Schiedsrichter spielen mit

ROT gegen Gelb, doch das war nicht alles. Beim Spiel Rot-Weiß Walldorf gegen Unter-Absteinach (gelb) spielten nach Meinung der Roten auch noch die Schwarzen gegen sie mit. (Foto: A. Keim)

Rot-Weiß Walldorf – Fußball. Gruppenliga Darmstadt, SV Rot-Weiß Walldorf: Herrmann – Kazemi, Wagner, Pfeffer, Stumm (68. Bongiorno), Muharrem Reka, Besim Reka (57. Mohebbi), Eythorsson, Simon Mader, Mitka, Do Vale (53. Campailla).

Den Verantwortlichen von Rot-Weiß Walldorf liegt es fern, unberechtigt Kritik an der Spielleitung zu üben, doch einige der (Fehl-)Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns beeinflussten das Ergebnis maßgeblich zu zuungunsten der Gastgeber. So waren aus Sicht der Walldorfer die beiden Platzverweise zu Unrecht ausgesprochen worden, und auch (mindestens) der zweite Foulelfmeter war völlig unbegründet. RW-Pressesprecher Erwin Mader führte diese „Überreaktion“ der Schiris auf eine Art „Prüfungsangst“ zurück, denn das Gespann stand offiziell unter Beobachtung.
Doch nun zum Spiel: Trainer Kures Massali hatte seine Mannschaft im Vorfeld gut auf den Gegner eingestellt. Das zeigte sich insbesondere in der ersten Hälfte, wo der Gast nur selten in den Strafraum eindringen durfte. RW Walldorf hingegen ging bereits nach fünf Minuten durch den isländischen Neuzugang Haukur „Hocks“ Eythorsson mit 1:0 in Führung. Vorausgegangen war ein prächtiges Solo von Milad Kazemi über den rechten Flügel. Der Foulelfmeter – verursacht durch B. Reka und Marvin Wagner an Roman Magel – führte in der 38. Minute zum überraschenden Ausgleich. Nur vier Minuten davor scheiterte B. Reka mit seinem Schuss am gegnerischen Pfosten.
Kurz nach dem Wiederanpfiff geriet Rot-Weiß durch das Kopfballtor von Christoph Bittermann mit 1:2 in Rückstand. Bis hierher war noch nichts verloren. Walldorf setzte Unter-Abtsteinach weiter unter Druck und erspielte sich durch Daniele Campailla, Muharrem und Besim Reka immer wieder gute Möglichkeiten. Doch was nutzt all das, wenn plötzlich und unbegründet zwei wichtige Spieler vom Platz in die Umkleide geschickt werden. Weder die gelb/rote Karte gegen Marvin Wagner (56.), noch die rote Karte gegen Kamil Mitka (61.) waren berechtigt. So nahm das Spiel seinen schicksalhaften Lauf. Zu allem Übel kam dann noch der verletzungsbedingte Ausfall von Muharrem Reka (82.) hinzu, sodass Walldorf nur noch Schadensbegrenzung betreiben konnte.
 Kreisliga B Groß-Gerau: SV Rot-Weiß Walldorf II – SC Opel Rüsselsheim II 6:0 (Halbzeit 4:0).
RW Walldorf: Knacker, Kai Becker, Sallan, Topmöller, Mohebbi, Eigler, Mekonnen, Aktas, Gernandt, Amazrini, Arslan – Schuhmann, Muhumed, Aytun, Doerll, Karaca, Nural und Wahid.
Nach den beiden zuletzt doch sehr durchwachsenen Auftritten seines Teams konnte Walldorfs Trainer an diesem Abend nach dem Spiel recht zufrieden auf die zurückliegenden 90 Spielminuten blicken. Viele der von ihm vor dem Spiel angesprochenen Punkte wusste seine Mannschaft gegen den SC Opel II von Beginn an eindrucksvoll umzusetzen. Verdienter Lohn war eine 4:0-Pausenführung. In der siebten Minute verwandelte Assil Mohebbi vom Punkt nach Foulelfmeter an Arslan. Ein Zuspiel von Yakup Aktas auf Mounaim Amazrini verwandelte dieser zur 2:0-Führung (12.). Kurz darauf kam auch der SC Opel zu seiner ersten nennenswerten Chance, Der Abschluss landete jedoch über dem Walldorfer Tor. In der 17. Minute zirkelte Assil Mohebbi einen Freistoß aus rund 25 Metern gekonnt über die Mauer in den rechten Torwinkel zum 3:0. Seine Qualitäten als Stürmer bewies Mehmet Arslan, als er in der 36. Minute einen Querpass abfing und zum 4:0 verwandeln konnte. Kurz nach der Pause erhöhte Steffen Gernandt auf 5:0 (47.).
Im Anschluss nahm das Walldorfer Team spürbar das Tempo aus dem Spiel. Die beste Chance für den SC Opel verpasste Henok Josef in der 58. Minute. Für den bereits überwundenen Walldorfer Torwart Florian Knacker konnte der durchgelaufene Mohebbi den Ball noch vor der Torlinie klären. Weitere gute Tormöglichkeiten für den SC Opel ergaben sich noch in der 61. und 89. Minute. Aber auch für Walldorf gab es noch einige gute Gelegenheiten die Führung weiter auszubauen. In der 66. Minute strich ein Torschuss von Riccardo Schuhmann nur knapp am linken Pfosten vorbei. Ein Zuspiel auf die ebenfalls gut postierten Amazrini oder Aytun wäre in dieser Aktion ebenfalls möglich gewesen. In der 70. Minute setzte sich Volkan Aytun auf der rechten Außenbahn durch, und dessen Flanke erreichte im Zentrum Amazrini der den Ball per Seitfallschuss knapp am Tor vorbei setzte. Den Treffer zum 6:0 erzielte Volcan Aytu, der glänzend von Joel Mekonnen den Ball in die Gasse gespielt bekam. Wiederum Aytun scheiterte in der 86. Minute, als er freistehend vor dem Torwart den Ball über das Tor jagte. So durfte sich die Walldorfer Mannschaft am Ende nach einem über weite Strecken gut geführten Spiel über einen ungefährdeten Erfolg über den SC Opel Rüsselsheim II freuen. (em)

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