„Wir haben extra eine ganze Menge Tannengrün im Angebot“, sagte die SDW-Kreisverbandsvorsitzende Friederike Heislitz angesichts des wuseligen Treibens. Mit Gartenscheren ausgerüstet machten sich die Besucher daran, die schönsten Zweige auszuwählen. Große Haufen mit unterschiedlichen Ästen lagen bereit, und während die ersten schon fertig waren, kamen immer neue Besucher auf das Gelände.
„Die Edeltanne geht am besten weg“, berichtete Friederike Heislitz. Viele nutzten das Tannengrün zum Abdecken von Gräbern. Dafür sei die Edeltanne aber fast zu schade. Eine Fichte tue es für den Friedhof auch. Aber natürlich kamen auch viele Besucher, um sich mit Dekoration für die Weihnachtszeit einzudecken. Gegen eine Spende konnte man sich selbst bedienen und die passenden Zweige aussuchen.
Wer sich die Arbeit für einen selbst gebastelten Adventskranz sparen wollte, fand auf dem kleinen Weihnachtsbasar auch fertige Kränze. Außerdem waren gedrechselte Kerzenständer, Wollsocken und selbst gemachte Marmelade im Angebot. „In den Gläsern ist alles, was mein Garten hergibt“, sagte Friederike Heislitz und zählte Quitten, Holunder, Äpfel und Pflaumen auf. Alles in Bioqualität, betonte sie. Auch das Apfel-Zwiebel-Schmalz kam ohne zweifelhafte Zusätze aus und wurde in der heimischen Küche zubereitet. Einen kleinen Stand hatte auch der Kettensägenkünstler Christoph Peez aufgebaut.
Mit den Einnahmen der Tannengrün-Aktion unterstützt die Schutzgemeinschaft die eigene Jugendgruppe. Unter anderem sollen Betreuer eine Ausbildung als Waldpädagogen finanziert bekommen. Bei monatlichen Treffen bekommen rund 15 Kinder zwischen acht und 14 Jahren Wissenswertes über die Natur vermittelt und unternehmen Ausflüge. Im nächsten Jahr soll gemeinsam eine Streuobstwiese angelegt werden.
Im Hinterkopf hat die Kreisverbandsvorsitzende nicht nur die vielen Pläne für 2016, sondern auch die nächste Tannengrün-Aktion. Denn dafür ist die Schutzgemeinschaft auf Unterstützung angewiesen. Gartenbaubetriebe stellen regelmäßig Tannengrün zur Verfügung, und auch Zweige von Bürgern werden gerne genommen. Wer überlegt, einen Baum zu fällen, findet im nächsten Herbst garantiert einen Abnehmer. (seb)
Mörfelden-Walldorf
25.11.2015