Einmal in der Oper singen

„Bei dem Projekt war die ganze Schule mit einbezogen“, so Schulleiterin Gerlinde Louis. Dabei konnten sich die etwa 175 Kinder je nach Interesse in einen der fünf Workshops einwählen: Neben Schauspiel gab es auch eine Gruppe, die sich mit der Gestaltung der Kostüme beschäftigte, sowie einen Chor, der das Stück musikalisch begleitete. Eine weitere Gruppe kümmerte sich um das Bühnenbild, während eine andere für Technik und Ablauf zuständig war. 
„Am Anfang waren die Kinder der Oper gegenüber skeptisch – durch dieses Projekt werden sie Opern aber mit positiven Erinnerungen verbinden“, schilderte Tanja Hamleh ihre Erfahrungen. Verkleidet als bunte Vögel, schlüpften einige Kinder in die Rolle der Papagenis, die Kinder des lustigen Vogelfängers Papageno. 
Von ihm wollten sie vor dem Einschlafen eine spannende Geschichte hören. Er erzählte, wie er damals mit dem jungen Prinzen Tamino aufgebrochen war, um Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, aus dem Tempel des Fürsten Sarastro zu retten. Die Königin der Nacht gab ihnen zur Hilfe eine goldene Zauberflöte und ein magisches Glockenspiel. Um die schöne Prinzessin aus den Fängen ihres Entführers zu befreien, mussten Tamino und Papageno drei Prüfungen bestehen. 
Neben den Schauspielszenen traten die Schüler immer wieder als Tänzer und im Chor in bunten Kostümen auf und umrahmten das Stück musikalisch. Der Tenor Karsten Münster brachte als Pamino, gemeinsam mit Sopranistin Alishia Funken, die abwechselnd als Königin der Nacht und Papagena auftrat, die bekanntesten Arien und Duette aus der Zauberflöte zu Gehör. 
In zwei Vorstellungen hatten Eltern und Verwandte die Gelegenheit das Ergebnis der Projektwoche mitzuerleben. Für den Opernbesuch in der Mehrzweckhalle Nord hatten die Kinder auch selbst gebastelte Operngläser und kleine Geschenke vorbereitet. Das Opernhaus war ebenfalls hübsch dekoriert und mit vielen Plakaten ausgestattet. 
„Meine Eltern, Oma und Opa sind heute hier. Ich bin so aufgeregt“, erklärte die zehnjährige Fiona Gall vor ihrem Auftritt. In einem mit bunten Pailletten besetzten Kleid übernahm sie die Rolle der Papagena. Schon in der Theater-AG der Schule hatte sie Erfahrungen mit der Schauspielerei sammeln können. Umso mehr freute sie sich, eine der Hauptrollen zu haben. „Die Zauberflöte ist toll“, urteilte Fiona. „Ich will mir das auf jeden Fall mal in der richtigen Oper anschauen.“
Schulleiterin Gerlinde Louis war sichtlich stolz und lobte die Zusammenarbeit mit der Tournee-Oper Mannheim: „Es ist fantastisch, was die Kinder alles geschafft haben – sie konnten mal richtig ihre Talente zeigen.“ (mki)