Tabellenletzter Fernwald schlägt Rot-Weiß Walldorf

Darmstädter verhindert höhere Niederlage

Sorgte für etwas Gefahr im Fernwalder Strafraum: Walldorfs Nils Herdt. (Foto: Sonnabend)

Mörfelden-Walldorf (dw). So sehr die Hessenliga-Fußballer des SV Rot-Weiß Walldorf auch mit sich rangen, Struktur in ihr zerfahrenes Spiel zu bringen. Vielleicht sogar mal einen Überraschungsmoment zu schaffen, mit dem sie Gegners Abwehr hätten knacken können. So sehr sie sich auch mühten: Es lief am Sonntag einfach nicht bei der Heimelf.

Das dicke Ende kam in der ersten Minute der Nachspielzeit, da Kevin Bartheld zum 1:0-(1:0)-Sieg des FSV Fernwald traf. Glücklich war der Erfolg des Tabellenletzten aber nur wegen des späten Treffers. Die Mittelhessen hätten zuvor schon führen müssen, doch sie scheiterten immer wieder am überragenden Torhüter Kevin Darmstädter. „Ich habe heute zwei Mannschaften gesehen, die es so in der Hessenliga sehr, sehr schwer haben werden“, sagte RWW-Trainer Max Martin. Mit Blick auf das knifflige Walldorfer Programm der nächsten Wochen, darunter das Derby beim VfB Ginsheim am kommenden Sonntag (15 Uhr), fügte Martin hinzu: „Wir müssen aufpassen, dass wir jetzt nicht in einen Negativtrend geraten.“

Struwe kassiert Platzverweis

Ab der 76. Minute spielten die Walldorfer nur noch zu zehnt, da Nico Struwe seinen Gegenspieler Brian Mukasa umstieß. Dies wertete Schiedsrichterin Wiebke Schneider offenbar als Tätlichkeit.

Mit dem nun gesperrten Struwe muss der SV Rot-Weiß, personell ohnehin arg gebeutelt, auf einen weiteren Leistungsträger verzichten. Ein solcher ist auch Julian Ludwig, nach gerade erst auskurierter Erkrankung gestern noch nicht im Kader. Sein 25-Meter-Knaller in den Torwinkel, mit dem er am 17. November zum 3:0-Sieg gegen den SV Steinbach beigetragen hatte, wurde vom Ligasponsor zur „Bude des Monats“ gekürt. Dafür wurde Ludwig vor dem gestrigen Spiel geehrt.

Den zentralen Mittelfeldmann hätten die Rot-Weißen nicht nur wegen seiner Schussgewalt gut gebrauchen können. Denn mangels personeller Alternativen spielten im RWW-Zentrum ein ungewöhnliches Tandem: Kenan Gürbüz, eigentlich ein Innenverteidiger, und der lange verletzte Bela Wendnagel, der die gesamte Vorbereitung verpasst hat.

Die nötige Form ist noch nicht da

Deshalb reichte es dem FSV Fernwald, bis weit in die zweite Halbzeit hinein einfach nur personalaufwendig den Walldorfer Spielraum zu verengen. „Wir hatten nicht die spielerischen Mittel, uns da durchzusetzen“, sagte Martin. Was der Trainer auch, aber nicht nur auf die personelle Not zurückführt: „Von den Jungs, die heute auf dem Platz waren, hat der eine oder andere momentan nicht die nötige Form.“

Die einzige verheißungsvolle RWW-Aktion war jene von Nils Herdt, der im FSV-Strafraum einen Moment zu lange mit dem Schuss zögerte (35.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit überlupfte Antonyos Celik den etwas zu weit vorm Tor stehenden Darmstädter, der gerade noch eine Hand an den Ball bekam. Sekunden später rettete der Keeper mittels Fußabwehr gegen Bartheld, der nach einem Fehlpass von Innenverteidiger Dominique Jourdan zum Schuss gekommen war.

Nach der Pause hatte Celik Pech mit einem Pfostentreffer (49.). Großchancen von Raffael Szymanski (72.) und Bartheld (75.) vereitelte Darmstädter. Aber als Bartheld in der Nachspielzeit erneut frei vor ihm auftauchte, war der Torhüter machtlos.

SV Rot-Weiß Walldorf: Darmstädter – Herberg, Jourdan, Herdt (59. Hakimi), Struwe, Eichfelder (79. Deumlich), Itoi, Felter, Gürbüz, Borger, Wendnagel.

FSV Fernwald: Jäckel – Burger (46. Bender), Simon (67. Ersentürk), Goncalves, Szymanski, Bartheld, Celik, Strack (74. Erben), Friedrich, Mukasa, Fischer.

Tor: 0:1 Bartheld (90+1.).

Schiedsrichterin: Schneider (Birstein).

Zuschauer: 220.

Rote Karte: Struwe (SV Rot-Weiß/76.).

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