Mit dem Zander über den See

Fischerfest der Anglerfreunde lockte hunderte Besucher an den Staudenweiher

WO TUMMELN SICH DIE KARPFEN? Bei einer Tour mit dem Motorboot „Zander“ konnten die Besucher den Staudenweiher und seine Tierwelt kennlernen. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Es brummte ordentlich am Staudenweiher. Kein Wunder, denn die Anglerfreunde hatten zum Fischerfest eingeladen. Da auch das Wetter mitspielte, folgten trotz Ferienzeit hunderte gute gelaunte Gäste der Einladung. Drei Tage lang wurde gefeiert, neben Leckereien vom Grill und aus dem Wasser gab es Livemusik und Bootstouren.

Ein voller Erfolg war die mittlerweile 19. Auflage des Fischerfests. Vor allem am Samstagabend strömten dank sommerlicher Temperaturen und strahlendem Sonnenschein die Besucher an den Staudenweiher, darunter viele Familien mit kleinen Kindern. Für Spaß bei den Kleinen sorgte eine Hüpfburg, in den Abendstunden gab es dann Livemusik. 
Doch schon zum Auftakt am Freitagabend waren die Bänke und Tische rund um das Anglerheim schnell besetzt. Unter Pavillons mit Lichterketten genossen die Gäste die gemütliche Atmosphäre in Wassernähe bei einem Fischbrötchen und einem Glas Wein.
Glück hatten die Anglerfreunde mit dem Wetter. „Der Regen ist Gott sei Dank an uns vorbeigezogen“, freute sich Wolfgang Helmerich. Das Fischerfest ist für den knapp 200 Mitglieder zählenden Verein das große Fest im Jahr, in das die Mitglieder viel Arbeit investieren. Laut dem Vereinsvorsitzenden waren über 30 Helfer im Einsatz, die hinter dem Grill schwitzten und Getränke ausgaben. Auch sechs Mitglieder der Jugendgruppe packten mit an. Viele Mitglieder hatten außerdem selbst gemachte Salate und Kuchen gespendet. 
Gefragt waren vor allem die selbst geräucherten Forellen und üppig belegten Fischbrötchen. An die 1000 Fischbrötchen, so schätzte Sabine Weller, gehen bei einem gut laufenden Fischerfest wie in diesem Jahr über die Theke. „Die Brötchen sind stark nachgefragt und bei uns immer großzügig belegt. Deswegen kommen die Leute ja auch“, so Weller, die zusammen mit anderen Frauen in der Küche im Akkord Gurken und Zwiebeln schnippelte. Vor allem die Brötchen mit Lachs und Bismarckhering waren gefragt. Darüber hinaus hatten die Anglerfreunde noch Matjes- und Forellenbrötchen im Angebot.
Fideler waren die Fische im rund 7000 Hektar großen Staudenweiher. Für die Kinder boten die Anglerfreunde Bootstouren an. Mit dem „Zander“ ging es zu einem kleinen Schongebiet an der Nordwestseite, wo sich unter einer großen Weide die Karpfen im Schatten sammeln. „Das ist immer eine einmalige Gelegenheit für die Kinder, um mal aufs Wasser zu kommen“, sagte Gewässerwart Detlev Pallat. Denn sonst können Gäste nur vom Ufer aus auf den Staudenweiher schauen.
Neben vielen Wasservögeln auf dem Wasser, darunter Gänse, Blesshühner und Haubentaucher, sind im See Karpfen, Aale, Hechte, Schleien und Welse zuhause. Einige der Seebewohner konnten in von Detlev Pallat aufwendig gestalteten Aquarien bestaunt werden. Neben einem großen Wels, Spiegelkarpfen und Schleien gab es außerdem Teichmuscheln und Krebse zu sehen. 
Wie Wolfgang Helmerich erklärte, habe man seit dem 50-jährigen Bestehen der Anglerfreunde im Jahr 2008 das Fischerfest wieder auf drei Tage verlängert. „Für zwei Tage würde sich der ganze Aufwand kaum lohnen“, so Helmerich. Für den Verein sei das Fischerfest auch eine gute Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit der Resonanz zeigte sich der Vorsitzende jedenfalls zufrieden.
Blickfang beim Fischerfest war die Plattform, die im letzten Jahr eingeweiht wurde und schon da für die Veranstaltung genutzt worden war. So fand auf der Plattform der Verkaufsstand für die Fischbrötchen Platz. Hier wurden außerdem verschiedene Sorten Wein kredenzt, den man an Stehtischen mit Blick auf das Wasser genießen konnte.
Abgerundet wurde das Fischerfest mit dem bayerischen Frühschoppen am Sonntagmorgen mit Spundekäs, Weißwurst und Leberkäse. (nad)

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