Feier gäbe, ließ Becker zum Auftakt der kleinen Zeremonie im Mörfelder Rathaus wissen. „Wenn, dann auf kleiner Flamme“, habe er geantwortet. Gleichwohl freute sich der Rathauschef über die kleinen Überraschungen im Magistratssitzungszimmer, das er vorher nicht hatte betreten dürfen.
„Zwischen Alltag und Meilensteinen“, war die von seinem Team gestaltete Bilderwand überschrieben und zeigte dementsprechend Aufnahmen von der Amtseinführung über Spatenstiche, Einweihungsfeiern und Kulturveranstaltungen bis hin zu einem Schnappschuss von der Weiberfastnacht. Auch der Wahlkampfslogan „Wer Erfolg will, muss beharrlich dafür arbeiten“, fand sich darauf.
Dass damit Beckers bisherige Amtszeit trefflich beschrieben ist, erkannte sogleich Nauheims Bürgermeister Jan Fischer (CDU), der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Kreisversammlung des Hessischen Städte- und Gemeindebundes für das Überreichen der Ehrenurkunde zuständig war. Er griff das Zitat gerne auf und lobte seinen Amtskollegen für dessen großes Engagement über einen solch langen Zeitraum: „Hut ab!“
Die Laudatio übernahm dann Erster Stadtrat Burkhard Ziegler (Freie Wähler), der gleichfalls nicht mit Lob für das Arbeitsethos des Bürgermeisters geizte. Eben das, „ein Arbeiter“ sei sein Kollege, den er in der bisher noch kurzen Zeit der Zusammenarbeit schnell schätzen gelernt habe, so Ziegler. Heinz-Peter Becker zeige unglaublich viel Einsatz, sei stets sehr gut informiert, klage eigentlich nie über die hohe Belastung und zeichne sich durch Bescheidenheit und Demut gegenüber dem Amt aus. Mitglied in insgesamt 28 Gremien sei Becker, das zeige, wie sehr sich das Stadtoberhaupt in den Dienst der Allgemeinheit stelle.
„Die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht, und ich wollte sie immer gut machen“, sagte Heinz-Peter Becker in seiner kurzen Dankesrede. 1985 habe er als Stadtverordneter mit der Politik begonnen, die ihn seitdem nicht mehr losließ. Er betonte, wie wichtig ihm der Dialog zwischen Politikern und den Bürgern ist. Man müsse „immer im Gespräch bleiben.“ (gk)

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