Für Eric Heidelmann rückte der erst 19-jährige Philipp Freitag in den Kader der ersten Männermannschaft und feierte sein Debüt. Die Hausaufgaben waren also gemacht und die Zuschauer konnten sich auf ein schönes und spannendes Spiel freuen. So war es auch. In den ersten Minuten des Spieles konnte sich keine Mannschaft großartig absetzen. So stand es nach zehn Minuten 5:5. Dann folgte die Schrecksekunde, als Matthias Jünger humpelnd zur Bank kam und ausgewechselt werden musste. Bei ihm ging es nicht mehr weiter.
Keine fünf Minuten später signalisierte auch Abwehrchef Christian Schwarz, dass es nicht mehr weiter geht. Zu groß waren die Schmerzen in der Schulter. Schon nach 15 Minuten war die in der Woche ausgetüftelte Taktik vom Tisch. Jetzt hieß es rotieren, im Angriff sowie in der Abwehr. Geschuldet dieser Maßnahmen konnte sich Büttelborn bis zur Halbzeit mit vier Toren absetzen. Das Trainergespann schaute in der Halbzeitpause in der Kabine in fragende Gesichter. Die Ausfälle mussten kompensiert werden. Die Ansprache von Trainer Plattner war dementsprechend. Hier war noch nichts verloren und trotz der Ausfälle sollte es eine denkwürdige zweite Halbzeit werden.
Die SKV kam motiviert und hoch konzentriert aus der Kabine. Man wollte zu Hause ungeschlagen bleiben und das zeigte man dem Gast frühzeitig im zweiten Abschnitt. Man kam wieder bis auf zwei Tore an den TV Büttelborn heran. Dann in 40. Spielminute der nächste Schock für Mörfelden: Nils Bohrmann, der bis dato eine super Partie ablieferte, verletzte sich bei einem Zweikampf am Knie, auch für ihn ging es nicht mehr weiter. Es war der dritte Ausfall eines Stammspielers bei der SKV. Co-Trainer Schöneberger schaute mit fragenden Blick auf die Bank. Wen sollte man jetzt wo und wie einsetzen, aufgrund der enormen Ausfälle? Viele Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, als sie nun die Aufstellung der SKV sahen. Gleich fünf Spieler unter 20 Jahren standen jetzt auf dem Feld und versuchten sich gegen den Tabellenersten zu behaupten.
Und das taten die Jungs zu völliger Zufriedenheit ihres Trainers. Aufopferungsvoll kämpfend, nicht nachgebend, diszipliniert und motiviert gingen die Spieler zu Werke und verlangten dem TV alles ab. Fünf Minuten vor Schluss kam man noch einmal auf zwei Tore heran, leider reichte es nicht mehr, um den Abstand zu verkürzen und so verlor die SKV mit 23:25 gegen den Meister der Bezirksliga B. Die SKV Mörfelden gratuliert dem TV Büttelborn zur Meisterschaft.
„Mit so vielen Ausfällen konnten wir leider den Druck auf Büttelborn nicht hoch genug halten. Ich muss meinen Jungs ein dickes Kompliment aussprechen! Wie die Mannschaft in der zweiten Halbzeit trotz der immensen Ausfälle dagegen gehalten hat, war schon phänomenal. Vor allem die jungen Spieler haben gezeigt, was in ihnen steckt, davor kann man nur den Hut ziehen. Wir hätten sogar gewinnen können, wenn wir alle Siebenmeter verwandelt hätten“, erklärte Coach Plattner im Nachgang. „Ich bin zwar enttäuscht, aber sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, was sie unter diesen Bedingungen geleistet hat. Jetzt konzentrieren wir uns auf das nächste Wochenende, wo entschieden wird, wer in den Bezirk A aufsteigt.“ Dann ist man zu Gast bei der HSG Weschnitztal. Anpfiff ist um 17.30 Uhr in der Langenberg-Halle in Birkenau. Mit der gezeigten Leistung dürfte den Mörfeldern nicht bange sein.
Spielfilm: 4:4, 8:8, 12:12, 12:16 (HZ), 14:18, 17:20, 20:24, 23:25.
Es spielten: Pierre Ortlepp, Jerome Ortlepp (Tor), Frederik Fischer (1), Phillip Grundheber (6/2), Nick Glotzbach (2), Matthias Jünger (1), Christian Schwarz, Phillip Freitag, Nils Bohrmann (9/1), Phillip von Döhren, Benedikt Hoffmann (4), Ferdinand Fischer, Raik Rahm und Klime Gjorgjieski. (um)
