Viel Zeit, um Fragen zu stellen

Jugendliche erhalten auf der Ausbildungsmesse in der IGS Tipps und Informationen

SCHNELL INS GESPRÄCH kamen Ausbilder und Bewerber bei der Ausbildungsmesse in der Integrierten Ganztagsschule Kelsterbach, einige Schüler gaben ihre Bewerbungen sogar gleich ab. Technikbegeisterte durften am Stand der Süwag ihr eigenes Lötmännchen herstellen. Auch die anderen Firmen lockten mit praktischen Angeboten, viel Infomaterial und einer guten Beratung die Jugendlichen an ihre Stände. (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. Ein verführerischer Popcornduft lag bei der zweiten Ausbildungsmesse in der Pausenhalle der Integrierten Ganztagsschule (IGS) in der Luft. Wer seiner Nase folgte, landete am Stand der Barmer GEK und erhielt viele Informationen rund um den Beruf des Versicherungskaufmanns, hilfreiche Broschüren zur Bewerbung und obendrauf noch eine Tüte Popcorn.

Jede der rund 35 teilnehmenden Firmen hatte eigene Köder ausgelegt: Neben kleinen Geschenken wie Kugelschreibern, Schlüsselanhängern und Süßigkeiten beeindruckten die Aussteller mit originellem Anschauungsmaterial – und mit kompetenten Ansprechpartnern.
Ein Geschicklichkeitsspiel aus Draht und Strom hatte der technische Ausbilder Andreas Acker am Stand der Mainova AG aufgebaut. Dabei war ein ruhiges Händchen gefragt: Die Jugendlichen mussten eine Drahtöse ein Metallkonstrukt entlangführen, ohne dieses mit der Öse zu berühren – ansonsten schloss sich der Stromkreis und es wurde laut. „So komme ich mit den Schülern ins Gespräch“, erklärte Acker, der mit seiner Kollegin auch über die ein oder andere Bewerbung schaute und Verbesserungsvorschläge gab.
Mit einem Einkaufskorb voller Süßigkeiten in Miniaturgröße wurde der Informationsstand von Lidl zum Blickfang. „Mit der Messe möchten wir einen ersten Kontakt aufbauen und den Jugendlichen Tipps geben, damit es mit der Ausbildung was wird“, so der Verkaufsleiter Marcus Appelt, der mit seinem Team zum ersten Mal an der Messe in der IGS teilnahm.
Zum ersten Mal war auch das Sport- und Wellnessbad mit einem Stand vertreten und informierte über seine Ausbildungsberufe. „Unsere Taktik ist es, einfach wir selbst zu sein, um ehrliche Bewerber zu bekommen“, meinte der Fachangestellte für Bäderbetriebe Rick Kunhenn, dem seine Bekanntheit bei den jungen Badegästen zu Gute kam.
Technikbegeisterte durften am Stand der Süwag ihr eigenes Lötmännchen herstellen. „Da merkt man schon, ob’s Spaß macht und einem so ein Beruf liegen könnte“, so der Auszubildende zum Elektroniker für Betriebstechnik, Erik Franzelis, der den Schülern beim Herstellen des Stromkreislaufs ein paar Hilfestellungen gab. Während der zwanzig Minuten Bastelzeit war viel Zeit zum Fragen stellen.
Für die Schüler der Jahrgangsstufe acht und neun wurde die Messe zum Projekttag. „Wir müssen drei Experten von verschiedenen Firmen inter‧viewen und erhalten dafür einen Stempel“, erklärte Lena-Sophie Müller, die ihre Fragen im Unterricht schon vorbereitet hatte.
Abseits des Pflichtprogramms nutzten viele Schüler die Gelegenheit, um eine Bewerbung abzugeben. Für das vorgeschriebene Betriebspraktikum im November war Liz Oesterle aus der neunten Klasse noch kurzfristig auf der Suche nach einem Platz. „Ich würde gerne ein Praktikum im Hotel machen, weil ich die Arbeit dort sehr vielfältig finde und gerne mit Menschen arbeite.“ Gute Chancen auf einen Praktikumsplatz hatte sie nach einem Gespräch bei der NH Hotel Group, wo die Auszubildende zur Hotelfachfrau, Jaqueline Braunstein, über ihre Berufserfahrungen berichtete.
„Die Rückmeldung von den Schülern war super und es sind sehr viele Eltern gekommen“, freute sich Mitorganisatorin Anika Soytürk von der Berufsorientierung der IGS. Auch Nathalie Faria-Pinto nutzte die Möglichkeit, um sich mit ihrer 13-jährigen Tochter Marlene einen Überblick über die vielen Ausbildungsberufe zu verschaffen. „Vor zwanzig Jahren lief die Berufsorientierung noch ganz anders“, erinnerte sich die gelernte Krankenschwester, die ihre Tochter unterstützt. „Die Messe ist ein gutes Angebot für dieses Alter.“ (mki)

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