Eine Kamera und die Alpen

Hertha Schäfer zeigte Fotografien von Bergen und Schuhen

Hertha Schäfer erzählt den Besuchern von ihrer Reise. (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. Ausgerüstet mit einer Digitalkamera und guten Wanderschuhen machte sich Hertha Schäfer vergangenen August zu Fuß auf den Weg über die Alpen. Während ihrer Tour fing sie viele stimmungsvolle Momente ein, die nun für vier Wochen im Stadtmuseum zu sehen sind.

Sechs Tage lang war die Künstlerin mit einer zwölfköpfigen Gruppe unterwegs. Von Oberstdorf ging es auf dem sogenannten E5-Pfad über die österreichischen Alpen bis ins italienische Meran. Weit war die Strecke nicht, aber es galt, viele Höhenmeter zu überwinden. Rast machte die Gruppe nach den anstrengenden Wandertouren über Nacht in Hütten auf dem Berg.
„Man muss auf Luxus verzichten“, meinte Hertha Schäfer, die sich gut an die schlaflosen Nächte in den engen Zimmern erinnert. „Man bekommt aber unheimlich viel von der Landschaft zu sehen. Und wenn uns der Bergführer mal nicht getrieben hat, konnten wir auch kurz die Sonne genießen.“
Ihre Reiseeindrücke hielt Hertha Schäfer mit der Kamera fest. Sie knipste immer und alles, was ihr Besonderes ins Auge fiel. Neben malerischen Fotografien wie einem rot-orangen Himmel bei Sonnenuntergang und wolkenverhangenen Gipfelspitzen fing sie auch die ordentlich aufgereihten Wanderschuhe in den Berghütten oder die wohlverdiente Brotzeit am Abend ein.
„Ich bin eigentlich keine Fotografin“, so die Künstlerin Hertha Schäfer. Doch „es macht mir einfach großen Spaß, Bilder zu machen, aus denen ich mir gerne als Erinnerung ein Fotobuch gestalte.“
Höhepunkt ihrer Reise war der eisüberzogene Berg Similaun in den Ötztaler Alpen auf etwa 3500 Höhenmetern. „Das ist wirklich eine gewaltige Natur, bei der man richtig ehrfürchtig wird“, meinte Hertha Schäfer, die es immer wieder in die Berge zieht. „Es war eine sehr schöne Reise. Aber anstrengend war es trotzdem.“
Besonders vorbereiten auf die kraftraubende Tour musste sie sich nicht: „Ich bin sehr sportlich“, so die 75-Jährige, die viel Rad fährt und regelmäßig schwimmen geht. „Ich liebe die Natur und bin ein Bewegungsmensch – mir gefällt alles, was draußen ist.“
Die Besucher bei der Ausstellungseröffnung ließen sich durch die Erzählungen von Hertha Schäfer von der Freude an der Natur anstecken und waren beeindruckt. „Die Bilder sind fantastisch“, so Malies Monelyon aus Kelsterbach. Besonders die Nahaufnahme einer Kuh auf der Weide gefiel ihr. „Hertha Schäfer hat wirklich ein Händchen dafür, tolle und aussagekräftige Fotos auszuwählen.“
Bis zum 16. Mai können sich Interessierte sonntags von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung die Ausstellung im Stadtmuseum ansehen. „Wir sind immer bemüht, neue und interessante Ausstellungen für die Bürger zu zeigen“, so die Kassiererin des Volksbildungswerks, Renate Pfister. „Die Ausstellungen von Hertha Schäfer sind immer wieder toll.“
Die Berge haben die Künstlerin Schäfer so beeindruckt, dass sie für Oktober eine Ausstellung in der Stadtbibliothek plant. Dort zeigt sie großformatige Acrylbilder mit Impressionen ihrer Wandertour. (mki)

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