Erlös für Bienen und Wildtiere

Buntes Angebot beim Osterbasar des Tierschutzvereins Kelsterbach

DEN NUTZEN DER BIENEN erklärte Britta Rollwagen (links) vom Imkerverein Mörfelden-Walldorf an einem Bienenkasten. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. „Das ist ja ein Gewusel da drin“, meinte ein Besucher erstaunt. Fleißigen Bienen bei der Arbeit zuschauen, das konnten die Besucher beim Osterbasar des Tierschutzvereins. Erstmals nahm der Imkerverein Mörfelden-Walldorf an der Veranstaltung im Fritz-Treutel-Haus teil und hatte einen Schau-Imkerkasten mitgebracht, der viele interessierte Gäste anlockte.

Auch im Foyer und Bürgersaal selbst herrschte Gewusel, denn trotz des herrlichen Frühlingswetters waren zahlreiche Gäste zum Osterbasar gekommen. Mit 18 Ausstellern war das Angebot auch in diesem Jahr groß. So konnten sich die Besucher Tipps von erfahrenen Tierhaltern holen und dazu noch jede Menge Zubehör für die geliebten Haustiere kaufen.
Individuelle Halstücher, Decken und Körbchen für Hunde gab es am Stand von „Tierschutz für alle Felle“, außerdem Catnip-Kissen mit Katzenminze und selbst gemachte Leckerlis für die Vierbeiner. Wer gebrauchtes Zubehör suchte, konnte am Stand von „Second Hand for Dogs“ unter anderem Fressnäpfe und Leinen für wenig Geld kaufen. Antizecken-Halsbänder und Hundeleinen hatte „Hundeschmuck zum Verlieben“ im Angebot. Aber auch für Zweibeiner gab es Ketten, Ohrringe und Anhänger zu kaufen. 
Bunte Holz-Gartenstecker mit Tiermotiven sowie Premium-Hundefutter konnte man am Stand der „Kreativen Hundefreizeit“ erwerben, während die Initiatoren von „Terminal 4 Dogs“ ihr Konzept einer Hunde-tagesstätte in Kelsterbach vorstellten. Neben einer mobilen Tiertherapeutin und dem Verein Tierhilfe ohne Grenzen bot zudem „Meerschweinchen in Not“ eine umfassende Beratung zur artgerechten Haltung der kleinen Nager an.
Mit einem Stand vertreten waren auch Nicole Jung und Stefan Stock aus Bürstadt, die selbst gemachte Handarbeiten, darunter Hals- und Kopftücher für Kinder, sowie verschiedene Osterbasteleien anboten. Mit dem Verkaufserlös wollen die jungen Eltern ihrer siebenjährigen Tochter Mirja eine knapp 14 000 Euro teure Delfintherapie auf Curaçao ermöglichen. Das junge Mädchen erlitt nach einer Impfung eine schwere Gehirnentzündung und fiel ins Koma. Trotz ihrer Entwicklungs- und Bewegungsstörungen kämpf sich Mirja zurück ins Leben. Auch der Tierschutzverein will dabei helfen. So konnten Mirjas Eltern auf dem Basar mit ihrem Stand dabei sein.
Umrahmt wurde der Osterbasar mit einem kleinen Bühnenprogramm. Die Gäste freuten sich über Auftritte der Country Company, der Gruppe Hip Hop 4 Kids sowie der beiden Gruppen Zappelfüße und Girls in Motion von der Tanzsportgruppe Flair. Gut bestückt war außerdem die Kuchentheke. Die Tierschützer hatten auch Kartoffelsuppe und Flammkuchen im Angebot. Nicht fehlen durfte eine Tombola mit 150 Preisen. 
Viel los war am Stand des Imkervereins Mörfelden-Walldorf, mit dem die Kelsterbacher Tierschützer – selbst Besitzer von zwei Bienenvölkern – sich seit letztem Jahr beim Imkerstammtisch regelmäßig austauschen. Laut der Vorsitzenden Judith Wagner will der Tierschutzverein, der auch Mitglied im Hessischen Imkerverein ist, bald aufstocken und noch drei weitere Bienenvölker aufnehmen. Ziel sei auch, die Menschen auf die Bedrohung der Bienen und die Folgen für die Natur hinzuweisen, so die Vorsitzende.
Den Nutzen der Bienen wollten Britta Rollwagen und Anke Knodt vom Imkerverein der Doppelstadt an ihrem Stand hervorheben. Viele wüssten gar nicht, was Bienen durch Bestäubung leisten und welchen Wert sie für die Industrie haben, so Rollwagen. „Wir wollen auch zeigen, was man in seinem Garten für die Tiere tun kann.“ Neben Seifen, Creme und Kerzen aus Honig gab es auch Saatgut für bienenfreundliche Blumen. Im Schau-Imkerkasten konnten die Besucher den Tieren bei der Zellenpflege, dem Säubern der Waben, zuschauen. 
Vorgestellt wurden beim Osterbasar vier Hunde, die ein Zuhause suchen. Ursprünglich sollten es sogar sechs sein, zwei jedoch hatten kurzfristig neue Besitzer gefunden. Weniger froh ist man beim Verein über die ungewöhnlich hohe Zahl an Abgabetiere seit Jahresbeginn. Oft seien alte und teils kranke Tiere abgegeben worden. Manche mussten operiert werden, so Wagner. Neben einigen Katzen und zehn Hunden wurden beim Verein 45 Kleintiere, darunter Kaninchen und Vögel, abgeliefert. 
Mit dem Erlös des Osterbasars will der Tierschutzverein sein Bienenprojekt vorantreiben und einen Teil der Kosten für das Wildtierfutter decken. Seit 2016 ist der Verein als Wildtierpflege- und Auffangstelle staatlich anerkannt. Laut Wagner fallen pro Jahr zwischen 5000 und 8000 Euro Futterkosten für verletzte Eichhörnchen, Igel und Wildvögel an. (nad)

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