Viktoria Kelsterbach scheidet im Kreispokal aus

Niederlage nach Elfmeterschießen gegen FC Marxheim

Kopfballduell: Viktoria-Innenverteidiger Linus Wirth (rechts, in Rot) im kampfbetonten Zweikampf. Im Elfmeterschießen zeigt der FC Marxheim die besseren Nerven und ist im Pokal eine Runde weiter. (Foto: Niedermann)

Viktoria Kelsterbach – Fußball (an). FC Marxheim – Viktoria Kelsterbach 6:4 n.E. (0:0/1:1). Nach fast sechsmonatiger Pause wollten beide Mannschaften das erste Pflichtspiel der Saison gewinnen. Entsprechend hoch motiviert und mit viel Einsatz duellierten sich die Ligakonkurrenten FC Marxheim und Viktoria Kelsterbach in der ersten Runde des Kreispokals. Mit zunehmender Spieldauer entwickelte sich eine wahre Pokalschlacht, die ihren Höhepunkt kurz vor dem Ende der Verlängerung und im anschließenden Elfmeterschießen fand.

Hier versagten nur einem Viktorianer die Nerven. Für Viktoria-Trainer Ahmet Demiroglou war schon vor dem Spiel klar, dass dieses Spiel eine echte Generalprobe für die Punktrunde sein würde: „Heute können wir sehen, wo wir tatsächlich stehen.“ Schließlich gilt der FCM mit einigen höherklassig-erfahrenen Spielern als Aufstiegskandidat. Zunächst hatte der FCM mehr Ballbesitz. Die Viktoria versuchte, durch kompaktes Spiel Marxheim nicht zu Torchancen kommen zu lassen. Das funktionierte und die Gastgeber versuchten zunehmend über lange Bälle gefährlich zu werden. Die beiden Kelsterbacher Innenverteidiger Linus Wirth und Kapitän Tobias Döringer bewiesen Lufthoheit und gewannen alle Kopfballduelle. Beide Mannschaften hatten kurz vor der Pause eine gefährliche Torraumszene. Zunächst tankte sich Viktoria-Offensivakteur Marcel Klein auf der linken Seite durch und gab den Ball auf die in der Mitte lauernden mitgelaufenen Viktorianer, aber FCM-Torwart Braun rettete im letzten Moment zur Ecke. Auf der anderen Seite köpfte ein Marxheimer im Anschluss an eine Ecke knapp vorbei. 

Hitzige Stimmung in Halbzeit zwei

In der zweiten Hälfte wurde es auf den Rängen und auch auf dem Spielfeld hitziger. Beide Mannschaften wollten den Sieg und damit das Weiterkommen. Kleinere Wortgefechte auf und neben dem Platz sorgten sicherlich nicht für eine Beruhigung der Stimmungslage. Sinnbildlich für die Intensität des Spiels stand Linus Wirth, der nach mehreren harten Zweikämpfen nach seiner Auswechslung gleich drei Eispacks benötigte und kaum noch laufen konnte. Das Spiel selbst wurde nun offener und beide Mannschaften kamen zu klareren Chancen. Dreimal hielt Viktoria-Schlussmann Holger Voigt mit überragenden Paraden im direkten Duell seine Mannschaft im Spiel. Auf der Gegenseite wurde es nach Standards oft gefährlich. Zahlreiche Kopfbälle flogen denkbar knapp am Tor vorbei. Kurz vor Schluss musste Fabio Czerner nach wiederholtem Foulspiel das Feld verlassen, sodass die Viktoria nun in Überzahl spielte. Zu Beginn der Verlängerung musste Torwart Holger Voigt verletzt ausgewechselt werden. Bei einer seiner Rettungstaten bekam er den Ball mit voller Wucht ins Gesicht, sodass Neuzugang Dominik Weiland seine Pflichtspiel-Premiere gab. In Überzahl dominierte die Viktoria nun und der FCM zog sich weit zurück, bot aber trotz großen Drucks kaum Lücken. Erneut wurden torlos die Seiten gewechselt. 

Entscheidung fällt im Elfmeterschießen

Der Führungstreffer für die Viktoria lag in der Luft. Umso überraschender fiel das Tor für Marxheim. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe entschied der Schiedsrichter auf Foulspiel. Mit Ausnahme dieser strittigen Szene behielt der Unparteiische Simon Rahner (Kriftel) jedoch in einer hitzigen und intensiven Partie die Übersicht. Jonas Schmelz zirkelte den Ball mit links über die Mauer zum umjubelten Treffer ins Tor (117.). Die Viktoria warf nun noch einmal alles nach vorne. Kapitän Döringer, der ein bärenstarkes Spiel machte, rückte zusätzlich in die Sturmspitze und verlängerte tatsächlich im Gegenzug auf Vildan Islami, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (118.). Im abschließenden Elfmeterschießen musste nun die Entscheidung fallen. Der erste Schütze für die Gastgeber verwandelte. Anschließend parierte Marxheims Braun den Versuch von Langelotz. Da in der Folge sowohl Mihaylov, Klein und Islami als auch alle Marxheimer verwandelten, zogen die Gastgeber in die nächste Runde ein. 
In einem komplett ausgeglichenen Spiel musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen und hier kann es nun mal nur einen Sieger geben. Für die Viktoria blieb anschließend nur die faire Gratulation. Dennoch zeigte die Mannschaft, dass sie für die anstehende Punktrunde nach durchwachsener Vorbereitung mehr als nur bereit zu sein scheint. Aufstellung: Voigt (91. Weiland), Como, Wirth (72. Aksu/118. Langelotz), Döringer, Pack, Mahmout, Arizoy, Mihaylov, Klein, Islami, Langelotz (69. Pallat). Die Tore für Kelsterbach erzielten: Vildan Islami (118.), Zico Mihaylov, Marcel Klein, Vildan Islami.
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