Zuniga bricht den Bann

Zu Beginn der Begegnung kontrollierte die Viktoria das Geschehen und hatte auch die erste Möglichkeit. Nach einer Ecke von Naimi gelangte der Ball zu Fung, doch sowohl dessen Schuss, als auch der anschließende zweite Versuch von Machado, wurden geblockt. Danach kam es zu einem unerklärlichen Bruch im Spiel der Horst-Schützlinge. Nachdem Jassem Imsameh früh verletzt den Platz verlassen musste (14.), kamen die Gäste aus Oberliederbach besser in die Partie.
 Ein Kopfball von Steffen Janke verfehlte zunächst noch das Tor von Nemanja Saula (15.), doch die SGO ließ nicht locker. Während die Viktoria mit zunehmender Spieldauer immer unkonzentrierter wirkte und sich zahlreiche Abspiel- und Stellungsfehler leistete, setzte Oberliederbach immer wieder Akzente nach vorne. Nach 38 Minuten wurde Viktoria-Verteidiger Tobias Döringer im eigenen Strafraum unglücklich an der Hand angeschossen und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Janke verwandelte sicher zur verdienten Gästeführung. Kurz vor dem Pausenpfiff mussten die Gastgeber sogar noch das 0:2 durch Janke (45.) hinnehmen. Vorausgegangen war ein folgenschwerer Fehlpass von Fung. Jener Fung hätte unmittelbar danach verkürzen können.
Nach dem Seitenwechsel schien die Viktoria wie ausgewechselt. Offenbar hatte Trainer Ralf Horst die richtigen Worte in seiner Halbzeitansprache gefunden. Fortan nahm die Viktoria den Kampf an und versuchte noch etwas Zählbares einzufahren. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Nach 57 Minuten wurde der eingewechselte Esteban Saavedra Zuniga, der eine gute Vorstellung ablieferte, im Oberliederbacher Strafraum zu Fall gebracht. Den Strafstoß donnerte Dominic Machado zum Anschlusstreffer unter die Latte. Keine 180 Sekunden später erzielte Tobias Döringer mit einer Grätsche artistisch das 2:2. 
Während mit zunehmender Spieldauer das Wetter im Sportpark immer schlechter wurde, schien die Viktoria immer besser zu werden. Oberliederbach ließ einige vielversprechende Torchancen liegen und so kam wie es kommen musste: Nach 80 Minuten wurde Atay Koustar im Strafraum gelegt und der Unparteiische Yannick Stöhr zeigte erneut auf den Punkt. Dominic Machado trat wieder an und verwandelte zur umjubelten 3:2-Führung. Damit war die Begegnung komplett auf den Kopf gestellt. Anschließend warfen die Gäste noch einmal alles nach vorne und die Viktoria hatte Platz zum Kontern. Koustar eroberte den Ball, spielte einen Doppelpass mit Machado und passte in die Mitte. Langelotz verpasste zwar, doch am zweiten Pfosten stand der eingewechselte Darius Neumann richtig und erzielte in seinem ersten Spiel für die Viktoria gleich seinen ersten Treffer (85.). Zuniga hätte mit einem fulminanten Schuss sogar noch erhöhen können. So blieb es am Ende beim 4:2.
Dank einer beeindruckenden Moral und einer starken kämpferischen Vorstellung im zweiten Spielabschnitt, drehte die Viktoria wieder einmal ein Heimspiel und fuhr den ersten Sieg in der Derbywoche ein. Dennoch darf trotz einer starken zweiten Halbzeit nicht der schwache Auftritt im ersten Durchgang vergessen werden. Am Ende zählen allerdings nur die drei weiteren Punkte. Mit starken 20 Punkten ist die Mannschaft sogar mindestens bis Dienstag Tabellenführer.
Auftstellung: Saula, Fung (78. D. Neumann), Döringer, Fischer, Wada, Imsameh (14. Pereira, 52. Esteban Saavedra Zuniga), Naimi, Czaplok, Machado, Langelotz, Koustar. (an)