Nicht ablenken lassen!

QR-Kubus schnell einscannen – Stadt appelliert an Autofahrer

SO NICHT! Das Scannen des QR-Codes aus dem Autofenster sollte man während der Fahrt dem Beifahrer überlassen. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. „Herzlich willkommen im Mönchhof. Das Gewerbegebiet im Rhein-Main-Gebiet.“ Man kann sich durch die Historie der Gemarkung klicken, eine Wegbeschreibung gibt es auch. Dazu jede Menge Angaben über Lage, Gesamtfläche und Anbindung zum Flughafen und natürlich Kontaktdaten für mögliche Interessenten.

Diese Informationen erhält man, wenn man ein Smartphone mit einem QR-Scanner besitzt und es irgendwie schafft, den großen QR-Kubus auf dem Turbokreisel zur Einfahrt in das Mönchhofgelände in sein Handy einzulesen. Hat das geklappt, wird man sofort auf die Seite des Zweckverbandes umgeleitet, die vor allem für das Mönchhofgelände werben soll.
Der Kubus, der bei Nacht beleuchtet wird, geht auf einen Entwurf der Offenbacher Hochschule für Gestaltung zurück und hat somit auch einen künstlerischen Anspruch.
„Gefährlichen Unsinn“ und „verkehrsgefährdende Kunst“ hingegen nennt ein Leser des Freitags-Anzeiger den Kubus. Da in dem Kreisel nur Autofahrer unterwegs seien, frage er sich, ob dies eine Aufforderung zu einer Ordnungswidrigkeit sei, nämlich den Code während der Autofahrt mit dem Handy zu scannen, so der Leser, dessen Name der Redaktion bekannt ist. Er habe bereits wegen eines Scans des vor ihm fahrenden Fahrers bremsen müsser, erklärte er im Gespräch.
Wie Jochen Schaab von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Kelsterbach erklärte, sei der Kubus definitiv nicht als Aufforderung gedacht, mit 50 Stundenkilometern durch den Kreisel zu fahren und das Handy auszupacken. „Wir appellieren da an das Verantwortungsbewusstsein jedes Autofahrers, sich nicht zu einem Verhalten, das gegen die Regeln der Straßenverkehrsordnung verstößt, hinreißen zu lassen“, betonte Schaab. Auch aus einiger Entfernung, sprich vom Gehweg zur Einfahrt auf das Mönchhofgelände, lasse sich der Code einscannen, versicherte Schaab.
Der Kubus mit dem QR-Code soll vor allem den Logistikbetrieb auf dem Gewerbegebiet symbolisieren, da dieser zweidimensionale Code vor allem in der Logistik eingesetzt wird. Seit einigen Jahren werden QR-Codes aber auch in der Werbung oder bei Stellenanzeigen eingesetzt. „QR“ steht für „quick response“, also schnelle Antwort. Man scannt das verpixelte Quadrat ein und wird zu vollständigen Stellenanzeigen, weiteren Artikeln oder Videos weitergeleitet
Hätte der Code nun nicht funktioniert, wären sicher diejenigen, die ihn einscannen wollten, enttäuscht gewesen, erklärte Jochen Schaab. „So haben wir ihn vollends genutzt“, erklärte der Pressesprecher der Stadt Kelsterbach.
Eine offizielle Einweihung des Kubus ist übrigens auch noch geplant. (nad)

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