Biokost und selbst gebackenes Brot

Ehemalige Kita St. Josef heißt jetzt Flying Villa – Medical Airport Service übernimmt

„WIR SIND EIN HAUS, ein kunterbuntes Haus“. Die Kinder der Einrichtung sangen im Michaelsaal zur Eröffnung ihrer Kita das Flying-Villa-Lied. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. „Wir sind ein Haus, ein kunterbuntes Haus, die Kinder und das Team, die schauen dort zum Fenster raus.“ Mit dem Flying-Villa-Lied, gedichtet auf die Pippi-Langstrumpf-Melodie, begrüßten die Kinder und Betreuer der Kita die Gäste im Michaelsaal. Am Dienstagmittag wurde die Einrichtung – ehemals Kita St. Josef – mit einem kleinen Fest offiziell eröffnet. Neuer Träger der Kita in der Stegstraße ist Terminal for Kids (TfK), ein Unternehmen der Medical Airport Service, eine Tochter des Flughafenbetreibers Fraport.

Mit der Übernahme der Trägerschaft durch TfK am 1. August wurde der Weiterbetrieb der Einrichtung mit zwei Gruppen und 40 Betreuungsplätzen gewährleistet. Mit neun Betreuern, darunter zwei Vollzeitkräfte, konnte der neue Betreiber wieder alle erforderlichen Stellen besetzen. Die Betriebserlaubnis für TfK ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Für die Eltern und Kinder endete damit eine Zitterpartie um die Betreuungsplätze.
Mehrere Monate lang hatte es in der Kita St. Josef einen gravierenden Personalengpass gegeben, der sogar eine Reduzierung der Öffnungszeiten zur Folge gehabt hatte. Die katholische Kirchengemeinde als Träger hatte vor den Sommerferien sogar den Weiterbetrieb der Kita in Frage gestellt – eine Hiobsbotschaft, wie Bürgermeister Manfred Ockel jetzt bei der Eröffnungsfeier erklärte. 
„Jeder mochte die Einrichtung, gerade weil sie so unkonventionell war“, sagte Ockel mit Blick auf die alte Villa. Zusammen mit der katholischen Kirche und den Eltern hätte man nach einem neuen Träger gesucht. „Und da ist uns Terminal for Kids eingefallen“, so der Bürgermeister. Denn das betreibt bereits seit Mai als erster freier Träger in Kelsterbach die Kita Kinder-Tandem im Wohngebiet Länger Weg. Bisher als Containerprovisorium, doch im Sommer 2017 soll das Gebäude im Lavendelweg, das gerade winterfest gemacht wird, fertig sein. Der Rathauschef lobte die Flexibilität des Betreibers, der bei der ehemaligen Kita St. Josef innerhalb von sechs Wochen die Trägerschaft übernommen habe. „Und seit Sommer läuft der Betrieb reibungslos.“
Durch den erfreulichen Zuzug junger Familien ist laut Ockel fraglich, ob mit der Kita im Länger Leg das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Schon 2018 könnte eine weitere Kita nötig werden, da die Stadt den Anspruch habe, jedem, der einen Betreuungsplatz für sein Kind benötigt, auch einen anzubieten, so Ockel. „Das geht aber nur mit guten Dienstleistern, wie Terminal for Kids und den Kirchen.“
TfK-Geschäftsführer Udo Sicker hob die Unterstützung seitens der Stadt hervor. Man fühle sich in Kelsterbach herzlich willkommen. Auch der Wechsel sei wunderbar verlaufen. „Wir haben viele Erzieherinnen übernehmen dürfen. Auch die Eltern sind offen mit uns umgegangen“, so Sicker. Laut Fraport-Arbeitsdirektor Michael Müller ist die TfK das Unternehmen im Fraport-Konzern, das beständig wächst. Dabei freue man sich nicht nur über den wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch, dass die Sympathie für den gemeinnützigen Träger zunehme, so Müller. Die 2006 gegründete TfK ist inzwischen Träger von insgesamt elf Kitas.
Aktuell werden in der Einrichtung Flying Villa 36 Kinder betreut. Laut Bärbel Völker werden bis Februar alle 40 Plätze belegt sein. Große räumliche Änderungen habe es kaum gegeben, lediglich der Schlafraum wurde ins Erdgeschoss verlegt und einige Möbel ausgeräumt, um mehr Platz zum Spielen zu schaffen, erläuterte die kaufmännische Leiterin von TfK bei einem Rundgang. Die Gruppenräume wurden umbenannt in Ost- und Westflügel, außerdem gibt es einen neu eingerichteten Raum, in den sich die Erzieherinnen zum Ausruhen zurückziehen können.
Laut Völker wird das Essen in den TfK-Kitas frisch zubereitet und alles aus Bioprodukten gekocht. Auch das Brot werde selbst gebacken und die Aufstriche mit weniger Zucker selbst gemacht. Derzeit wird das Essen noch aus einer Küche in Wiesbaden geliefert. Wenn die Kita im Länger Weg eröffnet, soll von dort das frische Essen geliefert werden. 
Zur Eröffnung in Kelsterbach wurde auch das offizielle Logo der Einrichtung enthüllt: Eine lächelnde Comicvilla, die mit Luftballons in der Luft schwebt. Dass die mitgebrachten bunten Heliumballons aus Sicherheitsgründen wegen der Nähe zum Flughafen nicht in die Luft steigen durften, störte niemanden. Neben den Flying-Villa-Kindern erfreute auch eine Gruppe aus der Einrichtung Kinder-Tandem die Besucher mit einem Lied. Danach wurde bei Kinderpunsch, Gegrilltem und süßen Bratäpfeln weitergefeiert. (nad)

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