Walldorf stürmt die Tabellenspitze

Rot-Weiß Walldorf – Fußball. 3. Spieltag: RW Walldorf – VfL Birkenau 6:1 (4:0).

Am vergangenen Sonntag war der Aufsteiger VfL Birkenau zu Gast im Stadion an der Okrifteler Straße. Eine schwer einzuschätzende Mannschaft, die bisher zwei Mal 5:3 spielte. Einmal gewonnen, einmal verloren hatte. Doch bekanntermaßen interessiert so etwas Rot-Weiß-Trainer Max Martin nicht wirklich. Er stuft zunächst jeden Gegner als „Top-Gegner“ ein und stellt danach auch seine Mannschaft ein. Deshalb galt auch an diesem Sonntag: „Von Beginn an Vollgas.“

Überfallartig machte sich die Rot-Weiß Elf über den Aufsteiger her. Nach dreizehn Minuten hatten die Walldorfer den Birkenauern drei Tore eingeschenkt. Eines schöner als das andere. Während Nico Struwe in der 4. Minute noch an Torwart Nico Kahlenberg scheiterte, machte es Mario Gotta nach der 7. Minute besser. Er bugsierte den scharf getretenen Pass in den Fünfmeterraum von Milad Kazemi aus kurzer Distanz schnörkelfrei ins Tor. 
Und in der 10. Minute erhöhte der Mann des Tages, Daniel Beck, aufgelegt von Gotta, auf 2:0. Und damit der Schock auch richtig saß, dafür sorgte erneut Beck nach 13 Spielminuten, der einen Konter und Sololauf mit dem 3:0 abschloss. 
Beeindruckend, was sich innerhalb der ersten Viertelstunde auf dem Rasen des Hauptfeldes so abspielte. Walldorf legte nun eine kurze Verschnaufpause ein, die bis zur 38. Minute andauerte. Innerhalb weniger Wimpernschläge schalteten die „Roten“ wieder auf „Competition-Modus“ und aus verdeckter Position schob Daniel Beck (39.) das Leder zum 4:0 in die Maschen. 
Bis zur Halbzeit durften beide Torhüter noch einmal ihre Klasse unter Beweis stellen. Zunächst musste sich Michael Halt nach dem Freistoß von Ole Gärtner mächtig strecken (40.) und dann flog VfL Torwart Kahlenberg dem Freistoß von Dominik Lewis entgegen und lenkte den Ball zur Ecke.
In der zweiten Spielhälfte ging es zunächst gemächlicher zu Sache. Birkenau versuchte einen Achtungstreffer zu landen und Walldorf verwaltete das Spiel, ohne jedoch den Zug nach vorne zu verlieren. Und wie aus dem Nichts klatschte plötzlich der Ball an den gegnerischen Pfosten (49.). Enes Hoxha hatte aus 25 Metern zu genau gezielt. 
Kurze Zeit später bewies Dominik Lewis sein Können. Seinen ansatzlos vorgetragenen Seitfallzieher konnte VfL Torhüter gerade noch um den Pfosten herum lenken. Gegen seinen Kopfballtor (61.) war Kahlenberg jedoch machtlos. Milad Kazemi bereitete den sehenswerten Treffer als Eckball vor.
Danach folgten die besten zehn Minuten Spielzeit von Birkenau und die Nachlässigsten der Walldorfer. In der 70. Minute schoss Ole Gärtner den Ehrentreffer der Gäste und in der 78. Minute parierte Kahlenberg den Foulelfmeter von Efkan Yildiz. Zuvor hatte Sebastian Merkel Nico Struwe im Strafraum unsanft gelegt.
Das Aufbäumen des VfL nahm aber schon bald ein jähes Ende, nachdem Daniel Beck in der 86. Minute sein viertes Tor einnetzte. Mit dem schnellen Walldorfer Spiel nach vorne war Birkenau ein ums andere Mal überfordert. Über beide Flügel (Beck und Struwe) ging richtig „die Post ab“. Und Gotta und Lewis sorgen bei den Gästen für völlige Ratlosigkeit. Walldorfs Hintermannschaft stand solide und ließ aus dem Spiel heraus nichts Ernsthaftes zu.
Für Walldorf spielten: Halt, Gotta, Kazemi, Ippolito, Hoxha, Lewis (72. Stanczak), P.Pfeffer, Beck, Dukas (78, Inan), Yildiz, Struwe.
2. Spieltag: TSV Lengfeld – RW Walldorf 2:3 (2:2). 
Ein Arbeitssieg, ein Last-Minute Sieg, ein glücklicher Sieg oder wie auch immer man das vorangegangene Spiel gegen TSV Lengfeld bezeichnen möchte – es trifft alles zu. Letztlich zählen aber die Punkte, die man für einen solchen Krimi bekommt. Nun könnte man sagen, dass aufgrund der aus Lengfelder Sicht gut gespielten zweiten Halbzeit ein Unentschieden gerechtfertigt gewesen wäre. Dem ist aber entgegen zu halten, dass die beiden Tore der Lengfelder vorsichtig, jedoch treffend ausgedrückt „Gastgeschenke“ waren. Individuelle, krasse Nachlässigkeiten öffneten Tür und Tor für zwei Gegentore von TSV Spielertrainer Fuat Aydemir. 
Rot-Weiß Walldorf konnte den frühen Rückstand aus der 10. Spielminute Mitte der ersten Halbzeit ausgleichen. Milad Kazemi zog von den linken Flügelseite nach innen und drosch das Spielgerät aus 25 Metern mit dem rechten Spann `gen TSV-Tor. Von Yannick Walter abgefälscht, flog das Leder im hohen Bogen unhaltbar ins Tor von Timo Heuss. 
Walldorf spielte nun druckvoll und drängte auf die Führung. Was auch in der 35. Minute trefflich gelang. Der gefoulte Dominik Lewis legte sich den Ball 25 Meter vor dem gegnerischen Tor zurecht und zirkelte das Runde auf direktem Weg in den linken Winkel. Was für ein prächtiges Tor. Aber jetzt, gerade wo Rot-Weiß am Drücker war, kamen individuelle Nachlässigkeiten auf. Und die nutzen die Gastgeber vor dem Halbzeitpfiff prompt zum Ausgleich. 
Nach dem Wiederanpfiff ackerten beide Teams auf Augenhöhe und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Und nach dem Motto: „Des einen Freud, des anderen Leid“, ging RW Walldorf aus diesem Match als glücklicher Gewinner hervor, weil Mario Gotta in der Nachspielzeit eine von Milad Kazemi scharf auf den kurzen Pfosten getretene Ecke per Kopf zum Siegtreffer einwuchtete. 
Für Trainer Max Martin zählte an diesem Abend nur der Sieg. Über den Spielverlauf selbst konnte er sich nachvollziehbar nicht freuen. Doch auch da ist er Realist genug und weiß, dass es noch einige Spiele dauern wird, ehe die Mannschaft seine Vorgaben umfänglich umsetzen kann.
Für Walldorf spielten: Halt, Gotta, Kazemi, Uzun, Reka (66. Dukas), Lewis, Beck, Yildiz, Cichutek, Struwe, Apakhan.
Tore: 1:0 Aydemir (10.), 1:1 Kazemi (21.), 1:2 Lewis (36.), 2:2 Aydemir (41.), 2:3 Gotta (90.+2). (em)

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