Ostereierschießen in Mörfelden-Walldorf

Großer Andrang an den neuen Schießständen von TGS und SV Tell

Anvisiert: Angelika Gilgenberg im neuen 25-Meter-Kleinkaliber-Stand des SV Tell Mörfelden. (Foto: Schüler)

 Mörfelden-Walldorf (msh). Das Ostereierschießen bei den Schützen der TGS Walldorf war erneut ein großer Erfolg: Rund 800 Starts wurden im Schützenstand gezählt, gut 1200 Ostereier brachten die Mitglieder unter die Leute. Erfreut zeigte sich der stellvertretende Vorsitzende der Abteilung, Matthias Frohwein, über die gute Resonanz. „Unser Ziel ist es, die Bürger in unser Schützenhaus einzuladen und ihnen einen Eindruck vom Schießsport zu vermitteln. Ich hoffe, uns ist dies heute gelungen.“

Schon von Beginn an gab es am Samstag lange Schlangen an der Anmeldung und dem Schießstand selbst, wo alle Positionen schnell belegt waren. „Man kann hier heute das Schießen mit dem Luftgewehr kennenlernen, aber auch das mit der Luftpistole. Das ist nicht so einfach, wie es immer aussieht, daher haben wir auch unsere erfahrenen Schießtrainer bereitgestellt, um den Besuchern genau zu zeigen, wie man es am besten macht“, sagte Frohwein. Auch die Jüngsten kamen auf ihre Kosten, denn gemäß den gesetzlichen Regeln dürfen Kinder unter zwölf Jahren nicht mit „scharfer“ Munition schießen. „Wir haben einen elektronischen Messstand und dort auch ein Lichtgewehr. So können auch die Jüngsten mitmachen“, sagte Frohwein. Und diese Möglichkeit wurde auch gut genutzt, sodass die Trainerin viel zu tun hatte. „Das ist nicht so einfach, wie es aussieht“, bestätigte etwa Max, der von zehn Schuss immerhin fünf auf die Zielscheibe setzte und sich am Ende über seine Preise freute. „Wer den schwarzen Bereich der Zielscheibe trifft, gewinnt ein Osterei. Trifft er die Zehn, gibt es eine süße Überraschung“, erläuterte Frohwein die Regeln.

Werbung für sich und den Sport 

Die Schützen der TGS hofften nicht nur darauf, Werbung für sich und ihren Sport zu machen, um die Mitgliederzahl von 130 steigern zu können. Gleichzeitig präsentierten sie auch die größte Neuerung des Vereins, den vollelektronischen 50-Meter-Stand. „Das ist die größte Investition unserer Vereinsgeschichte. Die Anlage ist die modernste am Markt, wir hoffen, damit die Attraktivität bei den Schützen zu steigern“, sagte Frohwein.
Problematisch bleibe es, Nachwuchs zu gewinnen, was Frohwein einerseits auf die gesetzlichen Vorgaben zurückführt, andererseits aber auch auf den Vorrang anderer Hobbys und Aktivitäten. „Kinder und Jugendliche haben heute von klein auf viele verschiedene Aktivitäten im Angebot. Bei uns können sie zwar mit dem Lichtgewehr schießen, aber ‚richtig’ schießen dürfen sie erst ab zwölf. Da sind viele oft schon voll engagiert in anderen Sportarten oder Aktivitäten.“ Dabei fällt ihm auf, dass sich immer mehr Mädchen für den Schießsport interessieren. „Früher war das mal eine reine Männerdomäne. Das hat sich gewandelt.“
Für die TGS-Schützen ist das Ostereierschießen die erste größere öffentliche Veranstaltung des Jahres. Im Juni steht die nächste an: Dann will der Verein das 50-jährige Bestehen seines 50-Meter-Stands feiern. „Dazu haben wir nun auch den vollelektronischen Stand, sodass Schießergebnisse sofort am Tablet angezeigt werden. Da wollen wir eine feierliche Standweihe machen.“

Kinder unter zwölf Jahren übten am Lichtgewehr 

Viel Betrieb herrschte an den Tagen rund um Ostern auch im Schützenhaus des SV Tell an der B 486: Traditionell an Gründonnerstag sowie Karsamstag richtet der SV dort sein Ostereierschießen aus, zu dem wieder zahlreiche Bürger kamen – nicht zuletzt auch, um die neueste Errungenschaft des Vereins kennenzulernen: die 25-Meter-Kleinkaliber-Bahn. Sehr zufrieden zeigte sich der Vorsitzende des SV Tell, Markus Schneider, über die Besucherresonanz. „An Gründonnerstag waren es schon über 100, das ist mehr als in den vergangenen Jahren. Und auch am Ostersamstag war es in unseren Räumen sehr voll. Ich schätze, zwischen 150 und 200 Besucher sind es sicher gewesen.“ Auch der Betreiber der Vereinsgaststätte habe sich gefreut, denn alle Tische waren voll besetzt – auch an Karfreitag hatte er viel zu tun.
Während auch in Mörfelden die Jüngsten mit dem Lichtgewehr auf den Schießstand durften, probierten sich alle ab zwölf Jahren an der Luftpistole oder dem -gewehr. Dabei gestaltete sich Schießen mit der Luftpistole wackeliger als mit dem Luftgewehr, das meist aufgelegt bereitlag. „An unserem Zehn-Meter-Stand besteht die Herausforderung, die schwarzen Ringe zu treffen. Dafür gibt es ein Osterei. Und wer die Zehn trifft, bekommt einen Hasen als Preis“, sagte Schneider. Als besonderes Angebot konnten die Besucher mit je fünf Schuss auf die Fallscheiben den neuen 25-Meter-Stand ausprobieren. „Pro getroffener Scheibe gibt es ein Osterei“, sagte Schneider, der sich darüber freute, dass gut ein Viertel der Besucher nach dem Ostereierschießen auch noch den Weg auf diese Bahn fanden.
Dabei merkten Letztere, welcher Unterschied zwischen einem Luft- und einem Kleinkalibergewehr besteht. „Zum Beispiel ist der Knall lauter, daher tragen wir sicherheitshalber Ohrenschützer“, sagte der Vorsitzende, der als Schießtrainer die Übungseinheiten mit dem Kleinkalibergewehr leitet.
Angelika Gilgenberg gehört der Trainingsgruppe an. „Das macht mir richtig viel Spaß, es ist echt etwas anderes, als mit dem Luftgewehr“, sagte sie über die Motivation, dies einmal auszuprobieren und nun regelmäßig ins Training zu gehen. Grundsätzlich könne jeder Interessierte im Training vorbeikommen, um von einem der 200 Mitglieder eine Einführung in den Sport zu erhalten.
Auch die Tell-Schützen planen weitere öffentliche Veranstaltungen, etwa an Pfingsten. „Und am 18. August haben wir unseren Tag der offenen Tür. Da kann man alle Schießsportangebote kennenlernen, inklusive Bogenschießen“, teilt Schneider mit.

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