Fitness-Zentrum im Sportpark Kelsterbach

Neubau und Sanierung der Anlagen geplant / Medical Airport Service als Investor?

In die Jahre gekommen: Das Tribünengebäude. Hier sollen unter anderem die Sitze saniert werden, auch die Laufbahn, so der Plan, wird erneuert. (Foto: Grünheid)

Kelsterbach (ud). Bald geht es im Kelsterbacher Sportpark mit der Anlage eines neuen Kunstrasenplatzes los: Der Ausschuss für Bauen, Planen, Umweltschutz und Mobilität hat in seiner Sitzung am Montagabend im Fritz-Treutel-Haus einstimmig beschlossen, den Auftrag dafür an die Firma Schmitt Sportplatzbau aus Langgöns zu vergeben. Die Kosten für dieses Vorhaben belaufen sich auf mehr als 1,3 Millionen Euro. Damit liege das Angebot der Firma gut 100 000 Euro unter dem des nächsten Anbieters, sagte Bürgermeister Manfred Ockel (SPD).

Allerdings muss die Stadt Kelsterbach die Kosten nicht alleine tragen. Bereits im Dezember war Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt (CDU) von Wiesbaden in den Sportpark gekommen, um den Bescheid über eine Landesförderung von 750 000 Euro zu überbringen (wir haben berichtet). Der neue Platz sei als Ersatz für den Kunstrasenplatz an der Integrierten Ganztagsschule (IGS) erforderlich geworden, weil dieser dem Neubau der Karl-Treutel-Schule weichen muss und die Stadt den Fußballvereinen, Viktoria, BSC und FC Türk Kelsterbach, adäquate Trainingsmöglichkeiten bieten will. Mit dem Bau des neuen Platzes solle dann im Mai begonnen werden direkt neben dem zehn Jahre alten Kunstrasenplatz.
Doch damit war das Thema Sportpark noch keineswegs abgeschlossen, denn außerdem ging es noch um die weiteren Planungen für das Sportparkareal. Grundlage dafür ist der Abschlussbericht des Sportentwicklungsplans „Sport und Bewegung in Kelsterbach“, der bereits 2017 dem Stadtparlament zur Kenntnisnahme vorgelegt worden war. Frank Niedermann, Leiter des städtischen Amts für Sport, Kultur und Bildung, stellte dem Ausblick auf die Zukunft einen mit zahlreichen Fotos belegten Rückblick auf die Geschichte des Sportparks von 1955 bis in die Gegenwart voran. Bereits nach der Verbesserung der Infrastruktur des Sportparks im Jahr 2013 mit dem Bau des ersten Kunstrasenplatzes mit Flutlicht, der Wurfanlage sowie der Erneuerung des Rundwegs habe sich gezeigt, dass noch weiterer Bedarf für die Sanierung und Optimierung des Sportparks bestehe, so Niedermann.
Bürgermeister Ockel habe daraufhin im Jahr 2020 eine Bestandsanalyse in Auftrag gegeben, aus der sich ein breites Aufgabenfeld ergab: neben der Anlage eines zweiten Kunstrasenplatzes auch der Neubau eines Umkleidetraktes zwischen den beiden Kunstrasenplätzen, die Sanierung der Sitztribüne, die Verlegung der Wurfanlage eventuell ins Schnaakeloch, die Erneuerung der 400-Meter-Laufbahn, der Bau eines Parkdecks mit drei Etagen für 198 Fahrzeuge und den Neubau einer Gerätehalle. Außerdem soll der Zugang zum Sportpark neu gestaltet werden, ein Kinderspielplatz und Fahrradabstellplätze entstehen, erläuterte Niedermann.

Analyse: Rund 1400 Mitglieder können für Fitnessstudio gewonnen werden

Das größte Vorhaben jedoch ist der Neubau einer Sporthalle einschließlich eines Fitness-Zentrums – Letzteres ein lang gehegter Wunsch der Kelsterbacher, nachdem vor knapp sieben Jahren das von den Bürgern regen genutzte Lufthansa-Sport-Center geschlossen hatte.
Um dieses zu verwirklichen, hatte der Rathauschef Kontakt zu einem möglichen Investor hergestellt, um ein Konzept zu erarbeiten. Dieser mögliche Investor könnte der Medical Airport Service (MAS) mit Sitz in Mörfelden-Walldorf sein, der sich, vertreten durch die MAS-Geschäftsführer Udo Sicker, Bernd Engel und den Vertriebsleiter Dennis Schwarz, während der Sitzung vorstellte.
Das Unternehmen, das bereits mit drei Kindertagesstätten von Terminal for Kids und zwei weiteren im Bau befindlichen und geplanten Kitas auf dem Enka- und dem Mönchhofgelände in Kelsterbach präsent ist, wolle Planung, Bau und Betrieb übernehmen, so Udo Sicker. Dazu sei eine ausführliche Marktanalyse erstellt worden, die das Potenzial eines Sportstudios in der Untermainstadt untersucht hat. Diese habe ergeben, dass aus dem Einzugsgebiet um Kelsterbach rund 1400 Mitglieder gewonnen werden können. Hinzu kommen noch etwa 1000 Mitglieder von der Fraport, sodass eine für den Betrieb ausreichende Zahl von Mitgliedern erreicht werden kann.
Per Internet ins Fritz-Treutel-Haus zugeschaltet wurde der Rechtsanwalt Holger Weiß, der über die Rechtmäßigkeit dieses Verfahrens für eine Ausschreibung sprach. Dabei gehe es zunächst um die Suche nach Interessenten für dieses Projekt, wobei der MAS, der aufgrund an der Entwicklung des Konzepts einen Vorteil habe, anderen Interessen seine Erkenntnisse zur Verfügung stellen müsse.
Sollten sich in der Partnerausschreibung ein oder mehrere kompetente Dienstleister bewerben, sollen eine interfraktionelle Arbeitsgruppe sowie der Vereinsring das weitere Verfahren begleiten. Die Ausschussmitglieder votierten einstimmig für diese Vorgehensweise.

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