Ab sofort ist „LF 20“ einsatzbereit

Neues Löschgruppenfahrzeug für die Feuerwehr Walldorf offiziell vorgestellt

BEI EINEM FESTAKT stellte die Feuerwehr Walldorf ein neues Löschgruppenfahrzeug offiziell vor. Für die Einsatzkräfte wird es das meistgenutzte Fahrzeug sein. (Foto: Koch)

Mörfelden-Walldorf (ako). „Gut Ding will Weile haben.“ So fasste es Jörg Bormann, Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Mörfelden-Walldorf und Wehrführer der Einsatzabteilung Walldorf zusammen, als er das neue Löschgruppenfahrzeugs vom Typ LF 20 der Öffentlichkeit vorstellte.

Das speziell für Brandbekämpfung und einfache technische Hilfe ausgestattete Fahrzeug steht seit wenigen Tagen den Walldorfer Kameraden für Einsätze zur Verfügung, was für sie eine erhebliche Verbesserung bedeutet. Die Fahrzeugübergabe wurde am Samstag bei einem Festakt auf dem Gelände der Feuerwehr Walldorf begangen. Rund 300 Personen waren zum freudigen Anlass gekommen, darunter viele Mitglieder des Fördervereins der Walldorfer Feuerwehr und Kommunalpolitiker aus Stadtverordnetenversammlung und Magistrat, etwa der neue Bürgermeister Thomas Winkler, Amtsvorgänger Heinz-Peter Becker sowie Bürger- und Ordnungsdezernent Steffen Seinsche. Weitere Ehrengäste waren Pfarrer Paul Nieder von der katholischen Pfarrgemeinde Christkönig in Walldorf und Thomas Stelzer von der evangelischen Kirchengemeinde Walldorf, die das neue Fahrzeug gemeinsam segneten.

"Unser wichtigstes Einsatzfahrzeug"

Auch Kameraden befreundeter Feuerwehr-Einsatzabteilungen aus Mörfelden, dem gesamten Landkreis Groß-Gerau und aus Walldorf in Thüringen kamen zum Festakt. Die Thüringer Feuerwehrleute hielten ein kurzes Grußwort und überreichten ein Präsent an die hessischen Kameraden. Als besondere Attraktion hatten sie ein Löschgruppenfahrzeug mitgebracht, Baujahr 1969, das bis 1990 im hessischen und bis vor kurzem noch im thüringischen Walldorf im Einsatz war. Die Feuerwehr Walldorf hatte das Fahrzeug im Jahr 1990 ihrer Partnerfeuerwehr in Thüringen überlassen, als sie sich ein neues Löschgruppenfahrzeug, Baujahr 1989, anschaffte. Dieses wurde nun durch das neue LF 20 ersetzt. Die drei Fahrzeuge aus verschiedenen Generationen wurden für die Besucher in einem kleinen Fuhrpark nebeneinander ausgestellt, was auf großes Interesse stieß.
Stadtbrandinspektor Bormann gab einen Rückblick auf die Anschaffung des neuen Fahrzeugs. Die Planung habe 2016 begonnen. Die Ausschreibung sei Ende 2017, im April 2018 dann der Zuschlag an die beauftragte Firma erfolgt. Nach einer Bauzeit von 14 Monaten konnte das neue Fahrzeug, Baujahr 2019, jetzt übernommen werden. Bormann hob die große Bedeutung des LF 20 für die Einsatzabteilung Walldorf hervor: „Dieses Fahrzeug ist im Grunde unser wichtigstes Einsatzfahrzeug, bei circa 70 Prozent aller Einsätze fährt es als erstes raus.“ Es sei deutlich moderner ausgestattet als das bisher genutzte Fahrzeug, zum Beispiel habe es eine integrierte Schaummittelpumpe und einen Löschwassertank von 2400 gegenüber 1600 Litern im alten Fahrzeug. Bormann dankte der Stadt, der Kommunalpolitik und dem Förderverein der Walldorfer Feuerwehr für die Finanzierung von Fahrzeug und Ausstattung. Weiterhin hob er das Planungsteam um Jens Filusch, Rainer Hamela, Stefan Dinkel und Sebastian Gleser hervor.

Kosten liegen bei  rund 400 000 Euro

Bürgermeister Winkler ging auf die politische Seite ein. Im April 2018 habe die Stadtverordnetenversammlung die Anschaffung beschlossen. Die Lieferzeit war auf 14 Monate angesetzt, die Kosten mit rund 350 000 Euro taxiert worden. Mit zusätzlichen Anschaffungen zur Ausstattung lägen die Kosten nun bei rund 400 000 Euro. Das Land Hessen habe einen Zuschuss von 72 000 Euro beigesteuert. Die Investition sei dringend nötig gewesen. Das alte Fahrzeug sei 30 Jahre alt und habe damit die vorgegebene Altersgrenze von 25 Jahren längst überschritten: „Jetzt ist das neue Fahrzeug endlich da, alles auf dem neuesten Stand, und mit zusätzlicher Ausstattung über den gesetzlichen Normen. Es wird unserer Feuerwehr in den nächsten 20 Jahren sehr von Nutzen sein.“
Die abschließende Rede hielt Sebastian Gleser, Vorsitzender des Fördervereins der Walldorfer Feuerwehr. Er fokussierte sich auf den Aspekt, dass die Mitglieder des Fördervereins durch ihre Beiträge und Spenden zusätzliche Anschaffungen, die noch kein Standard seien, am Fahrzeug ermöglichten, was dem Schutz der Kameraden im Einsatz zugutekomme. „Hier ist insbesondere das Airbagsystem in der Mannschaftskabine zu nennen.“ Zudem betonte er das Zusammengehörigkeitsgefühl: Ein neues Löschgruppenfahrzeug ist ein repräsentatives Objekt, um bei einem Zusammenkommen wie heute ‘Danke‘ zu sagen.“

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