Gemeinsam fröhlich gefeiert

„Fest der Vielfalt“ findet großen Zuspruch und soll fortan jährlich stattfinden

SCHWUNGVOLL: Portugiesische Folklore gab es am späteren Nachmittag zu sehen. (Foto: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. „So ein Fest gehört auf die Straße“, sagte die städtische Integrationsbeauftragte Manuela Grabsch überzeugt. Der große Zuspruch zum „Fest der Vielfalt“ und viele positive Stimmen der Besucher gaben ihr recht.

Schon von weitem konnte man am Samstag die Musik hören, die vom Walldorfer Rathausplatz aus den Stadtkern erfüllte. Auf dem Platz selbst herrschte – wie gewünscht – ein munteres Durcheinander an Menschen aus ganz verschiedenen Nationen. Entsprechend groß auch das Spektrum an Sprachen, die herauszuhören waren.
Das hatte natürlich mit den unterschiedlichen Ständen zu tun, die rund um den Platz von Vereinen und Institutionen aufgebaut worden waren, um das Fest zu bereichern. So hatten etwa die Flüchtlinge und einige deutsche Helfer schon am Vortag in der Küche des Hotel Albatros gestanden und fleißig Essen aus aller Welt gekocht. Gleich nebenan gab es köstlich riechenden Kaffee, der von Mitgliedern der eritreischen Gemeinde gekocht wurde.
Das Integrationsbüro, welches das Fest organisiert hatte, bot Kaffee und Kuchen an, und die TGS Walldorf kam an ihrem Stand mit dem Grillen von Würstchen kaum nach. Sämtliche Essensstände waren später am Nachmittag restlos ausverkauft.
Weiter präsentierten sich die evangelischen Kirchengemeinden, die Margit-Horvath-Stiftung, das Netzwerk Asyl, die Generationenhilfe, der Lions Club und die „Fairtrade-Town“ Mörfelden-Walldorf. Die Soka Gakkai-Gemeinde bot Origami zum Mitmachen an, und die Frauen der Ahmadiyya Muslim Jamaat-Gemeinde malten auf Wunsch tolle Henna-Zeichnungen auf Hände und Arme. Dagmar Lenz, Petra Olejnik und Ulrike Gähtgens-Maier boten ihre Kunstwerke zum Verkauf an.
„Jeder darf sich hier präsentieren, das macht die Vielfalt aus“, betonte Manuela Grabsch. Diese Vielfalt wurde auch auf der eigens für das Fest aufgebauten Bühne mehr als deutlich. Dort musizierten nach der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Heinz-Peter Becker zunächst Pfarrer Thomas Stelzer und Wolfgang Dietz. Anschließend zeigten die Radsportler der SKV Mörfelden ihr Können. Richtig voll wurde es sowohl auf als auch vor der Bühne, als die Hip-Hop-Tänzer der TGS Walldorf ihren Auftritt hatten. Angesichts der flotten Musik und der coolen „Moves“ stand kaum noch jemand still.
 Kontrastreich ging das Bühnenprogramm weiter, mit professionellem Bauchtanz von „Ayascha“, gefolgt von einem Konzert des Walldorfer Akkordeon-Clubs. Schön anzuschauen war auch die Vorführung einer aus Mainz angereisten portugiesischen Folkloregruppe, die mit traditionellen Tänzen und Gesang begeisterte. Den Abschluss des Programms gestalteten Musiker der Band „Orange Box“, die in kleiner Besetzung das Fest auf angenehme Art und Weise ausklingen ließen.
Zwischenzeitlich hatte es Gesangseinlagen von Moderator Manuel Campos gegeben und den einen oder anderen spontanen Tanz von Besuchern mitten auf dem Platz. Hier war den Nachmittag über auch immer wieder Clown „Pepe“ zugegen, der vor allem mit den kleinen Besuchern jonglierte, zauberte oder Späße trieb.
Das Schönste am Fest war aber die Tatsache, dass sich tatsächlich Menschen verschiedener Nationen mischten und gemeinsam einen fröhlichen Tag verbrachten. Das Wetter spielte mit und bescherte herbstlichen Sonnenschein, sodass spontan auch viele Spaziergänger einfach Halt machten und mitfeierten.
Das „Fest der Vielfalt“, welches im Rahmen der Interkulturellen Tage stattfand, soll es fortan jährlich geben und zwar abwechselnd in den beiden Stadtteilen. „Nächstes Jahr sind wir in Mörfelden, vielleicht im Bürgerpark, das steht noch nicht ganz fest. Aber auf jeden Fall wird das Thema Sport im Mittelpunkt stehen“, so Manuela Grabsch.
Erneut seien dann alle Kulturgemeinden, Vereine und Institutionen zum Mitmachen eingeladen. Bewerben für eine Teilnahme könne man sich schon jetzt, so die Integrationsbeauftragte. „Die Interkulturellen Tage finden immer im September statt, da kann man frühzeitig planen“, erklärte sie. Einige Vereine und Gemeinden, die dieses Mal nicht teilnehmen konnten, hätten für das nächste Jahr bereits zugesagt. „Es soll auch dann wieder ein Fest für alle sein, ganz egal woher man kommt“, so Manuela Grabsch. (ake)
 

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