Zu viele Löcher in der Abwehr

BSC Kelsterbach – Handball.

EINEN HERBEN DÄMPFER im Abstiegskampf mussten Lisa Assaid und die BSC-Handballerinnen am Sonntag in der Partie gegen die FSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt quittieren, die 22:24 verloren ging. Die Gastgeberinnen spielten nicht konsequent genug im Angriff und öffneten in der Abwehr zu viele Lücken. (Foto: Postl)

BSC Kelsterbach – FSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt 22:24 (11:15). Einen herben Dämpfer im Abstiegskampf erhielten die Kelsterbacher Handballerinnen in ihrem Heimspiel gegen die FSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt. Ersatzgeschwächt fanden die Gastgeberinnen erst spät ins Spiel und mussten wie schon in den Vorwochen erstmal einen Rückstand verdauen.

Dass die Aufholjagd diesmal nicht von Erfolg gekrönt war, müssen sich die BSClerinnen selbst ankreiden, es wurden trotz Oberwasser in der Schlussphase ganz einfach zu viele Großchancen nicht verwertet. Zwei Hundertprozentige zum Ausgleich ließ man liegen, kassierte stattdessen in der letzten Minute einen unglücklichen Siebenmeter zum 22:24-Endstand.
Es schien als wollten die Hausherrinnen an das fragwürdige Erfolgsrezept der letzten beiden recht glücklichen Siege anknüpfen, dem Gegner erstmal Vorsprung verschaffen, um dann in der zweiten Hälfte durchzustarten und die Partie noch zu drehen. So schoss man im Angriff erstmal ein halbes Dutzend Fahrkarten, nicht ohne den Gästen dazu auch noch die Lücken in der Abwehr zu öffnen. Über 0:3 und 2:5 erarbeiteten sich die Taunusstädterinnen Mitte der ersten Hälfte einen Vier-Tore-Vorsprung (4:8, 16.), den sie durch zwei Treffer in den letzten 45 Sekunden mit 11:15 in die Kabine mitnehmen konnten.
Der Pausenrückstand schien den Schützlingen von Trainer Ulli Theis noch nicht hoch genug, denn die ersten Minuten der zweiten Hälfte ähnelten dem Spielbeginn. In der 37. Minute hatte die FSG auf 12:18 erhöht, dann endlich stabilisierte sich die Kelsterbacher Deckung. Kerima Softic war nun der große Rückhalt im Kasten des BSC, und die Sicherheit in der Abwehr übertrug sich augenblicklich in die Offensive. Vor allem Martina Lenz nahm den Kampf gegen die bissige FSG-Abwehr an und war in dieser Phase mit drei Treffern vom Kreis maßgeblich am 18:19-Anschluss (43.) beteiligt. Der BSC war wieder im Spiel, doch eine doppelte Unterzahl verlangsamte erstmal die Fahrt, so dass die Gäste den Vorsprung wieder vergrößern konnten (20:23, 52.). Danach übernahm der BSC das Spielgeschehen, stand hinten kompakt und kam durch Tore von Tina Liebenhoff und Melda Portakal zum 22:23 (57.). Die FSG fand offensiv keine Mittel mehr, doch zwei Konterläufe zum möglichen Ausgleich vergaben die BSClerinnen, scheiterten an Latte und der starken FSG-Keeperin Tanja Leisegang. Ein umstrittener Siebenmeterpfiff (59.) sollte dann die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Gäste bedeuten, zumal Kelsterbach noch weitere Gelegenheiten glücklos wie ungenau liegen ließ.
„Das war vollkommen unnötig,“ fasste Betreuerin Marita Hopp die Pleite im Kellerduell zusammen.
Auch Coach Theis sah die schlechte Chancenverwertung als ursächlich für die Niederlage, hatte seine Spielerinnen aber vor der Partie gewarnt, das Glück nicht zu sehr zu strapazieren. „Man kann solche Spiele nicht immer drehen.“ Vielmehr wäre ein disziplinierteres Abwehrverhalten in der ersten Hälfte der Schlüssel zum Erfolg gewesen.
BSC: Nina Kurrle, Jessica Schell, Kerima Softic (Tor), Martina Lenz (5), Tina Liebenhoff (5), Michaela Hain (4), Gudrun Loske (4/3), Melda Portakal (2), Lisa Assaid (1), Mira Olk (1), Vanessa Ley, Katrin Schickel. (ks)

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